Schwergewichtler Almir Velagic hat zum Abschluss der Gewichtheber-EM in Tiflis/Georgien auch ohne Medaillengewinn ein Erfolgserlebnis gefeiert. Der 33-Jährige aus Speyer belegte mit einem Zweikampfwert von 418 kg den vierten Platz, dabei verbesserte der Olympia-Achte von Peking und London seinen persönlichen Bestwert im Reißen auf 193 kg. Im Stoßen (225 kg) leistete sich Velagic allerdings zwei Fehlversuche und verpasste die mögliche Einzelmedaille.
"Ich bin sehr zufrieden mit dem Wettkampf. 193 kg mit 33 Jahren ist für mich eine Riesenleistung", sagte Bundestrainer Oliver Caruso dem SID. In den Kampf um Edelmetall im Zweikampf hätte 148-Kilo-Koloss Velagic aber ohnehin nicht eingegriffen. Den Titel in der Königsklasse über 105 kg sicherte sich der Ukrainer Oleg Proschak, der in sechs gültigen Versuchen 435 kg (200 kg Reißen, 235 kg Stoßen) zur Hochstrecke brachte. Proschak verwies Lokalmatador Irakli Turmanidse (435/201/234) aufgrund des geringeren Körpergewichts auf den zweiten Rang.
Trotz der ungültigen Versuche im Stoßen knüpfte Velagic an die insgesamt überzeugenden Leistungen des deutschen Rumpfteams in Georgien an. Julia Schwarzbach (Görlitz/bis 53 kg) hatte mit 186 kg Zweikampf-Silber gewonnen und im Reißen und Stoßen jeweils das drittbeste Ergebnis erreicht. Nina Schroth (Mutterstadt/bis 75 kg) siegte am Freitag mit 215 kg in der B-Gruppe der schwächer eingestuften Athleten. Beide Frauen waren fehlerfrei geblieben. "Das ist ein Top-Ergebnis. 16 von 18 Versuchen waren gültig, das sagt alles. Es war eine perfekte EM für uns", sagte Caruso.
Die weiteren Titel am Samstag sicherten sich der Pole Bartlomiej Bonk und Tatjana Kaschirina aus Russland. Bonk, Olympia-Dritter von London 2012, gewann den Titel in der Klasse bis 105 kg (408/185/223). Weltmeisterin Kaschirina siegte im Schwergewicht mit 322 kg (142/180) klar, hielt sich dabei aber offenbar noch zurück. Bei der WM im Vorjahr hatte die 24-Jährige die Weltrekorde auf 348 kg (155/193) angehoben.