Während Britta Heidemann in Deutschland für die erste olympische Medaille gefeiert wird, herrschen in Südkorea nach der umstrittenen Entscheidung im Degen-Halbfinale zugunsten der Deutschen Wut und Enttäuschung. Vor allem in südkoreanischen Medien berichteten die Kommentatoren über eine Benachteiligung der Degenfechterin Shin A Lam. "Eine falsche Zeitnahme einer einzigen Sekunde stahl ihr vier Jahre Anstrengungen, um eine Medaille zu gewinnen", kommentierte die Zeitung MK Business News. "Eine Sekunde zu viel", titelte The Korea Times. Heidemann durfte trotz einer scheinbar bereits abgelaufenen Uhr noch einen letzten Treffer setzen und Shin A Lam musste den sicher geglaubten Sieg noch aus der Hand geben. Daraufhin gab es Proteste und eine in Tränen aufgelöste Athletin, die fast eine Stunde lang die Planche nicht verlasen wollte. Der Protest wurde nach langen Diskussionen zurückgewiesen. Weder der koreanische Fechtverband noch das Nationale Olympische Komitee (NOK) wollten die Entscheidung kommentieren. "Das ist eine sehr sensitive Angelegenheit", sagte ein Vertreter des NOK. "Falls eine Sekunde so lange ist, werden wir Menschen ewig leben", meinte der Produzent einer populären südkoreanischen Unterhaltungssendung beim Sender MBC, Kim Tae Ho, zur Fechtentscheidung. Sein sarkastischer Kommenter kursierte an mehreren Stellen im Internet.