66 Tage vor dem Beginn der Olympischen Spiele in Rio de Janeiro (5. bis 21. August) stehen die ersten 44 deutschen Teilnehmer fest. Der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) hat am Dienstag in Frankfurt/Main Athletinnen und Athleten aus sechs Sportarten nominiert.
Darunter sind Kristina Vogel und Miriam Welte (Olympiasiegerinnen von London im Bahnrad-Teamsprint). Auch zwei weitere Medaillengewinner von London, Fechter Peter Joppich und Bahnradsportler René Enders, gehören dem Aufgebot an. Unter den ersten Nominierten sind 20 Frauen und 24 Männer.
"Durch die Nominierung der ersten 44 Athletinnen und Athleten ist die heiße Vorbereitungsphase für Rio eingeläutet", sagte DOSB-Vorstand Leistungssport Dirk Schimmelpfennig, Sportlicher Leiter in Rio: "Wir sind zuversichtlich, dass viele Athletinnen und Athleten genau im August ihre Top-Form erreichen und an ihre Bestleistungen herankommen."
450 Athleten am Start
In zwei weiteren Nominierungsrunden am 28. Juni (mit weiteren zwölf Sportarten) und 12. Juli (mit den restlichen Sportarten, Sonderfällen sowie allen Betreuerinnen und Betreuern) wird die Olympiamannschaft komplettiert. Deutschland wird in 26 oder 27 der 28 Sportarten vertreten sein.
Derzeit geht der DOSB von einer Mannschaftsgröße von ungefähr 450 Athletinnen und Athleten aus. Vor vier Jahren in London waren 380 Deutsche am Start, in Peking 2008 waren es 440, 2004 in Athen 449.
"Es wird auf jeden Fall eines der größeren deutschen Teams", sagte der DOSB-Vorstandsvorsitzende Michael Vesper, in Rio Chef de Mission: "In den Spielsportarten haben bereits fünf Mannschaften die Olympiateilnahme in stark besetzten Qualifikationsturnieren geschafft, dazu kommt ein großes Leichtathletik-Team mit voraussichtlich mehr als 100 Teilnehmerinnen und Teilnehmern."
Empfang in Frankfurt
Alle nominierten Sportlerinnen und Sportler haben vor ihrer Berufung die vom DOSB verabschiedete Athletenvereinbarung unterzeichnet. Die Nationale Anti-Doping-Agentur (NADA) prüfte zudem, ob Regelverstöße gegen Dopingbestimmungen vorliegen. Zwischen dem Nominierungszeitpunkt und dem Beginn der Spiele werden alle Mannschaftsmitglieder zusätzlich zu den üblichen Kontrollen noch mindestens einmal unangekündigt von der NADA getestet.
"Wir sind davon überzeugt, dass die deutschen Athletinnen und Athleten für einen sauberen Sport ohne Doping und Manipulation eintreten", sagte DOSB-Präsident Alfons Hörmann: "Wir wollen keinen schmutzigen Lorbeer und keinen Erfolg um jeden Preis."
Schon vor den Spielen hat auch die Planung der Willkommensfeier für das Team begonnen. Die Mannschaft, die am 1. August abreist und deren Fahnenträger am 4. August bekannt gegeben werden soll, wird am 23. August nach der Landung auf dem Frankfurter Flughafen im Frankfurter Römer empfangen.