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FC Arsenal - AS Monaco: Arsene Wengers Reise in die Vergangenheit

Zu den Kommentaren   |   Quelle: sportal.de
25. Februar 2015, 14:20 Uhr
Arsene Wenger
Arsene Wenger trifft auf seinen alten Verein AS Monaco

Nach wiederholten Pleiten im Achtelfinale hat der FC Arsenal in dieser Champions-League-Saison endlich gute Chancen auf ein Weiterkommen. Das Duell mit dem AS Monaco (20.45 Uhr im LIVE-TICKER) ist für Trainer Arsene Wenger auch ein Wiedersehen mit einem früheren Arbeitgeber: Von 1987 bis 1994 betreute er die Monegassen - und die Parallelen zu seiner Zeit bei den Gunners sind verblüffend.

Natürlich könne er sich noch an seinen ersten Besuch im altehrwürdigen Highbury erinnern. "Ich war allein unterwegs, am 2. Januar 1989." 2:0 gewannen die Gunners gegen Tottenham. "Ich fand den englischen Fußball sofort großartig. Die Atmosphäre im Highbury war fantastisch, so dass ich mich fragte: Ist das überall so? Schon damals dachte ich darüber nach, wie schön es wäre, ein Teil davon zu sein."

Es sollte noch eine Zeit dauern, bis die Hochzeit zwischen Wenger und dem FC Arsenal vollzogen wurde, doch die Kontakte, die der 39-jährige Elsässer an diesem Tag zu Vizepräsident David Dein knüpfte, waren der Ausgangspunkt für die siebeneinhalb Jahre später beginnende Ära.

Die bis zum heutigen Tag andauert: Mit seiner mittlerweile 19. Spielzeit als Trainer und über 1000 absolvierten Partien ist Wenger Rekordhalter des Londoner Klubs - mit weitem Abstand.

Da erinnert sich kaum jemand mehr daran, dass er bei jenem Klub, in dessen Farben er an diesem 2. Januar unterwegs war, die gleiche Bestmarke hält. Und ihn in seinen sieben Jahren dort wohl ebenso sehr prägte wie später die Gunners.

 

Aus dem Elsass ins Fürstentum

So spektakulär Wengers Trainerlaufbahn verläuft, so ereignislos präsentiert sich seine Karriere als Profi: Der hochaufgeschossene Mittelfeldspieler legt Stationen in Mutzig, Mulhause und Strasbourg ein, für ein Engagement außerhalb des Elsass reicht es nicht.

Doch statt sich im elterlichen Laden für Kfz-Ersatzteile niederzulassen, bildet sich der schon in jungen Jahren fußballverrückte Wenger weiter, studiert das Spiel und übernimmt die Ideen seines Mentors Paul Frantz, der im Training auf neue Methoden setzt. In seinen späten 20ern ist er bereits mehr Trainer als Spieler.

Diesem Pfad bleibt er auch nach seiner aktiven Karriere treu. Mit 34 wird er Co-Trainer beim Zweitligisten AS Cannes, ein Jahr später heuert er in Nancy erstmals als Cheftrainer an. Der finanzschwache Erstligist bewegt sich eigentlich außerhalb seiner Gewichtsklasse, dennoch wird Wenger im ersten Jahr mit dem Klub Zwölfter. Auch in der zweiten Saison hält er die Klasse, wenn auch nur knapp.

Ins Visier des AS Monaco ist der Blondschopf, der sich auf der Bank auch gerne mal eine Zigarette gönnt, damit jedoch noch lange nicht geraten. Vielmehr verdankt Wenger seinen Werdegang Trainer Gilbert Gress aus Neuchatel. Als der Fürstenklub 1986 bei Gress anklopft, empfiehlt dieser seinen Protegé, der unter ihm bei RC Strasbourg bereits die Jugend betreut hatte. Um seine Freigabe in Nancy bittet Wenger jedoch vergebens - die erhält er erst, als AS ein Jahr später den Gang in die zweite Liga antreten muss.

"Er verstand etwas vom Fußball"

Ein Abstiegstrainer soll die Monegassen, zuletzt 1982 Meister der Ligue 1, also wieder an die Spitze führen. "Von uns wurde erwartet, dass wir in der Liga und in Europa um Titel mitspielen, dabei war er gerade mit Nancy abgestiegen", erinnert sich Klublegende Claude Puel im "Guardian". "Aber [Präsident] Campora hat etwas in ihm gesehen, und bei uns Spielern dauerte es ebenfalls nicht lange."

Nach und nach krempelt Wenger den Klub von Grund auf um - und installiert Abläufe und Methoden, die heute als selbstverständlich gelten. "Er war mein erster Trainer, der spezifisches Taktiktraining einführte, oder in der Vorbereitung penibel Videomaterial studierte", so Puel. "Er verstand etwas vom Fußball", erklärte Jean Petit, damals Co-Trainer von Wenger, in der "Daily Mail". "Er brachte neue Methoden, machte aus Monaco einen professionelleren Klub."

Vor den Partien gibt es plötzlich "Unterrichtsstunden", in denen die Stärken und Schwächen der Gegner unter die Lupe genommen werden. Zudem setzt der neue Coach auf "Analytics": Mit modernsten Daten werden die Entscheidungen der Spieler auf dem Feld statistisch katalogisiert und analysiert. "Er hat einfach alles auf ein neues Level gebracht", so Weltmeister Emmanuel Petit, der unter Wenger mit 17 Jahren debütiert.

Modernste Methoden

Nicht nur auf dem Platz setzt Wenger auf neue Methoden: Bei den Mahlzeiten gibt es Hähnchen statt Rind, dazu Wasser ohne Kohlensäure mit Zimmertemperatur statt eisgekühlt. Ein Feierabendbierchen nach dem Spiel für Neuzugang Glenn Hoddle? Fehlanzeige. Stattdessen gibt es drei Trainingseinheiten pro Tag. Dafür geht endlich mit dem eigenen Flieger zu Auswärtsspielen.

Der englische Nationalspieler lernt im Fürstentum Konzepte kennen, die auf der Insel noch ein Buch mit sieben Siegeln sind. "Was wir in Monaco 1987 gemacht haben, war im Vergleich zu Tottenham so viel weiter fortgeschritten", betonte er zuletzt gegenüber "Sky Sports". "Am ersten Tag wollten Mark Hateley und ich nach einer zweistündigen Einheit Schluss machen, da sagte Arsene, dass wir zum Fitness Coach gehen sollen - 45 Minuten auslaufen. Mark und ich schauten uns an und sagten: 'Was bedeutet auslaufen?''

Von Klinsmann bis Weah

Die Spieler jeden Tag ein bisschen besser machen - es gelingt. "Manche Sachen nannten wir 'unsichtbares Training', vor allem die Umstellungen in Sachen Ernährung oder Erholung. Verbesserungen, die wir kaum bemerkten, die aber definitiv da waren", so Puel, der mittlerweile OGC Nizza betreut.

Keine Revolution, dafür eine ständige Evolution. Gut möglich, dass sich Jürgen Klinsmann dieses Mantra von Wenger abgeschaut hat, kam er doch 1992 aus Mailand an die Cote d'Azur. Und er ist nicht der einzige Star, der durch Wengers Hände geht.

Denn der lockt in seinen sieben Jahren in Monaco eine ganze Reihe an Superstars nach Südfrankreich: Klinsmann, Hoddle, Youri Djorkaeff - zweifellos inspiriert von einem Trainer, der neue Wege geht. Daneben beweist Wenger das später bei Arsenal so omnipräsente Auge für Talente, aus Frankreich wie aus Afrika. Der spätere Weltfußballer George Weah geht durch die Wengersche Schule - und widmet seine Auszeichnung 1995 dem Trainer, der ihn groß machte.

"Natürliche Autorität"

Ebenfalls nicht auszudenken, wo die französische Nationalmannschaft in den späten 90ern ohne Wenger stehen würde: Er, der schon als Spieler immer ein Auge auf die Jugend hatte, entdeckt Größen wie Petit, Lilian Thuram (debütiert mit 18), oder später Thierry Henry, der ihm nach London folgt.

Ob etablierte Größen oder Teenager - Wenger kommt mit seinen Spielern gut aus. Dass die Coaches ihre Mahlzeiten getrennt vom Team einnehmen, schafft er ab, die Unterhaltungen drehen sich nicht nur um Fußball. "Er hatte immer diese natürlich Autorität", sagt Puel, der die kompletten sieben Jahre Wengers im Fürstentum miterlebt. "Er hatte einen Raum unter Kontrolle, ohne auch nur seine Stimme zu erheben."

Wer sonst hätte Gunners-Kante Tony Adams später davon überzeugen können, den geliebten Mars-Riegel vor dem Anpfiff durch rohe Karotten zu ersetzen?

Trotz allem nur ein Meistertitel

Mit elektrisierendem Fußball, wie ihn später auch die "Invincibles" im Highbury zeigen sollten, holt er gleich im ersten Jahr den Titel: Seine 4-4-2-Formation mit Raute und offensiven Außen, die sich bei Bedarf auch in ein 4-3-3 verwandeln konnte, bescherten dem Trainer des Jahres am Ende sechs Punkte Vorsprung auf Girondins Bordeaux.

1991 sollte der Coupe de France folgen, weitere Titel konnte der Elsässer mit Monaco jedoch nicht gewinnen: National scheiterte man mehrfach knapp in Liga und Pokal, international erreichte man das Endspiel im Pokal der Pokalsieger (0:2 gegen Werder Bremen). 1994 verlor man im Halbfinale der Champions League gegen den späteren Titelträger AC Milan.

Diese vergebenen Titel wurmen den mittlerweile 65-Jährigen bis heute, zumal der große Konkurrent aus Marseille, der von 89 bis 92 viermal in Serie Meister wurde, später wegen Bestechung zwangsabsteigen musste. "Wenn man heute zurückschaut, kann man sich des Gedankens nicht erwehren, dass wir vielleicht noch mindestens zwei weitere Meistertitel hätten haben können", weiß Puel. "Es hat bei Arsene tiefe Narben hinterlassen - bei uns allen."

Wenger selbst meinte 2006 lediglich: "Zu dieser Zeit waren Korruption und Doping weit verbreitet. Nichts war schlimmer als die Ahnung, dass wir von Vornherein schlechte Karten hatten."

Als Bayern München 1994 anklopft, bittet Wenger, dessen Verhältnis mit dem Vorstand sich langsam abgenutzt hat, um seine Freigabe. Schon als Kind hat er die Bundesliga begeistert verfolgt, es ist seine Chance. Aber der Verein lässt ihn nicht gehen - nur um ihn nach schlechtem Ligastart bereits im September vor die Tür zu setzen.

Die Bayern haben derweil Trapattoni verpflichtet, die Tür ist zu. Also legt der Feingeist, für den Fußball nach eigener Aussage auch immer Kunst sein muss, einen 18 Monate langen Aufenthalt ein. Dann meldet sich David Dein - und der Rest ist Geschichte.

"Kleiner emotionaler Schock"

18 Jahre später sind die blonden Haare ergraut, das Temperament (Hoddle: "Er ist in der Umkleide förmlich explodiert, wenn wir nicht das taten, was er wollte") blitzt nur noch selten hervor. Die Parallelen von Wengers Erfolgsgeschichte in Monaco und London sind dennoch zahlreich.

"Das war schon ein kleiner emotionaler Schock", gestand Wenger der Website der UEFA nach der Auslosung. Zumal man wie üblich mit einem Top-Favoriten gerechnet habe. "Beide Vereine sind 25 Jahre meines Lebens."

Trotzdem will "der Professor" keine Sentimentalität aufkommen lassen. Seit 2003 haben die Gunners jedes Jahr die Vorrunde überstanden, im Viertelfinale war man jedoch schon lange nicht mehr. Gegen die Minimalisten aus Monaco - lediglich vier Tore in der Vorrunde - stehen die Chancen gut. Die Chancen auf einen warmen Empfang im Rückspiel ebenfalls.