Mehr geht nicht! Zum Auftakt des 28. Spieltages lieferten sich Borussia Dortmund und der VfB Stuttgart beim 4:4 (1:0) einen spektakulären Schlagabtausch. Besonders die Schlussphase war dabei an Dramatik nicht zu überbieten.
Mit einem denkwürdigen 4:4 (1:0) gegen den VfB Stuttgart hat der deutsche Meister Borussia Dortmund den 28. Spieltag eröffnet. In einem vor allem in der Endphase spektakulären Spiel erzielten Shinji Kagawa (32.), Jakub Blaszczykowski (48.), Mats Hummels (81.) und der eingewechselte Ivan Perisic (86.) die Tore für den BVB. Für den VfB drehten Vedad Ibisevic (71.) und Julian Schieber (77./79.) zunächst das Spiel innerhalb von acht Minuten. In der Nachspielzeit rettete dann der eingewechselte Christian Gentner dem VfB einen Punkt.
Gündogan der Taktgeber in der ersten Hälfte
Beide Mannschaften traten ohne große personelle Überraschungen an, bei Dortmund ersetzte Ilkay Gündogan erneut Sven Bender. Bei Stuttgart saß der angeschlagene Serdar Tasci nur auf der Bank. Im mit 80.000 Zuschauern natürlich ausverkauften Signal Iduna Park sahen die Zuschauer in den ersten 45 Minuten ein gutes Spiel der Heimmannschaft. Bereits nach 2. Minuten zielte Shinji Kagawa knapp rechts vorbei, nur wenig später verhinderte Sven Ulreich gegen Kagawa den Rückstand (5.).
Dortmund entwickelte vor allem über die starke rechte Seite viel Druck und störte Stuttgart bereits im Spielaufbau. Der BVB erspielte sich Chance um Chance, nutzte diese aber zunächst nicht.
Dortmunds altes Manko: Die Chancenverwertung
Auf der Gegenseite hatte der BVB Glück, dass Schieber nach Flanke von Hajnal den Ball freistehend am langen Pfosten aus fünf Metern über das Tor jagte (19.). Nach feinem Pass von Ilkay Gündogan umkurvte Lewandowski Georg Niedermeyer und Ulreich, seinen Schuss köpfte Niedermeyer jedoch von der Linie (21.). Großkreutz setzte eine Flanke von Gündogan nur an die Latte (23.).
Fast wären die Dortmunder für ihre Nachlässigkeit bestraft worden: Ibisevic tauchte frei vor Weidenfeller auf, spitzelte den Ball am Keeper vorbei und wurde elfmeterwürdig von den Beinen geholt, Schiedsrichter Weiner ließ jedoch weiterlaufen (28.). Es waren jedoch die letzten Schrecksekunden für den BVB, der fortan wieder das Heft in die Hand nahm.
Kagawa erlöst den BVB, Kuba legt nach
Das überfällige 1:0 erzielte Shinji Kagawa, der eine Kopfballvorlage von Kehl aus kurzer Distanz nur einzuschieben brauchte (32.). Direkt nach der Pause erhöhte Blaszczykowski nach tollem Diagonalball von Hummels auf 2:0, Boka hatte sich verschätzt (48.). Kurz zuvor hatte Pisczek bereits den Pfosten getroffen.
Der VfB bestrafte dann die nachlässige Chancenverwertung des BVB und kam völlig überraschend durch Vedad Ibisevic zum Anschlusstreffer (71.). Anschließend drehte Julian Schieber mit einem Doppelpack innerhalb von 100 Sekunden die Partie für den VfB (77./79.). Beim ersten Tor umkurvte Schieber Marcel Schmelzer, Mats Hummels und Roman Weidenfeller und schob ein, beim zweiten Tor verwertete er einen Steilpass von Kvist eiskalt.
Schieber dreht die Partie in 100 Sekunden
Dortmund antwortete wütend, Lewandowski scheiterte zunächst an Ulreich (80.), bevor Hummels mit einem Flachschuss aus 16 Metern das 3:3 erzielte (81.), weil Maza und Niedermeyer ihm zu viel Platz ließen. Nachdem Niedermeyer zum zweiten Mal gegen Lewandowski auf der Linie klärte (86.), traf der eingewechselte Ivan Perisic nach der darauf folgenden Ecke zum 4:3 für Dortmund (87.).
Wer jetzt jedoch dachte, die Partie sei entschieden, lag falsch. Der ebenfalls eingewechselte Christian Gentner traf nach einem Missverständnis zwischen Hummels und Schmelzer zum viel umjubelten 4:4 (92.) und setzte damit den Schlusspunkt unter ein denkwürdiges Spiel.
Michael Stricz