Staffel-Olympiasieger Johann Olsson hat Schwedens Langläufern bei der Heim-WM in Falun das zweite Gold beschert. Der 34-Jährige siegte im 15-km-Freistilrennen in 35:01,6 Minuten vor dem Franzosen Maurice Manificat (+17,8 Sekunden) und dem Norweger Anders Glöersen (+19,2). 24 Stunden zuvor hatte Olssons Landsfrau Charlotte Kalla einen überlegenen Sieg über 10 km gefeiert.
Olsson Siegs im RE-LIVE
Bester eines jungen deutschen Trios war Jonas Dobler (Sonthofen) auf Platz 31 mit 2:26,2 Rückstand. Florian Notz (Römerstein), der Anfang Februar Junioren-Weltmeister über diese Disnatz geworden war, wurde 35. (+2:37,7), Sebastian Eisenlauer (Sonthofen) kam auf Platz 50 (+3:56,4).
"Da kann man nicht zufrieden sein. Wir sind bei der WM, da habe ich mehr vorgenommen als einen 31. Rang", sagte Dobler: "Mein Anspruch ist um Platz 15 herum. Um eine solche Platzierung mitzulaufen, ist mir heute nicht gelungen."
Desaster für Topfavoriten
Die Topfavoriten erlebten wie im Frauen-Rennen ein Desaster. Dario Cologna (Schweiz), 15-km-Olympiasieger von 2010 und 2014, wurde 18., Norwegens Rekordweltmeister Petter Northug steckte angesichts eines großen Rückstands frühzeitig auf und lief in lockerem Tempo auf Platz 62 durchs Ziel.
Olsson, zweimaliger Staffel-Olympiasieger, war bei besten Bedingungen mit der niedrigen Startnummer 17 ins Rennen gegangen und setzte eine Vorgabe, an die keiner herankam. Vor zwei Jahren hatte der Schwede bei der WM in Val di Fiemme den 50-km-Marathon im klassischen Stil als Solist für sich entschieden, war beim Massenstart die letzten 38 km vorneweg gelaufen.
"Minimalziel war eine Top-30-Platzierung. Aber sie waren auch ein wenig überfordert mit dem schweren Geläuf und der anspruchvollen Strecke", sagte Bundestrainer Frank Ullrich: "Jeder Tag hier ist ein Lerntag. Und wir müssen solche Tage durchlaufen, das ist knochenhart."
Das 15-km-Rennen war im vergangenen Jahrzehnt auch eine Stärke der deutschen Läufer. Der nach Olympia in Sotschi zurückgetretene Axel Teichmann war 2003 in Val di Fiemme Weltmeister über 15 km geworden, die damals im klassischen Stil gelaufen wurden. Die letzte deutsche WM-Medaille holte Tobias Angerer als Dritter 2007 in Sapporo.