Real Madrid hat schwere Wochen hinter sich. Sportlich läuft es nicht, Sergio Ramos soll mit dem Trainer im Clinch liegen und Cristiano Ronaldo suchte noch seine Form. Rechtzeitig zum Clasico scheint Real in Form zu kommen, gegen La Coruna siegte der Meister 5:1.
Am kommenden Spieltag kommt es zum für Real richtungsweisenden Spiel gegen den FC Barcelona, der Rückstand in der Tabelle darf dann nicht auf elf Punkte anwachsen. Aber der Formanstieg war nicht nur bei Ronaldo zu spüren, der mit drei Treffern (22./44./84.) zum Matchwinner wurde und in der Torjägerliste wieder die Verfolgung von Lionel Messi (beide 6 Tore) aufnimmt, auch wenn derzeit noch Atleticos Radamel Falcao mit sieben Treffern ganz vorne liegt. Zwei der drei Ronaldo-Tore waren allerdings Elfmeter.
Zuvor hatte Riki für die überraschende Führung des Aufsteigers gesorgt (16.), Angel di Maria erzielte nach Ronaldos Ausgleich die zwischenzeitliche Führung. Nach der Pause traf Pepe zum 4:1 (66.).
Ramos oder Varane? Mourinho bringt beide
Und Coach José Mourinho reagierte auf die Diskussionen der letzten Tage: Er brachte Ramos als Rechtsverteidiger, der von den Medien kritisierte Raphael Varane durfte wieder in der Innenverteidigung ran. Zusätzlich verschaffte er dem eigentlich unersetzlichen Xabi Alonso eine Verschnaufpause, stattdessen spielte Neuzugang Luka Modric neben Sami Khedira auf der Doppelsechs, Mesut Özil stand ebenfalls in der Startelf.
Die Schachzüge gingen nicht alle auf, so wirkte Varane beim Gegentor durch Riki etwas unentschlossen und hüftsteif, aber Modric bereitete das Tor von di Maria mit einem sensationellen Pass vor und auch Özil zeigte eine erhebliche Leistungssteigerung gegenüber den letzen Wochen. In der Champions League bei Ajax Amsterdam wird Alonso aber sicher zurückkehren, dann wird Mourinho das Aufstellungsrätsel neu lösen müssen.
Die Königlichen waren von Beginn an spielbestimmend und ließen sich auch durch das frühe Gegentor nicht aus der Ruhe bringen. Trotzdem musste ein Elfmeter herhalten, um den Ausgleich zu erzielen. Di Maria war von Manuel Pablo an der Strafraumgrenze gefoult worden, Ronaldo verwandelte sicher (22.). Zuvor hatte der Superstar zweimal noch sehr schwach abgeschlossen.
Bei der Führung profitierte di Maria dann vom gestochen scharfen Außenrist-Pass von Modric, sein Abschluss landete zwar noch am Pfosten, im Nachsetzen war der Argentinier dann mit dem Kopf zur Stelle (38.). Und Ronaldo war kurz vor der Pause ein zweites Mal zur Stelle, nach Ramos Schuss köpfte er den Abpraller ins Tor (44.).
Real legt im Schongang zwei Tore nach
Im zweiten Durchgang wechselte Mourinho frühzeitig durch, für Özil kam Kaka (46.), Alonso ersetzte den emsigen Modric (57.) und im Sturm kam wie gewohnt Karim Benzema für den blassen Gonzalo Higuian (65.). Dem Spiel war deutlich anzumerken, dass La Coruna auch mit einer knappen Niederlage zufrieden nach Hause fahren würde und Real wollte Kräfte schonen, ein Clasico wirft gedanklich immer seine Schatten voraus.
Für einen vierten und fünften Treffer reichte es trotzdem noch, erst war Pepe nach einem Alonso-Freistoß ziemlich allein gelassen per Kopfball erfolgreich (66.), den anschließenden Handelfmeter bekam Real nur unter gütiger Mithilfe von Schiedsrichter Ayza Gámez. Ronaldo war es egal, er setzte den Ball an den Innenpfosten und schraubte sein Torkonto nach oben (84.).