Nach den Pokalsensationen kehrt bei Dynamo Dresden und dem Chemnitzer FC der Alltag ein. In der Liga wollen beide weiter mit um den Aufstieg spielen.
Die Erinnerungen an die rauschenden Pokalnächte sind noch ganz frisch, doch die Konzentration ist schon wieder auf den Alltag gerichtet. Nachdem der Chemnitzer FC und Dynamo Dresden in der ersten Runde des DFB-Pokals jeweils einen Bundesligisten ausgeschaltet haben, wollen die beiden Topteams der 3. Fußball-Liga ihre Erfolgsgeschichten fortschreiben. Die sächsischen Traditionsklubs träumen von der Rückkehr in die 2. Liga.
"Es ist nicht leicht, den Schalter umzulegen, aber genau darauf wird es ankommen", sagte Dresdens Kapitän Cristian Fiel der Sächsischen Zeitung: "Du spielst vor 30.000 gegen Schalke 04, fünf Tage danach - und das meine ich keinesfalls respektlos - musst du nach Erfurt: viel weniger Zuschauer, ein anderes Stadion, ein anderes Flair."
Dynamo warf sensationell Champions-League-Teilnehmer Schalke 04 (2:1) raus, Chemnitz setzte sich in einem Elfmeterkrimi überraschend mit insgesamt 10:9 gegen den FSV Mainz 05 durch. Doch das ist Vergangenheit: Während der CFC, der 2001 letztmals in der 2. Liga spielte, mit einem Sieg gegen den MSV Duisburg am Sonntag die Tabellenführung verteidigen kann, wollen die zweitplatzierten Dresdner mit einem Erfolg bei Rot-Weiß Erfurt am Samstag den Anschluss halten.
Spitzenduo auf Kurs
Das Spitzenduo weist nach vier Spieltagen zehn Punkte auf und ist in dieser Saison ungeschlagen - das soll möglichst lange so bleiben. "Der Sieg aus dem Pokal gibt unserer Mannschaft hoffentlich noch mal einen Schub", sagte Chemnitz-Präsident Mathias Hänel. Auch Karsten Heine, der Trainer der Himmelblauen, hofft: "Wir bekommen jetzt hoffentlich noch ein bisschen mehr Rückenwind."Es war nicht unbedingt zu erwarten, dass beide Vereine so einen perfekten Saisonstart hinlegen. Nach dem Abstieg aus der 2. Bundesliga musste Dynamo die gesamte Mannschaft umkrempeln. Abgesehen von Fiel und Torhüter Benjamin Kirsten hat sich das Gesicht des Teams vollkommen verändert. Auch in Chemnitz ist einiges anders. "Einer kämpft für den anderen, das zeichnet diese Mannschaft aus", sagte Torjäger Anton Fink, der zu einem der Helden im Spiel gegen Mainz avancierte. Er traf zunächst doppelt und verwandelte auch noch den entscheidenden Elfmeter.
Gegen Duisburg droht Fink allerdings auszufallen. Ein verhärteter Muskel im Oberschenkel bremst ihn aus, auch Ex-Bundesligaprofi Ronny Garbuschewski fehlte unter der Woche. Und auch die Dresdner plagen nach dem bisherigen Highlight des Jahres große Verletzungssorgen in der Innenverteidigung: Der an Pfeifferschem Drüsenfieber erkrankte Michael Hefele fällt auf unbestimmte Zeit aus, Dennis Erdmann leidet unter einer Knieprellung. "Das wird mir sicher Kopfzerbrechen bereiten", sagte Dresdens Trainer Stefan Böger.