Dass man Bayern München an diesem Wochenende zum 25. Meistertitel in der Bundesliga schießen könnte, interessiert bei Borussia Mönchengladbach gar keinen. Nein, der Fokus gilt voll und ganz der eigenen Leistung und dem eigenen großen Ziel: Die Qualifikation für die Champions League - und mit einem Sieg am Sonntag (17.30 Uhr im LIVE-TICKER) gegen den Tabellenzweiten VfL Wolfsburg könnte das Team von Trainer Lucien Favre einen weiteren großen Schritt in Richtung Königsklasse machen. "Wir haben die Chance, etwas Großes zu erreichen", sagt daher auch Sportdirektor Max Eberl.
Trotz des jüngsten 0:0 bei Eintracht Frankfurt strotzt die Borussia vor Selbstvertrauen. "Wir wollen unsere Serie halten, wir wissen, dass wir eine Topleistung bringen müssen", sagte Favre: "Wolfsburg ist brandgefährlich. Aber das ist uns egal, wir wollen unser Spiel machen und ein positives Ergebnis holen."
Aktuell liegen die Fohlen (54 Punkte/+22 Tore) auf Rang vier unmittelbar hinter Bayer Leverkusen (54/+25). Im Fernduell um die direkte Champions-League-Qualifikation hat Gladbach noch alle Trümpfe in der Hand, zumal es am 9. Mai in der heimischen Arena auch noch zum Aufeinandertreffen der beiden Teams kommt. Rang drei zu erreichen, wäre auch mit Blick auf einen möglichen Qualifikationsgegner wichtig. Die Erinnerung an den August 2012, als Gladbach am ukrainischen Spitzenklub Dynamo Kiew scheiterte und der Traum von der Champions-League-Gruppenphase im letzten Moment platzte, sind noch immer präsent.
Von gesteigertem Druck will man in Gladbach aber trotzdem nichts wissen. "Den haben wir nicht", stellte Defensivspezialist Tony Jantschke klar: "Rang drei wäre natürlich eine fantastische Sache. Aber wir haben den vierten Platz so gut wie sicher, damit haben wir jetzt schon eine großartige Saison gespielt." Das sieht auch der akribische Arbeiter Favre so, der von einem "riesigen Erfolg" sprach.
"Wir müssen einfach weiter Punkte sammeln"
Auch am Sonntag wird der Schweizer auf Abwehrchef Martin Stranzl verzichten müssen. Als Ersatz wird Favre daher erneut auf Roel Brouwers setzen, der seine Aufgabe in den vergangenen Spielen gut gemacht hatte. "Wir schauen nur auf uns und legen unsere volle Konzentration auf unsere eigenen Aufgaben. Wie Leverkusen spielt, können wir ja abgesehen vom direkten Duell ja ohnehin nicht beeinflussen", sagte der Innenverteidiger: "Wir müssen einfach weiter unsere Punkte sammeln - dann ist noch alles drin. Wir setzen uns jedenfalls nicht unter Druck, nur weil Leverkusen momentan Dritter ist."
Ganz nebenbei könnten die Fohlen auch die Münchner zur Meisterschaft schießen. Schlagen die Bayern am Samstag (18.30 Uhr im LIVE-TICKER) Hertha BSC, könnten die Münchner auf der heimischen Couch den Titel holen. Favre kümmert das nicht. "Ich konzentriere mich voll auf das Spiel gegen Wolfsburg. Ich habe nur das im Kopf. Und natürlich die Spiele danach", betonte er und lächelte.