Gleich zwei Topspiele mit vier Spitzenmannschaften stehen in Runde fünf des FA Cups an. Manchester City empfängt einen wohl ersatzgeschwächten FC Chelsea und der FC Arsenal sinnt gegen den FC Liverpool auf die Revanche für das Premier-League-Debakel.
Manchester City - FC Chelsea (Sa., 18.15 Uhr)
Schlechte Chancenverwertung und ein spätes Gegentor Jose Mourinho war nicht wirklich zufrieden mit der Vorstellung seiner Blues unter der Woche. Der Portugiese fordert daher eine größere Killer-Mentalität von seinen Spielern, am besten schon gegen City. Im Ligaspiel vor knapp zwei Wochen unterlag Manchester bereits, will jetzt aber Revanche im Pokal nehmen.
Die Skyblues gehen dabei ausgeruht in das Heimspiel, da die Partie gegen Sunderland am Mittwoch aufgrund gefährlicher Sturmböen abgesagt wurde. Das gibt Trainer Manuel Pellegrini mehr Zeit, um die Rückkehrer Samir Nasri und Javi Garcia für ein mögliches Comeback gegen Chelsea ausgiebig zu testen. " Ich bin glücklich, wieder im Teamtraining zu sein. Ich kann es kaum erwarten, wieder im Kader zu stehen", ließ Nasri via Twitter verlauten. Definitiv fehlen wird Fernandinho, der an einer Muskelverletzung laboriert.
Jose Mourinho will gegen die Citizens offenbar einige seiner Stammkräfte schonen, da der FA Cup in den Planungen der Blues nach Meisterschaft und Champions League nur an dritter Stelle steht. Fraglich ist auf jeden Fall der Einsatz von Gary Cahill. Der Innenverteidiger zog sich am Dienstag eine Wadenverletzung zu.
Für Zündstoff in der Partie ist nicht nur durch die knappe Niederlage der Citizens vor kurzem gesorgt. Mourinho sorgte zuletzt mit abfälligen Bemerkungen über die Skyblues in puncto Financial Fairplay und mit dem Fordern einer nachträglichen Sperre für Yaya Toure für Unruhe beim kommenden Gegner.
FC Everton - Swansea City (So., 14.30 Uhr)
Beide Teams stehen in etwa auf Augenhöhe - einen Favoriten gibt es nicht. Everton steht in der Liga vier Plätze vor den Walisern, musste aber in den letzten drei Spielen zwei empfindliche Niederlagen einstecken. Geht es nach der Statistik, sieht es für Swansea jedoch düster aus. In allen 18 bisherigen Begegnungen gegen die Toffees zogen die Swans den Kürzeren.
Immerhin ist der angebliche Streit zwischen Trainer Garry Monk und Chico Flores seit Mittwoch definitiv vom Tisch. Der Spanier lieferte eine starke Partie ab und wurde danach von seinem Trainer ausgiebig gelobt. "Chico war ein absoluter Krieger da draußen. So jemanden brauchst du. Er zieht das Team mit", sagte Monk. Nachdem die Leistungsträger Jonjo Shelvey und Michu noch voraussichtlich bis Ende Februar fehlen werden, kommt ein neuer Anführer den Walisern gerade recht.
Die Toffies, die zuhause erst einmal verloren haben, mussten wie City unter der Woche aufgrund des Sturms in England nicht ran. Für Coach Roberto Martinez gilt die hohe Belastung ohnehin nicht als Ausrede. "Wenn man die Mentalität eines großen Teams haben will, muss man die Menge an Spielen von Februar an bis Saisonende wegstecken können. Gegen die Swans könnte Winterneuzugang Lacina Traore sein Debüt geben, da Romelu Lukaku weiterhin ausfällt.
FC Arsenal - FC Liverpool (So., 17 Uhr)
Im Premier-League-Titelrennen nannte Brendan Rodgers seine Reds zuletzt nur die "Chihuahuas" zwischen den Beinen der von Mourinho als Pferde bezeichneten Favoriten. Im Pokal sieht die Sache anders aus. Durch den 5:1-Kantersieg an der Anfield Road vor einer Woche ist Liverpool gegen verunsicherte Gunners durchaus leichter Favorit auf den Viertelfinaleinzug.
Nach dem Last-Minute-Sieg gegen Fulham unter der Woche ruhen die Hoffnungen vor allem auf Kapitän und Leader Steven Gerrard, da Luis Suarez schon seit drei Spielen nicht mehr getroffen hat. Für den Trainer ist die "Torflaute" seines Topstürmers aber kein Grund zur Sorge.
"Luis ist ein Weltklassespieler, aber ich baue hier etwas auf, das nicht nur auf einen Spieler ausgelegt ist. Wenn er nicht trifft, machen eben andere die Tore", erklärte Rodgers. In London muss er weiterhin auf Mamdou Sakho verzichten, der sich einen Muskelfaserriss zugezogen hat.
Bei den Gunners kehrt gegen die Reds mit Thomas Vermaelen eine Alternative für den Abwehrbereich zurück. Die Defensive wirkte beim torlosen Remis gegen United aber ohnehin bereits wieder gefestigt. "Wir stehen nach dem Unentschieden mit mehr Selbstbewusstsein da, jetzt ist es wichtig wieder Siege einzufahren", gab Trainer Arsene Wenger die Marschroute vor.
Autor: Tim Holzwarth