Das Interesse am Sport in Aserbaidschan wächst in den letzten Jahren beständig an und wird einen vorläufigen Höhepunkt erreichen, wenn das Land im Juni 2015 die ersten European Games in Baku ausrichtet.
Auch andere Sportarten wollen das Land ergründen, sodass einige europäischen Spitzenvereine im Fußball bereits in die aufstrebende Sportnation investieren. Atletico Madrid, Real Madrid und Manchester United unterhalten Fußball-Akademien im Land, um den Fußball zu entwickeln und den nächsten Wayne Rooney oder Cristiano Ronaldo zu entdecken.
Manchester United engagierte dafür Mick Bennett als Head Coach seiner Akademie, der zuerst damit betraut wurde, das Projekt an den Start zu bringen. "Bevor ich in Baku angekommen bin, wurden bereits Probetrainings vom aserbaidschanischen Verband (AFFA) organisiert, bei dem innerhalb von zwei Tagen 200 Spieler vorspielten. Von diesen 200 haben mein Assistent und ich 64 Spieler ausgewählt, die Aserbaidschan repräsentieren und für die Manchester United Fußballschule spielen", erklärte Bennett.
Real Madrid hat im September letzten Jahres eine eigene Schule eröffnet. Im "Los Merengues" trainieren über 100 Kinder und sollen dort Werte wie Partnerschaft und Teamwork erlernen.
"Ein Star wäre ein Bonus"
Dies sind Qualitäten, die alle drei Teams in Baku durchsetzen möchten, um dabei gleichzeitig die nächste Generation von Profifußballern auszubilden. "Wir sind in erster Linie hier, um der Jugend und den jungen Fußballern in Aserbaidschan zu helfen", erklärte Bennett. "Wir wollen sie verbessern, um auch Aserbaidschan als Fußballnation zu stärken. Es ist nicht unsere Priorität, hier die nächsten Stars für Manchester United oder andere Klubs zu finden. Wir wollen den Fußball generell verbessern. Falls wir einen Star finden, wäre das ein Bonus."Reals Stadtrivale Atletico, der derzeitige spanische Meister, war der erste Verein, der das Land besucht und sich dort engagiert hat. Aserbaidschans Übersetzung 'Land des Feuers' ziert das Trikot des Klubs, ebenso wie das Champions-League-Trikot Atleticos das Logo der European Games auf der Brust hat.
All diese gesteigerte Aufmerksamkeit hat bereits jetzt einen positiven Einfluss auf die Fußball-Infrastruktur des Landes, wie der frühere englische Nationalspieler und heutige Berater des Qabala FC, Tony Adams, erklärt: "Alle Teams - Karabakh, Neftci, Qabala, Lankoran, Inter Baku - verfügen jetzt über erstklassige Akademien, die gute Spieler für sie und die Nationalmannschaft hervorbringen."
"Wir haben viel gelernt"
Diese Einschätzung teilt auch Elkhan Mammadov, der Generalsekretär des aserbaidschanischen Verbands, der die Einführung der Akademien schon früh gebilligt hat: "Wir haben damit begonnen, Akademien innerhalb der Klubs aufzubauen, die hohe Standards etablieren. Wir haben von den englischen Akademien viel gelernt und können diese Erfahrungen jetzt nutzen."Die neuen Einrichtungen und professionelle Trainer, die ins Land strömen, werden den jungen Fußballern dabei helfen, eine erfolgreiche Zukunft für den aserbaidschanischen Fußball zu gestalten. Diese Entwicklung zeigt, ebenso wie die European Games, dass der Sport im Land eine rosige Zukunft vor sich hat.