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Doping-Skandal erschüttert VfB Stuttgart und SC Freiburg

Zu den Kommentaren   |   Quelle: sid
02. März 2015, 19:22 Uhr
Doping
Dem Fußball droht ein Doping-Skandal

Dem deutschen Sport droht ein Doping-Skandal mit bisher unbekanntem Ausmaß - erstmals steht auch der Profi-Fußball im Fadenkreuz: Die Evaluierungskommission Freiburger Sportmedizin, die sich mit der Doping-Vergangenheit an der dortigen Universität beschäftigt, hat Beweise für flächendeckendes Doping im Radsport sowie für die Verabreichung von Anabolika bei den Bundesligisten VfB Stuttgart und SC Freiburg gefunden.

Diese gehen aus den gut 60 "Klümper-Akten" hervor, die sich mit dem abgeschlossenen Betrugsverfahren gegen den damaligen Leiter der Sporttraumatologischen Spezialambulanz Armin Klümper befassen. "Erstmals" sei der "sichere Befund möglich, dass Anabolikadoping auch im Profi-Fußball eine signifikante Rolle spielte", schrieb Andreas Singler, Mitglied der Evaluierungskommission, der die Details pikanterweise ohne Rücksprache mit seinen Kollegen und gegen den Willen der Kommissionsvorsitzenden Letizia Paoli veröffentlichte.

In den "späten 1970er und frühen 1980er Jahren" sei beim Bundesligisten aus Stuttgart "im größeren Umfang" und "wenn auch nur punktuell nachweisbar" auch beim damaligen Zweitligisten aus Freiburg Anabolikadoping vorgenommen worden. Die Schlüsselfigur ist Klümper, es geht vor allem um das Anabolikum Megagrisevit, das auch von der von Klümper behandelten und 1987 verstorbenen Leichtathletin Birgit Dressel zeitweise eingenommen wurde.

Die Erkenntnisse werfen einen dunklen Schatten auf beide Vereine, für die in dem betreffenden Zeitraum auch der heutige Bundestrainer Joachim Löw gespielt hatte. Die Kommission hielt in ihrem Zwischenbericht aber ausdrücklich fest, "dass eine Zuordnung von Medikationen an einzelne, konkret zu benennende Spieler nach Auswertung der Akten der Staatsanwaltschaft Freiburg nicht möglich ist".



Der SC Freiburg spielte damals in der zweiten Liga, der VfB Stuttgart befand sich mit Spielern wie Bernd und Karlheinz Förster, Hansi Müller oder Karl Allgöwer auf dem Höhenflug und wurde 1984 deutscher Meister. Löw war damals bei beiden Klubs als Spieler aktiv: 1978 bis 1980 sowie 1982 bis 1984 in Freiburg, 1980/81 in Stuttgart.

Der VfB Stuttgart schrieb in einer Pressemitteilung, dass ihm das Gutachten nicht vorliege. Aus diesem Grund könne nicht nachvollzogen werden, "worauf die Vorwürfe fußen beziehungsweise ob und wenn ja in welcher Form sie zutreffend sind", hieß es. Festzustellen sei, "dass Prof. Klümper zu keinem Zeitpunkt Vereinsarzt des VfB Stuttgart war". Der Klub betonte, dass er "im Sinne eines sauberen Sports an der lückenlosen Aufklärung des Sachverhaltes interessiert" sei. Ähnlich äußerte sich auch der SC Freiburg.

Rainer Koch, Vorsitzender der Anti-Doping-Kommission des DFB, sprach von "gravierenden Vorwürfen", die "selbstverständlich umfänglich aufgeklärt werden müssen". "Befremdlich" sei allerdings, dass die Anti-Doping-Kommission "nicht schon längst informiert worden ist".

Erstauenen bei möglichen Betroffenen 

Mögliche Betroffene reagierten mit ungläubigem Staunen. "Das ist absurd", sagte hingegen der ehemalige VfB-Trainer Hans-Jürgen Sundermann (1976 bis 1979 und 1980 bis 1982) dem SID: "Ich kann mir das überhaupt nicht vorstellen und halte das für völlig ausgeschlossen." Immerhin bestätigte Sundermann, dass verletzte VfB-Spieler damals von Klümper behandelt wurden.

Der ehemalige Meistertrainer Ottmar Hitzfeld, zwischen 1975 und 1978 Spieler in Stuttgart, sagte bei Sport1: "Der Bericht überrascht mich total. Ich kann mir nicht vorstellen, dass jemand von meinen Mitspielern wissentlich gedopt hätte."

Ein kürzlich im SWR veröffentlichtes Zitat von Karlheinz Förster lässt zumindest auf fahrlässiges Handeln schließen: "Wenn's Spitz auf Knopf ging, da haben wir gesagt: 'Mensch Professor, ich muss am Samstag wieder ran.' Da hat man auch mal was Unvernünftiges gemacht."

Weniger erstaunt gab sich Dagmar Freitag, die Vorsitzende des Sportausschusses im Bundestag. "Mich überrascht gar nichts mehr", sagte die SPD-Politikerin dem SID: "Ich hatte aber schon konkrete Ergebnisse erhofft und erwartet. Aber jetzt gibt es erstmals Belege, dass auch im Fußball gedopt wurde. Das wird vielleicht dem einen oder dem anderen die Augen öffnen."

Singer übt Kritik

Kommissionsmitglied Singler betonte: "Gezeigt werden können erstmalig die Strukturen des Dopings im Fußball am Beispiel der hauptverantwortlichen Mitwirkung von Prof. Dr. Klümper inklusive der Finanzierung solcher Aktivitäten durch die Vereine."

Beim Bund Deutscher Radfahrer (BDR) fand "Doping vor allem mit anabolen Steroiden in den Jahren zwischen 1975 und 1980 nicht nur in fast flächendeckender Manier auf Veranlassung Klümpers statt", schrieb Singler: "Dieses Doping wurde, wie hier erstmals bewiesen werden kann, auch vom BDR aus einem eigenen 'Ärzteplan' finanziert. Dabei ist derzeit nicht auszuschließen, dass auch Minderjährige Dopingmittel erhalten haben könnten."

Singler, der am Heidelberger Zentrum für Dopingprävention arbeitet, veröffentlichte die Details, da das "berechtigte Informationsbedürfnis der Öffentlichkeit so zeitnah bedient werden soll, wie dies der Kommission nach wochenlanger intensiver Sichtung und Auswertung der Akten möglich war". Gleichzeitig bot er den übrigen Kommissionsmitgliedern seinen Rücktritt an. Paoli teilte mit, dass die Kommission über dieses Angebot beraten werde. Die Mafia-Expertin von der belgischen Universität in Leuven bestätigte immerhin, dass Singlers Ausführungen "durch die Akten belegt" seien.

Singler schrieb, es sei mit den Ermittlungen der Nachweis möglich, "dass Doping in der Bundesrepublik Deutschland keineswegs nur der individuellen Verantwortung einzelner Sportler überstellt war, sondern dass es über einzelne Sportverbände oder Sportvereine mitunter zentral organisiert und finanziert wurde".
 

Die Reaktionen im Wortlaut:

VfB Stuttgart: "Zu der heute erschienen Meldung der Evaluierungskommission Freiburger Sportmedizin nimmt der VfB Stuttgart wie folgt Stellung: 1. Dem VfB Stuttgart liegt das angesprochene Gutachten der Evaluierungskommission Freiburger Sportmedizin nicht vor. Aus diesem Grund kann nach dem derzeitigen Kenntnisstand seitens des VfB Stuttgart nicht nachvollzogen werden, worauf die Vorwürfe fußen beziehungsweise ob und wenn ja in welcher Form sie zutreffend sind. 2. Der von der Evaluierungskommission angegebene Zeitraum liegt mehrere Jahrzehnte zurück. Entsprechend schwierig ist es zum jetzigen Zeitpunkt für den VfB Stuttgart, damalige Abläufe und eventuelle Behandlungen durch externe Mediziner nachzuvollziehen. 3. Festzustellen ist, dass Prof. Klümper zu keinem Zeitpunkt Vereinsarzt des VfB Stuttgart war. 4. Der VfB Stuttgart ist im Sinne eines sauberen Sports an der lückenlosen Aufklärung des Sachverhaltes interessiert.

SC Freiburg: "Dem SC Freiburg liegen bisher nur die der Öffentlichkeit zur Verfügung stehenden beiden Dokumente einer Pressemitteilung und eines Abstracts vor, aber keine ausführlichen Ermittlungsergebnisse oder Gutachten. Von daher lässt sich aus Sicht des Vereins aktuell nicht bewerten, wem die genannte Lieferung galt und wer sie angeordnet hat. Unabhängig davon wird der SC Freiburg die Aufklärungsarbeit der von Prof. Letizia Paoli geleiteten Kommission komplett unterstützen und alles dafür tun, damit die Vorgänge der damaligen Zeit aufgeklärt werden können. Der Sport-Club als Bundesliga-Verein erteilt jeglichen Maßnahmen zu Medikamentenmissbrauch und unerlaubter Leistungssteigerung eine klare Absage."

Rainer Koch (Vorsitzender der Anti-Doping-Kommission des DFB): "Hier werden gravierende Vorwürfe geäußert, die selbstverständlich umfänglich aufgeklärt werden müssen. Befremdlich ist bei derartigen Vorwürfen allerdings, dass die Anti-Doping-Kommission nicht schon längst informiert worden ist. Für uns sind die Veröffentlichungen neu, wir kennen weder Ergebnisse noch einen Bericht der Kommission und können deshalb auch zur Sache selbst nichts sagen. Um das Ganze seriös einordnen zu können, müssten wir den detaillierten Bericht kennen."

Ottmar Hitzfeld (1975 bis 1978 Spieler in Stuttgart): "Der Bericht überrascht mich total. Ich kann mir nicht vorstellen, dass jemand von meinen Mitspielern wissentlich gedopt hatte." (Quelle: Sport 1)

Hans-Jürgen Sundermann (1976 bis 1979 und 1980 bis 1982 Trainer in Stuttgart): "Das ist absurd. Ich kann mir das überhaupt nicht vorstellen und halte das für völlig ausgeschlossen."

Karl Allgöwer (1980 bis 1991 Spieler in Stuttgart): "Ich war zwar bei Dr. Klümper, habe mit diesen Dingen aber nie etwas zu tun gehabt." (Quelle: kicker)

Karlheinz Förster (1977 bis 1986 Spieler in Stuttgart): "Ich hatte nie mit diesem Thema zu tun." (Quelle: kicker)

Karlheinz Förster zu einem kürzlich im SWR veröffentlichten Zitat ("Wenn's Spitz auf Knopf ging, da haben wir gesagt: 'Mensch Professor, ich muss am Samstag wieder ran.' Da hat man auch mal was Unvernünftiges gemacht."): "Die Sätze in der Dokumentation sind überhaupt nicht im Zusammenhang mit dieser Thematik zu sehen." (Quelle: kicker)

Dagmar Freitag (Vorsitzende des Sportausschusses im Bundestag): "Mich überrascht gar nichts mehr. Ich hatte aber schon konkrete Ergebnisse erhofft und erwartet. Die Ergebnisse betreffen auch den Fußball und damit erstmals eine Mannschaftssportart. Wir hatten schon Auftritte von Verbandspräsidenten vor dem Sportausschuss, die behauptet haben, Doping würde in ihren Mannschaftssportarten gar nichts nutzen. Das ist grundsätzlich schon einmal Unfug. Aber jetzt gibt es erstmals Belege, dass auch im Fußball gedopt wurde. Das wird vielleicht dem einen oder dem anderen die Augen öffnen."

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