Steffen Simon legte trotz des russischen Erfolgs gegen Tschechien schonungslos die Finger in die schlecht verheilende Wunde der alten Männer. Wer bei der Sbornaja trotzdem auf offizieller Rekordjagd ist, wer in Griechenland in der Kur pfuscht und warum man in Piräus einen Tinitus im Auge hat, erklärten die Drei Fragen.
Eine Kopie ist hie und da besser als das Original. Dies gilt allerdings nicht für die griechische Kopie von Dr. Müller-Wohlfahrt. In unnachahmlicher Weise decken die Drei Fragen an den EM-Spieltag zudem auf, dass Anthony Yeboah sich auf geheimer Mission im russischen Team befindet und Wolfgang Stark ein Deja-vu befürchtet.
Baut Kerzhakov seinen Rekord aus?
"Ich wär gern mal einer von den alten Männern", besangen es einst Frau Doktor und meinten damit eher die Südeuropäer, die in der Abendsonne sitzend mit ihren Kumpels schwätzen. Schnell den Bogen zur Europameisterschaft 2012 gespannt, bei der es die Russen sind, die im rüstigen Alter angetreten, die Tschechen mit 4:1 an die Wand nagelten und nun auf die Polen treffen.
"Ihr dürft unserem 3:0-Sieg in der Vorbereitung gegen Italien gar nicht so viel Beachtung schenken", erklärte Andrej Arshavin schon im Vorfeld des Turniers bei espnfc.com. "Wir sind einfach zu alt und sind viel zu langsam, um wirklich ein ernsthafter Gegner zu sein." Eine Vorlage, die WDR-Sportchef Steffen Simon natürlich dankbar aufnahm und gebetsmühlenartig wiederholte.
Permanent sprach er von einer "russischen Rentnerband", einer "Ü30-Mannschaft". Dem unwissenden Zuschauer erklärte Simon auch messerscharf, dass ein Einwurf eine willkommene Gelegenheit sei, den alten Herren aus Russland das Nachrücken zu erleichtern.