Der Streit zwischen den beiden Spitzenfunktionären Alfons Hörmann und Thomas Weikert ist beigelegt. Im Vorfeld der Mitgliederversammlung der Trainerakademie des Deutschen Olympischen Sportbundes entschuldigte sich DOSB-Präsident Hörmann bei Weikert, dem Präsidenten des Tischtennis-Weltverbandes ITTF, für "bedauerliche Verfahrensfehler" in den vergangenen Wochen.
Damit stellten beide die Weichen für die Wahl von Dirk Schimmelpfennig an die Spitze der DOSB-Trainerakademie am Dienstagabend. Der DOSB-Sportvorstand übernahm mit seiner Wahl in Köln direkt den Vorstandsvorsitz der Trägergesellschaft der Trainerakademie von Weikert. Schimmelpfennig erhielt von den 29 anwesenden Mitgliedern in geheimer Wahl 21 Ja- und fünf Nein-Stimmen bei drei Enthaltungen.
"Der DOSB-Präsident hat sich bei mir entschuldigt für die Verfahrensfehler und dafür, dass der ganze Vorgang unglücklich gelaufen ist. Ich habe die Entschuldigung angenommen. Ich denke, wir können uns weiter in die Augen schauen und gut zusammenarbeiten", sagte Weikert in seiner Rede vor der Mitgliederversammlung der Akademie.
Schimmelpfennig: "Aus dem Stimmungstal herauskommen"
Der Rechtsanwalt hatte sich in den vergangenen Wochen öffentlich einen heftigen Streit mit Hörmann geliefert. Auslöser war ein knappes Schreiben Hörmanns an Weikert, in dem er den seit acht Jahren an der Trainerakademie beschäftigten Vorstandsvorsitzenden zum Amtsverzicht aufforderte, ohne die Sachlage zuvor persönlich thematisiert zu haben. Weikert warf Hörmann schlechten Stil vor, die Diskussion eskalierte, zuletzt stellte Weikert Hörmanns Eignung als DOSB-Präsident infrage.
Schimmelpfennig will nun vor allem das Vorhaben des DOSB vorantreiben, die Trainerakademie mit dem Dachverband und weiteren DOSB-nahen Institutionen enger zu verzahnen. "Und ich wünsche mir, dass wir aus dem Stimmungstal herauskommen", sagte Schimmelpfennig in seiner Bewerbungsrede.
Dass die Umsetzung kein Selbstläufer wird, bekam er direkt aus den Reihen des alten Vorstands zu hören. Das scheidende Präsidiumsmitglied Berndt Barth sagte in seiner Abschiedsrede, er habe die vergangenen Wochen und die Vorgehensweise des DOSB "wie einen stillen Putsch" empfunden. Er schloss mit dem Aufruf an die Mitglieder auch mit Blick auf den im Raum anwesenden DOSB-Vorstandsvorsitzenden Michael Vesper: "Seien sie wachsam! Nicht jeder, der vorgibt, ein Freund der Trainerakademie zu sein, ist auch einer!"