Nun ist es amtlich: Fußball-Drittligist Kickers Offenbach wird auf den Gang vor das Ständige Schiedsgericht des DFB verzichten. Die Entscheidung sei in Rücksprache mit Sportanwalt Schickhardt gefallen und bedeutet den Abstieg der Kickers.
Fußball-Drittligist Kickers Offenbach wird nach der Lizenzverweigerung durch den Deutschen Fußball-Bund (DFB) anscheinend auf einen Gang vor das Ständige Schiedsgericht verzichten. Dies bestätigte Pressesprecher Thorsten Siegmund auf SID-Anfrage. Diese Entscheidung soll nach Rücksprache mit dem in Lizenzierungsfällen erfahrenen Sportanwalt Christoph Schickhardt gefallen sein.
Lizenzentzug = Kreisklasse?
Am Montag hatte der Lizenzierungs-Beschwerdeausschuss des DFB den Kickers die Lizenz für die 3. Liga verweigert. Nach Ansicht des Verbandes hat der Traditionsverein die im Rahmen des Zulassungsverfahrens gesetzten wirtschaftlichen Bedingungen zum Fristablauf 28. Mai 2013 teilweise nicht erfüllt. Kurz nach dem Urteil hatte der OFC noch den Gang vor die nächsthöchste Instanz angekündigt.
Der ehemalige Pokalsieger soll jetzt bestrebt sein, seine Insolvenz so abzuwickeln, dass ein Start in der viertklassigen Regionalliga möglich ist. Doch der Verein könnte sogar noch tiefer fallen. Auf der Mitgliederversammlung im April hatte Ruhl für den Falle einer Insolvenz bereits einen Neufang in der Kreisklasse in Aussicht gestellt.
Der für den 12. Juni vorgesehene Trainingsauftakt wurde nach Informationen der Offenbach Post vorerst verschoben. Derzeit sollen nur drei Spieler einen gültigen Vertrag für die Regionalliga besitzen. Trainer Rico Schmitt soll hingegen schon seine Bereitschaft für einen Verbleib signalisiert haben.
Sanierungskonzept vorerst fehlgeschlagen
In den vergangenen Monaten hatte der OFC ein umfangreiches Sanierungskonzept aufgestellt und fieberhaft an dessen Realisierung gefeilt. Erst Ende Mai hatte die Offenbacher Stadtverordneten-Versammlung dem Konzept des OFC zugestimmt und damit den Weg für eine Lizenzerteilung möglich gemacht. Die Stadionbetreibergesellschaft erließ den Offenbachern Altlasten in Höhe von 610.000 Euro und wird die Miete für die Arena pro Jahr um 405.000 Euro bis zum 30. Juni 2016 stunden.
Zudem bekamen die Hessen die für ihre Kredit-Verhandlungen dringend benötigte Bürgschaft des Landes Hessen in Höhe von zwei Millionen Euro. Zuvor hatte zahlreiche private Gläubiger auf einen Großteil der ihnen zustehenden Zahlungen verzichtet.