Für Irland und Schottland ist in Gruppe D noch alles drin, wäre da nicht Robert Lewandowski und Gibraltars Anfrage beim Platzwart. Außerdem: Cristiano Ronaldo soll Portugal vermisste Glücksgefühle bescheren.
Gruppe D
Schottland - Gibraltar (So., 18.00 Uhr)
Die Schotten schlagen sich in der bisherigen Quali mehr als beachtlich. Der knappen und durchaus sehr unglücklichen Auftaktniederlage gegen Weltmeister Deutschland folgten Siege gegen Georgien und Erzrivale Irland (beide 1:0) sowie ein starker Punktgewinn in Polen (2:2). Mit einem Sieg gegen den krassen Außenseiter Gibraltar würde sich das Team von Gordon Strachan weiter alle Chancen offenhalten, zumal die Mitkonkurrenten Irland und Polen sich im direkten Duell Punkte nehmen.
Auf der Insel ist sich jeder sicher, dass die Partie ein Selbstläufer wird, in der Presse wird nur über die Höhe des Ergebnisses spekuliert. Doch Spieler und Trainer treten auf die Euphoriebremse: "Wir sind in der Gruppe bisher sehr selbstbewusst aufgetreten, was gut ist. Jedoch habe ich uns schon einmal in dieser Position gesehen und da haben wir es nicht geschafft, uns zu qualifizieren. Leichtsinn kommt vor dem Fall", warnte Darren Fletcher.
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Fußballzwerg Gibraltar, das bei einem Torverhältnis von 0:21 noch punktlos ist, will die Schotten mit ihren eigenen Mitteln schlagen: Anfang des Monats wurde Nationaltrainer Allen Bula freigestellt, dafür hat interimsweise der Schotte David Wilson übernommen. Auch, wenn der die Chancen realistisch einschätzt, beweist er kämpferischen Humor: "Ich habe den Stadionwart gebeten, den Platz in ein Kartoffelfeld umzupflügen. Dann werden wir einen Bus vor unserem Tor parken und erfolgreich sein", scherzte Wilson.
Herschenken will Gibraltar aber nichts: "Wir werden versuchen, sie zu frustrieren. Man darf nicht vergessen, dass wir eine neue Mannschaft sind, die sich noch entwickeln muss. Das wird noch einige Zeit dauern. Die Spieler verdienen ein Tor. Es wäre ein Traum, wenn uns das ausgerechnet in Schottland gelingt", so Wilson.
Irland - Polen (So., 20.45 Uhr)
Ein Name geistert dieser Tage durch die irische Medienwelt: Robert Lewandowski. Der Bayern-Stürmer scheint es den Boys in Green besonders angetan zu haben. Geht es nach den Experten, gilt es ihn zu stoppen, will man die favorisierten Polen schlagen. "Ich glaube nicht, dass wir viele Wörter über Lewandowski verlieren müssen. Wir wissen, welche Bedrohung er darstellt und hoffen, ihn am Wochenende ruhigzustellen", sagt Irlands Mittelfeldmann Stephen Quinn vorsichtig.
Die Partie des Spitzenreiters der Gruppe D beim Tabellen-Vierten ist ein klassisches Sechs-Punkte-Spiel. Siegen die Gastgeber, ziehen sie mit Polen (zehn Punkte) gleich und gestalten das Tableau zur Halbzeit des Spielplans denkbar offen. Gewinnen dagegen Lewandowski und Co., erarbeitet sich Polen einen beruhigenden Vorsprung auf den Kontrahenten.
Gänzlich in Ehrfurcht erstarren will die Green Army aber nicht: "Wir dürfen nicht permanent daran denken, wie gut sie sind, sondern müssen uns auf unsere Stärken besinnen. Wir wollen diese drei Punkte unbedingt und wollen das über die Außenbahnen auch schaffen", gibt sich Irlands Coach Martin O'Neill zuversichtlich. Hinzu kommt, dass den Polen in Lukasz Piszczek, Jakub Blaszczykowski, Artur Jedrzejczyk und Kamil Grosicki vier Leistungsträger fehlen.
Gruppe F
Nordirland - Finnland (So., 18.00 Uhr)
Rumänien - Faröer Inseln (So., 18.00 Uhr)
Ungarn - Griechenland (So., 20.45 Uhr)
Gruppe I
Albanien - Armenien (So., 18.00 Uhr)
Portugal - Serbien (So., 20.45 Uhr)
Wie schön wäre es für jeden Portugal-Fan, endlich mal wieder Spitzenreiter in der Gruppe zu sein" Genau das können Cristiano Ronaldo und Co. am Wochenende gegen Serbien aber schaffen, nachdem die Südländer sich in den letzten Qualifikationsrunden zu großen Turnieren immer wieder schwer taten. Mit sechs Punkten liegt Portugal einen Zähler hinter Tabellenführer Dänemark, der jedoch schon ein Spiel mehr bestritten hat.
Für Serbien geht es darum, mit einem Sieg die Chance aufs Weiterkommen zu wahren. Nach den Ausschreitungen im Spiel gegen Albanien, die einen Drei-Punkte-Abzug, eine Geldstrafe und zwei Spieler unter Ausschluss der Öffentlichkeit für die Serben nach sich zogen, liegen die Ost-Europäer derzeit mit nur einem Punkt auf Platz vier der EM-Qualifikationsgruppe I.
Während das Team von Fernando Santos auf den Einsatz des zuletzt angeschlagenen Abwehrchefs Pepe hofft, ruht die Hoffnung der Gäste auf ihren schnellen und technisch versierten Stürmern Ljajic und Mitrovic. "Wir wissen, dass wir bei einem Sieg einen wichtigen Schritt in Richtung Weiterkommen machen. Wir haben viele Videos der Serben gesehen und kennen die Bewegungen und Abläufe der Spieler. Wenn wir unser Spiel durchbringen, ist es sicher, dass wir gewinnen", lautete Ricardo Carvalhos Kampfansage in dieser Woche.
In Serbien lässt die Spieler diese Aussage kalt. Auch vor Weltfußballer Cristiano Ronaldo schrecken die Gäste nicht zurück: "Ich glaube, wir haben die Qualität, Ronaldo zu stoppen", sagt Chelseas Branislav Ivanovic, der CR7 aber auch reichlich Respekt entgegenbringt: "Wir sprechen hier von einem der besten Fußballer der Geschichte. Um auf diesem Niveau zu agieren, musst du dich jeden Tag beweisen. Er macht das Spiel für Spiel."