Roger Federer hat sich vom frühzeitigen Favoritensterben in Madrid nicht aus der Ruhe bringen lassen und seinen vierten Turniersieg der Saison gefeiert. Bei den Damen gewann auf dem ungeliebten blauen Sand Serena Williams, die Routiniers nehmen den Kampf mit den jungen Wilden in der Welt-Tennis auf.
Die Tennis-Routiniers Serena Williams und Roger Federer haben in Madrid Finalsiege gefeiert und sich im Kampf um die Spitze der Weltrangliste zurückgemeldet. Federer holte beim Masters sogar schon den vierten Titel der Saison und verdrängte Rafael Nadal von Weltranglistenplatz zwei.
Der an Nummer drei gesetzte Schweizer bezwang den Tschechen Tomas Berdych im Finale 3:6, 7:5 und 7:5. Durch den Erfolg beim mit 3,09 Millionen Euro dotierten Turnier auf dem umstrittenen blauen Sand schob sich Federer am Spanier Nadal vorbei. Nadal war bereits im Achtelfinale an seinem Landsmann Fernando Verdasco gescheitert und hatte sich im Anschluss sehr negativ über den neuen blauen Sand geäußert.
Die Zuschauer sahen im Finale ein sehr enges Match, in dem Berdych seinem Kontrahenten alles abverlangte. Bei seinem insgesamt 74. Turniersieg seiner Karriere machte Federer nur zwei Punkte mehr als Berdych (103:101). Nach 2:38 Stunden verwandelte Federer seinen vierten Matchball.
Williams will wieder nach ganz oben
Die ehemalige Weltranglisten-Erste Williams hatte zuvor mit einem eindrucksvollen Erfolg über die aktuelle Nummer eins Victoria Azarenka triumphiert. Die US-Amerikanerin gewann das WTA-Finale mit 6:1, 6:3 souverän gegen die Weißrussin und fügte Azarenka die erst dritte Niederlage im 37. Spiel der Saison zu. Dank ihres 41. Turniersieges wird sich Williams um drei Plätze auf Rang sechs der Welt verbessern mit einer solchen Leistung wird es in den kommenden Wochen noch weiter nach oben gehen.
"Ich will nicht mit der Nummer sechs aufhören, sondern besser und besser werden", erklärte die Siegerin, die sich damit auch in den Favoritenkreis für die French Open gespielt hat, dazu passend. Das zweite Grand-Slam-Turnier des Jahres beginnt in zwei Wochen.
Die 30-Jährige zeigte im Endspiel der mit 3,5 Millionen Euro dotierten Damen-Konkurrenz einmal mehr, dass sie nach wie vor jede Gegnerin beherrschen kann. Williams blieb auch im 13. Sandplatz-Match dieser Saison ungeschlagen und feierte im achten Vergleich den siebten Erfolg über Azarenka. Zuvor hatte sie bereits die russische Weltranglisten-Zweite Maria Sharapova abgefertigt.
Tiriac erwägt Rückkehr auf roten Sand
Der Madrider Turnierchef Ion Tiriac hat nach den Boykottdrohungen der frühzeitig ausgeschieden Stars Novak Djokovic und Nadal unterdessen erklärt, er könne sich eine Rückkehr vom blauen Sand auf die gewohnte rote Asche vorstellen. Der Rumäne verwies dabei auf die Herren-Profiorganisation ATP. "Ich warte darauf, was die ATP sagt. Wenn sie rote Asche sagt, muss man das machen, weil es die ATP sagt. Wenn sie blau sagt, wird es blau", sagte Tiriac.
Unabhängig von Farbe und Beschaffenheit des Sandes hatte Federer bei der Siegerehrung erklärt, im kommenden Jahr auf jeden Fall wiederzukommen. Das kam bei den Fans in Madrid gut an, Tiriac musste im Anschluss an das Finale allerdings mit einigen Pfiffen leben.