Arsenal will vor dem FA-Cup-Halbfinale aus dem Vorjahr gelernt haben und vor allem Trainer Arsene Wenger schwört auf seinen Erfahrungsschatz. Allerdings wartet mit dem FC Reading ein hochmotivierter Zweitligist. Aston Villa und der FC Liverpool treffen sich derweil zum Lazarett-Duell und Villans-Coach Tim Sherwood kündigt Umstellungen an.
FC Reading - FC Arsenal (Sa., 18.20 Uhr)
Für die Gunners bietet sich am Samstag eine große Chance, die Londoner, die mit elf Siegen in den letzten zwölf Ligaspielen einen herausragenden Lauf haben, können gegen Reading ins FA-Cup-Finale einziehen. Trainer Arsene Wenger stellte auf der Team-Website klar: "Für mich ist das am Samstag das zehnte Pokalhalbfinale, daher weiß ich, wie wir uns vorbereiten müssen. Wir wissen außerdem, dass das immer schwierig ist. Es ist eine tolle Sache für unsere Fans und wir wollen, dass sie zufrieden nach Hause gehen."
Immerhin musste Arsenal im Vorjahr gegen Wigan ins Elfmeterschießen, "und daraus haben wir gelernt. Jeder weiß noch besser, was die Stunde geschlagen hat." Alex Oxlade-Chamberlain fällt allerdings erneut aus und Wenger warnte vor dem kommenden Gegner: "Sie haben viele Spieler mit Premier-League-Erfahrung. Sie haben gutes Offensivpotential mit Pogrebnyak, Mackie, Robson-Kanu und McCleary. Das sind alles gefährliche Spieler. Sie haben einen effizienten Stil und agieren mit vielen Flanken. Das kann für uns eine Gefahr werden."
Allerdings hat Reading derzeit den exakt gegensätzlichen Lauf, der Zweitligist hat nur eines seiner letzten zehn Ligaspiele gewonnen und ist bei acht Punkten Vorsprung auf die Abstiegsränge noch nicht gerettet. Vor allem die Defensive bereitet Sorgen, nur fünf der 24 Zweitliga-Teams haben in dieser Saison mehr Tore kassiert als Reading (64).
"Das ist eine großartige Herausforderung. Es ist eine Chance für uns, die Stadt in Aufregung zu versetzen und den Fans, die eine schwere Saison mitgemacht haben, etwas Positives zu geben", betonte Trainer Steve Clarke und brachte es anschließend auf den Punkt: "Die Jungs haben die Chance, Geschichte zu schreiben."
Aston Villa - FC Liverpool (So., 16 Uhr)
Die Reds kamen nach Pleiten gegen Manchester United und Arsenal mit einem Sieg über Newcastle wieder in die Spur und dürfen auf den vierten Platz hoffen, haben darüber hinaus aber auch noch Chancen auf einen Titel - dafür aber müssen die Villans aus dem Weg geräumt werden. "Villa hat schnelle Spieler", mahnte Stürmer Fabio Borini auf der Team-Website: "Sie werden extrem motiviert sein und so ein großes Stadion wie Wembley erschafft eine besondere Bühne. Das ist immer schwierig. Aber wir haben eine Chance. Wir sind im Halbfinale und es sind nur noch vier Teams dabei. Deshalb glaube ich natürlich, dass wir den FA Cup gewinnen können."
Eine spannende Personalie auf Seiten der Reds stellt Kapitän Steven Gerrard dar. Gerrard verpasste die letzten drei Spiele gesperrt, zuvor fehlte er verletzt. Am Sonntag stünde der 34-Jährige wieder zur Verfügung, müsste aber einen Kaltstart hinlegen. Auch Martin Skrtel ist nach seiner Sperre wieder dabei, Mamadou Sakho fällt dagegen aus. Auch hinter dem Einsatz von Adam Lallana steht ein großes Fragezeichen, Daniel Sturridge (Hüfte) ist ebenfalls angeschlagen. Mario Balotelli war unter der Woche krank, wird aber wohl rechtzeitig fit.
Deutlich schlimmer hat es da Aston Villa erwischt: Philippe Senderos, Aly Cissokho, Alan Hutton, Ashley Westwood, Gabriel Agbonlahor, Carles Gil und Scott Sinclair sind allesamt angeschlagen und drohen auszufallen. Carlos Sanchez ist gesperrt. Zudem ist Villa, das nur eines seiner letzten vier Spiele gewonnen hat, in der Liga auch noch nicht ganz aus dem Abstiegskampf raus
"Im Moment haben wir wirklich kaum Spieler. Wir werden sehen, wer letztlich fit wird", gab Trainer Tim Sherwood zu: "Wir müssen womöglich unser System umstellen. Damit will ich mich nicht Liverpool anpassen, das hängt schlicht von den Spielern ab, die mir zur Verfügung stehen. Wir werden das Halbfinale dennoch genießen, ich bin davon überzeugt, dass die Jungs an sich glauben. Aber uns steht ein schweres Stück Arbeit bevor."
Autor: Adrian Franke