Walter Schneeloch (l.) hadert noch
Die deutsche Bewerbung für die Olympischen Spiele 2024 ist trotz des wachsenden Zuspruchs in Berlin und Hamburg nicht sicher. "Es könnte sein, dass wir zu dem Schluss kommen, keine Bewerbung für die Spiele 2024 abzugeben, weil uns die Zustimmung vielleicht nicht hoch genug erscheint", sagte Walter Schneeloch, Vizepräsident Breitensport des Deutschen Olympischen Sportbunds (DOSB), der Rheinischen Post.
Schneeloch, eines von acht DOSB-Präsidiumsmitgliedern, die über die Empfehlung abstimmen, will nicht um jeden Preis in das Rennen um Olympia 2014 einsteigen. "Bevor wir auf die Nase fallen, könnten wir einer neuen Bewerbung etwas mehr Zeit geben", sagte der 67-Jährige.
Bei einer vom DOSB in Auftrag gegebenen Forsa-Umfrage hatten 64 Prozent der befragten Hamburger Zustimmung für die Spiele signalisiert, in Berlin lag der Wert bei 55 Prozent. Am Montag gibt der DOSB eine Empfehlung an seine Mitglieder, die dann am 21. März in der Frankfurter Paulskirche die Siegerstadt bestätigen sollen. Das Abnicken der DOSB-Mitglieder gilt als Formalie.
Über das weitere Verfahren sagte Schneeloch: "Wir haben uns im Präsidium auf einen Katalog von zehn Kriterien geeinigt, an denen wir Hamburg und Berlin messen. Eins davon sind die Ergebnisse der jetzt vorliegenden Meinungsumfrage. Sie sind aber kein Totschlagkriterium", erklärte der Präsident des Landessportbunds NRW.
"Für Berlin gibt es auch viele gute Gründe, die wir in Erwägung ziehen: die internationale Bekanntheit der Hauptstadt zum Beispiel oder die Tatsache, dass es dort bereits ein Olympiastadion gibt", so Schneeloch weiter. Er begrüßt das Verfahren, eine Bewerbung um 2024 an eine um 2028 zu binden: "Wenn wir die Bewerbung Münchens um die Winterspiele 2018 an eine um die Spiele 2022 gekoppelt hätten, hätten wir Olympia bekommen."
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