Die Stürmer sind vom Aussterben bedroht, könnte man nach der Euro 2012 meinen. Wäre da nicht Mario Balotelli, der in Frage stellte, ob die Evolution wirklich den vorgezeichneten Weg gehen muss. Dabei ist der Italiener nicht einmal die Nummer eins in unserer Liste.
Nach den Kategorien Tor, Abwehr und Mittelfeld haben wir uns das größte Scherbengericht bis zum Schluss aufgehoben. Die Angreifer, von denen wir vor dem Turnier gedacht hatten, sie würden die prägenden Figuren werden, enttäuschten zum großen Teil. Oder besser: Der Fußball, der bei der Euro gespielt wurde, war nicht gerade auf Stürmer ausgerichtet.
So nennen wir zum Auftakt erstmal die Angreifer, die in unserem Ranking vor der EM aufgetaucht waren, das aber nicht bestätigen konnten. Und da waren Mario Gomez, Miroslav Klose und Karim Benzema ohnehin nicht dabei... Beginnen wir mit den offensichtlichsten Streichkandidaten, den Niederländern: Robin van Persie und Klaas-Jan Huntelaar, die Torschützenkönige der Premier League und der Bundesliga, konnten weder zusammen spielen, was vorher ein Thema gewesen war, noch hatten sie einzeln die Chance, sich zu bewähren. Van Persie traf zwar gegen Deutschland, aber seine vergebenen Gelegenheiten wogen schwerer.
Auch Wayne Rooney konnte einmal mehr seine Weltklasse nicht bei einem großen Turnier unter Beweis stellen. Nach der EM 2004 hatte der United-Star keine wirklich gute EM oder WM mehr, und das setzte sich auch 2012 fort. Dass Rooney die ersten beiden Spiele gesperrt verpasste, war dabei gar nicht, wie befürchtet, der Sargnagel für Englands Hoffnungen. Denn auch nach seinem verspäteten Einstieg ins Turnier funktionierte Rooney im defensiv orientierten 4-4-1-1 von Roy Hodgson nicht all zu gut - sein wichtiges Siegtor gegen die Ukraine allerdings soll erwähnt werden.