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Vor dem Duell mit den Bayern plagen Didier Deschamps eine ganze Reihe von Personalproblemen. Abwehrchef Souleymane Diawara fällt mit einem Kreuzbandriss, den er sich am Wochenende zuzog, für den Rest der Saison aus. Stammtorwart Steve Mandana ist nach seiner Gelb-Roten Karte gegen Inter Mailand gesperrt. Weil der zweite Torwart Gennaro Bracigliano im Pokal gegen Quevilly das entscheidende Gegentor verursachte und auch sonst keinen sicheren Eindruck machte, soll gegen den FC Bayern der dritte Mann Elinton Andrade das Tor hüten. Andrade bestritt diese Saison lediglich ein Pflichtspiel.
Ein zu großes Risiko? Nicht, wenn es nach Deschamps geht, auf Nachfragen reagierte er fast patzig: "Was ist schon ein Risiko? Der Stammtorwart steht halt nicht zur Verfügung", sagte er auf der Pressekonferenz.
Ein Verstoßener solls für Olympique richten
Auch im Sturm plagen Olympique Sorgen, 15-Millionen-Mann André-Pierre Gignac enttäuschte seit seinem Wechsel von Toulouse nach Marseille maßlos und kam in dieser Saison lediglich auf ein einziges Pflichtspieltor. Loic Remy, mit 20 Toren Marseilles bester Torschütze in dieser Saison, laboriert derzeit an einer hartnäckigen Oberschenkelverletzung und steht gegen Bayern wohl nicht im Kader.
Die Hoffnungen von Deschamps liegen deshalb auf den Schultern eines fast Vergessenen. Der Brasilianer Brandao kehrte zur Winterpause nach Marseille zurück und sicherte vier MInuten nach seiner Einwechslung mit einem Tor in der Verlängerung gegen Inter Mailand den Viertelfinaleinzug Marseilles. "Er ist unser Held", sagte Deschamps anschließend über Brandao.
Dabei war Brandao schon so gut wie weg vom Fenster. Ihm droht in Frankreich eine Anklage. Marseille schickte ihn daraufhin, wohl um ihn aus der Schusslinie zu nehmen, per Ausleihe nach Brasilien. Im Winter kehrte er dann aufgrund der Sturmprobleme zu Olmpique zurück und soll nun gegen Bayern seine "Wiederauferstehung", wie es der Radiosender Europe1 nannte, perfekt machen.