In der Diskussion um die Abstellung von Profis für das olympische Fußballturnier in Rio de Janeiro (3. bis 20. August) haben die Bundesligisten alle Argumente auf ihrer Seite. Wie der Weltverband FIFA dem SID bestätigte, besteht im Gegensatz zu früheren Olympia-Turnieren keine Abstellungspflicht.
Der Kampf um die Medaillen wird von der FIFA nur noch als Jugendturnier eingestuft und steht deshalb nicht im offiziellen Kalender des Weltverbandes. Die FIFA wolle zwar auf die Klubs einwirken, um die besten Spieler an den Start zu bringen, ein Entgegenkommen der Vereine ist allerdings komplett freiwillig. Da sich die FIFA aufgrund des Korruptionsskandals derzeit in einer schwachen Position befindet, dürften die Klubs keinerlei Druck von dieser Seite verspüren.
Die neue FIFA-Regelung könnte sich auch für das deutsche Team von Trainer Horst Hrubesch negativ auswirken. Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) hofft allerdings darauf, mit der bestmöglichen Mannschaft an den Start gehen zu können.
Die Sportchefs Rudi Völler (Bayer Leverkusen) und Max Eberl (Borussia Mönchengladbach) hatten die Diskussion um die Abstellungen angestoßen. "Es darf dann nicht so sein, dass einige Klubs vier Profis abstellen und andere gar keinen", sagte Völler der Rheinischen Post.
Gedanken über Limitierung
"Es gibt Gedankenspiele, die Abstellungen der Spieler pro Verein zu limitieren - und zwar unabhängig von ihrer Nationalität", äußerte Völler: "Ob das ein oder zwei Spieler sein werden, kann ich noch nicht sagen. Das wird demnächst geklärt. Das Wichtigste aus Sicht der Vereine ist, dass es ein Limit geben wird."
Auch Eberl sprach sich für eine einheitliche Lösung aus: "Entscheidend ist, dass wir alle gleich betroffen sind. Wir sind in guten Gesprächen mit dem DFB."
Neben der Vorbereitung auf die kommende Saison ist auch die erste Hauptrunde des DFB-Pokals von Olympia betroffen. Sie findet am Final-Wochenende von Rio statt.