Sebastian Coe, möglicher kommender Präsident des Leichtathletik-Weltverbandes IAAF, will Russland im Kampf gegen Doping unterstützen. "Ich weiß, dass das Sportministerium in Russland und die russische Föderation sehr daran interessiert sind, gute Arbeitsbeziehungen aufzubauen, neue Systeme und neue Menschen zu etablieren - das sind die richtigen Antworten", sagte Coe in einem Interview mit der französischen Nachrichtenagentur "AFP".
"Die Leute sagen, wir müssten diese ganzen Verbände aus dem Sport ausschließen - nein, gute Präsidentschaften stellen sicher, dass wir ihnen helfen, ein Umfeld und Systeme aufzubauen, die Integrität und Vertrauen schaffen. Das ist unsere Verantwortung", sagte der 1500-m-Olympiasieger von 1980 und 1984, der derzeit IAAF-Vize ist und sich im Wahlkampf mit dem ehemaligen Stabhochsprung-Weltrekordler Sergej Bubka um das Präsidentenamt befindet.
Russland gehe derzeit durch "eine schwierige Zeit", aber dem Land müsse geholfen werden, ein "saubere Sportmaschinerie" aufzubauen.
Infolge der Dopingenthüllungen einer "ARD"-Dokumentation ermittelt die Ethik-Kommission der IAAF in zahlreichen russischen Fällen. Der russische Verbandspräsident und IAAF-Schatzmeister Walentin Balachnitschew ist mittlerweile von seinen Ämtern zurückgetreten.