Die Gespräche zwischen Eli Manning und den New York Giants könnten sich als extrem zäh entpuppen, Manning will wohl ordentlich abkassieren. Die Minnesota Vikings haben derweil bei Tackle Phil Loadholt traurige Gewissheit, während sich Chris Johnson mit den Arizona Cardinals geeinigt hat. Außerdem: Jadeveon Clowney ist zurück und Michael Sam nimmt sich eine Auszeit.

Will Manning den Mega-Deal?

Mit Ben Roethlisberger, Russell Wilson und Philip Rivers haben drei Quarterbacks in den vergangenen Tagen und Wochen die erhofften langfristigen Verträge erhalten, Giants-QB Eli Manning, der für 17 Millionen Dollar in sein letztes Vertragsjahr geht, wartet noch. Zwar sickerte vermehrt durch, dass ein langfristiger Deal bis zum Saisonstart angepeilt ist - doch das könnte zunehmend eng werden.

NFL-Insider Ian Rapoport berichtete am Montag, dass finanziell zwischen Manning und den Giants noch eine "signifikante Lücke" klafft, die wohl zeitnah nicht zu schließen ist. Manning soll demnach darauf aus sein, der bestbezahlte Spieler der NFL zu werden und die Giants stehen dabei unter Druck: Sollte es zu keiner Einigung kommen, müssten die G-Men für die kommende Saison wohl den Franchise Tag verwenden. Der dürfte sich zwischen 22 und 25 Millionen Dollar einpendeln.

Giants-Miteigentümer John Mara zeigte sich trotzdem unbeeindruckt. Gegenüber der New York Daily News erklärte er am Dienstag: "Wir werden noch einige Gespräche mit seinem Berater führen. Unser Ziel ist es weiterhin, eine Einigung zu erzielen, hoffentlich vor dem Start der Regular Season oder möglichst bald danach. Im Moment gibt es aber keine Deadline."

Loadholt-Saisonaus bestätigt

Die Minnesota Vikings haben in ihrer Preseason bereits den ersten schweren Rückschlag zu verdauen: Right Tackle Phil Loadholt, der beste Run-Blocker in Minnesotas O-Line, hat sich wie befürchtet die linke Achillessehne gerissen und wird die komplette Saison verpassen. Das bestätigten die Untersuchungen zum Wochenbeginn.

Somit wird Rookie T.J. Clemmings frühzeitig in die Start-Formation rutschen, das bestätigte Offensive Coordinator Norv Turner am Montag: "Er ist ein junger Spieler mit einer großen Zukunft. Jetzt muss er den nächsten Schritt machen."

CJ2K nach Arizona

Die Arizona Cardinals haben sich, wie bereits seit einigen Tagen kolportiert, mit Chris Johnson geeinigt. Der 29-jährige Running Back unterschrieb am Montag einen Einjahresvertrag und reiht sich zunächst wohl hinter Starter Andre Ellington in die Depth Chart ein.

Die Cards mussten auf dem RB-Markt aktiv werden, da Rookie-RB David Johnson aufgrund einer Oberschenkelverletzung größere Teile der Team-Saisonvorbereitung verpasst hat. CJ2K verzeichnete in der Vorsaison bei 155 Attempts 663 Rushing-Yards und einen Touchdown für die New York Jets.

Bucs O-Line

Die O-Line der Tampa Bay Buccaneers bleibt ein großes Sorgenkind. Die ohnehin mutmaßlich schwächste Offensive Line der NFL hat Starting-Right-Tackle Demar Dotson für rund sechs Wochen verloren, Dotson hat sich am linken Kniegelenk verletzt. Zumindest eine OP bleibt ihm aber erspart.

Die Bucs kümmerten sich dennoch schnell um Ersatz: Ex-Colts-Tackle Gosder Cherilus, der nach zwei verletzungsgeplagten Jahren in Indianapolis entlassen worden war, erhielt noch am Montag einen Zweijahresvertrag.

Clowney ist zurück

Hoffnung für alle Texans-Fans! Jadeveon Clowney, der die Saisonvorbereitung infolge seiner Mikrofrakturierung verpasst hatte, stieg am Montag ins Training ein. "Ich fühle mich ganz gut und bin einfach froh, zurück zu sein", erklärte er anschließend. "Es wird toll, wenn ich wieder Quarterbacks jagen kann. Ich habe es satt, Blocking-Dummies zu tackeln, die sich nicht wehren."

Und sonst so?

Die New York Giants haben auf ihre Safety-Verletzungsmisere reagiert. Nachdem sich Mykkele Thompson die Achillessehne gerissen hat und Rookie Landon Collins mit einer Knieverletzung ebenfalls vorerst ausfällt, verpflichteten die G-Men Ex-Redskins-Safety Brandon Meriweather. Der 31-Jährige hatte prompt eine Ankündigung parat, gegenüber NJ.com erklärte er, er "wisse", dass er einer der besten Safeties der Liga ist.

Die Buffalo Bills müssen derweil vorerst ohne Karlos Williams auskommen. Der Rookie-RB, der im Training Camp einen starken Eindruck hinterlassen hat, musste am Montag mit einer bislang nicht veröffentlichten Verletzung ins Krankenhaus. Bills-Coach Rex Ryan bestätigte lediglich, dass Williams "große Schmerzen" hatte.

Michael Sam nimmt sich indes vorerst auf eigenen Wunsch hin eine Auszeit vom Football. Der 25-Jährige, der als erster offen schwuler Spieler in den Draft gegangen war, erklärte nur eine Woche nach seinem Debüt für das CFL-Team Montreal Alouettes: "Die vergangenen zwölf Monate waren sehr schwer für mich bis hin zu dem Punkt, an dem ich mir große Sorgen über meine psychische Verfassung gemacht habe. Deswegen werde ich einen Schritt zurücktreten von diesem Sport. Ich hoffe aber, bald wieder auf dem Feld zu stehen."

Autor: Adrian Franke