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Doping-Opfer Gerd Jacobs gestorben - Franke und DOH stellen Strafanzeige

Zu den Kommentaren   |   Quelle: sid
11. Dezember 2015, 12:03 Uhr
Doping
Die Todesliste der Dopingopfer wächst rasant

Am Ende seines Leidensweges wog Gerd Jacobs nur noch um die 70 Kilogramm. Es gab kein Organ mehr, das im ausgemergelten Körper des einstigen Kugel-Kolosses nicht massiv geschädigt war. Auch sein Herz war kaputt, sein zweites, das ihm 2004 eingesetzt worden war. Freitag vergangener Woche hörte es auf zu schlagen. Auf der Todesliste der DDR-Dopingopfer steht nun ein Name mehr.

Der ehemalige Kugelstoßer Jacobs, der austrainiert mehr als 130 Kilogramm wog, wurde nur 55 Jahre alt. Das staatlich anerkannte Dopingopfer, das mit 44 Jahren schon schwerbehindert und Frührentner war, starb in Neuhardenberg bei Berlin, völlig verarmt. Am Ende konnte Jacobs, der einst auch für die Stasi gearbeitet hatte, seine Miete kaum noch bezahlen. Er litt unter Angstzuständen.

"Je nach Zählweise kommen wir nun auf mehr als 35 verstorbene Dopingopfer", sagte Ines Geipel, Vorsitzende des Dopingopfer-Hilfevereins (DOH), dem SID: "Und es werden noch viel, viel mehr werden." Der DOH nahm den jüngsten Fall zum Anlass, rechtliche Schritte gegen vermeintlich am Tode Jacobs' mitverantwortliche Personen einzuleiten.

Zusammen mit dem Heidelberger Molekularbiologen Werner Franke stellte der DOH Strafanzeige wegen vorsätzlicher Körperverletzung gegen die Leichtathletik-Trainer Werner Goldmann, Peter Paul Börner und Helga Börner, die Jacobs während seiner aktiven Zeit mit Dopingmitteln versorgt haben sollen.

Tausende Tabletten


Der 1,93-m-Hühne hatte einmal gesagt, er habe in seiner Laufbahn Tausende Tabletten verabreicht bekommen. Sein Trainer Goldmann habe sich am Ende keine Mühe mehr gegeben, ihm gegenüber zu verschleiern, dass es sich dabei vor allem um das gefürchtete Anabolikum Oral-Turinabol handelte. Goldmann sei halt "in jeder Beziehung ein fauler Mensch" gewesen, sagte Jacobs einmal der Frankfurter Rundschau. Goldmann trainierte später viele Jahre lang den Diskus-Helden Robert Harting, den er zu zahlreichen Olympiasiegen und WM-Titeln führte.

Vor den Olympischen Spielen 2008 in Peking hatte Jacobs gegenüber Goldmann schwere Dopingvorwürfe erhoben und damit eine Debatte über mangelnde Aufarbeitung des ostdeutschen Zwangsdopingsystems eingeleitet. Der Fall hatte damals für großes Aufsehen gesorgt, weil Goldmann trotz der Vorwürfe und einer Strafzahlung von 4000 Mark, die er 1999 im Zusammenhang mit seiner Doping-Vergangenheit in der DDR hatte leisten müssen, als Trainer mit nach Peking durfte. Goldmann wollte sich am Freitag auf SID-Anfrage zur aktuellen Entwicklung nicht äußern.

Ein Ärgernis für den DOH ist vor allem die fehlende Unterstützung aus dem DOSB, der sich als Rechtsnachfolger des Nationalen Olympischen Komitees der DDR bislang weitgehend aus der Opferhilfe heraushält. "Die DOH-Todesliste wächst rasant. Das ist ungemein bitter. Was muss eigentlich noch passieren, wie oft muss noch gestorben werden, bis der organisierte Sport seinen Opfern endlich die Hand reicht und ihnen konkrete Hilfe anbietet?", fragte Geipel.

 

Bundesregierung regierte schon

Die Bundesregierung hat mittlerweile auf die Not der Dopingopfer reagiert und stellt für die nächsten zwei Jahre jeweils fünf Millionen Euro in einem Fonds zur Verfügung. Gleichzeitig ermunterte der Bund den Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB), eine ähnliche Summe zu zahlen, doch dieser ziert sich. "Die Null-Verantwortungs-Politik des DOSB ist nur noch als Zynismus zu bezeichnen", meinte Geipel.

Auch die jüngste Initiative aus der Politik geht dem DOH nicht mal ansatzweise weit genug. "Gerd Jacobs ist doch das beste Beispiel: Er hätte als anerkanntes Dopingopfer, dem bereits Mittel zugekommen sind, vom neuen Fonds nicht mehr profitieren können - obwohl er es bitter nötig gehabt hätte, genau wie es nun unzählige lebende Dopingopfer noch immer bitter nötig haben", sagte Geipel: "Unterdessen rennen uns Opfer, die sich erst jetzt melden, die Bude ein."

Das BMI geht von etwa 1000 neu zu bewertenden Dopingopfern aus. Jedes neue Opfer soll zunächst mit 10.500 Euro bedacht werden. Den DOSB konnte dagegen auch eine Aufforderung nach finanzieller Hilfe durch Innenminister Thomas de Maizière am vergangenen Samstag nicht zur Finanzhilfe animieren. Geipel: "Das einzige, was vom DOSB seitdem kam, ist eiskaltes Schweigen."

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