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Von: Daniel Raecke
Datum: 28. November 2012, 10:03 Uhr
Format: Artikel
Diskussion:
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Fans organisieren erfolgreichen Stimmungsboykott in der Bundesliga

Eintracht Frankfurt
Einen Stimmungsboykott von zwölf Minuten gab es auch in Frankfurt beim Spiel gegen Mainz

Indem sie zwölf Minuten lang geschwiegen haben, wurden die Anliegen der Fans in der Bundesliga von der Öffentlichkeit endlich gehört. Oder etwa nicht? Jedenfalls war es keine "kleine Minderheit", die sich am Boykott beteiligte. sportal.de hat genau hingehört.

Gerne verweisen deutsche Medien auf die beiden Nachrichtensender Fox News und MSNBC, um zu illustrieren, wie "gespalten" die amerikanische Öffentlichkeit sei. Jeder lebe nur in seiner eigenen Welt und nehme die Argumente der Gegenseite gar nicht mehr wahr - die Rechten sehen Fox News, die Liberalen sehen MSNBC, so die gängige Darstellung.

Da schüttelt der Journalist hierzulande amüsiert den Kopf: Da drüben funktioniert ja gar nichts. Nun wollen wir nicht bestreiten, dass es eine solche Spaltung im amerikanischen Nachrichtenfernsehen tatsächlich gibt. Aber schwerer fällt es naturgemäß, die eingefahrenen Medienwelten wahrzunehmen, in denen man selbst arbeitet oder die man rezipiert. Das trifft in Deutschland bei kaum einem Thema so zu wie bei der "Debatte" um Ultras, Fangewalt, Pyrotechnik und die Maßnahmen, die DFL, Polizei und Vereine dagegen unternehmen.

Auf das an Asterix und den Großen Graben erinnernde Schisma haben wir bereits früher gerne hingewiesen, etwa, als es um die Stellungnahme des FC St. Pauli gegen das Vorgehen der Polizei beim Hamburger Hallenturnier im Januar 2012 ging. Damals  stellte sich der Hamburger Club vor seine Fans, während die Sport Bild deshalb die Ablösung des St. Pauli-Präsidenten Stefan Orth forderte.

12 "Unverbesserliche" gegen 60.000

Auch, wer die Berichterstattung um das unterbrochene Relegationsspiel in Düsseldorf verfolgte, konnte den Eindruck gewinnen, dass die Menschen, die als Fans im Stadion Fußball sehen und diejenigen, die darüber berichten, in zwei völlig verschiedenen Welten leben. In der Welt der Berichterstatter ist es meist nur "eine kleine Minderheit", die den Fußball bedroht.

Die handelsüblichen Phrasen von den "sogenannten Fans" gehören zu diesem Repertoire, das sich am Wochenende rund um die Bengalo-Einsätze von Hamburger und Schalker Fans unter anderem im Kommentar von Wolff-Christoph Fuss auf Sky äußerte, der in der Zusammenfassung des Spiels Schalke - Eintracht Frankfurt sagte: "Einige unverbesserliche Schalker mit Pyrotechnik, aber, viel bemerkenswerter, Sie hören das, dieses Dutzend Quertreiber von über 60.000 ausgepfiffen. Das ist gelinde Selbstreinigung".

Über 60.000 gegen 12 also, nur 0,05 Prozent der Fans stehen dem sicheren Stadionerlebnis im Weg. Ähnlich dachte offenbar der Kicker, der in seiner Ausgabe vom Montag dem angekündigten Stimmungsboykott der Fans anlässlich des Sicherheitskonzepts der DFL wenig Akzeptanz prophezeite: "Mit einer wachsenden Zustimmung für ihren Protest unter der Mehrheit der Stadionbesucher dürfen die Fan-Aktivisten nach Feuer-Vorfällen in zwei Stadien nicht rechnen, eher mit Unverständnis".

Was ist eine Mehrheitsmeinung?

Abgesehen davon, dass dieser von Jörg Jakob formulierte Absatz genau der Logik "Wenn es einzelne Regelbrecher gibt, dann darf sich auch niemand über flächendeckende Repression beschweren" folgt, stellte er sich am Dienstag auch als grundfalsch heraus. Und sei es nur deshalb, weil jemand, der pfeift, wenn Leute Pyrotechnik zünden, deshalb noch lange nicht allen Sicherheitspapieren blind zustimmen muss.

Denn die Aktion "Ohne Stimme keine Stimmung" wurde in vier Zweitliga- und in vier Bundesligastadien eben nicht nur von einer kleinen Minderheit, sondern von einer riesigen Mehrheit der Fans mitgetragen. So eindrucksvoll war der Stimmungsboykott (der für zwölf Minuten und zwölf Sekunden eingehalten wurde, um an den 12.12. zu erinnern, an dem das Sicherheitskonzept verabschiedet werden soll), dass im Fernsehen ausführlich darüber berichtet wurde und auch im Stadion jeder auf das Anliegen aufmerksam gemacht wurde.

Indem die Fans ihre Stimme entzogen, wurde ihre Stimme in der Debatte also auch jenseits des großen Wahrnehmungsgrabens gehört. Das nennt man wohl Dialektik. Diese wird im Hause Axel Springer traditionell nicht so gern gesehen, und so muss man festhalten: In allen Medien? Nein! Ein kleines Verlagshaus unbeugsamer Boulevardjournalisten leistet tapfer Widerstand. Auf der Internetseite von Europas größter Sportzeitschrift wurde der Stimmungsboykott mit keiner Silbe erwähnt. Das hat  dann allerdings weniger mit Fox News zu tun. Und mehr mit Nordkorea.