Die Bundesligasaison 2014/15 ist vorbei. Zeit, das letzte Mal einen Blick auf die 5 Noten des Spieltags zu werfen. Diesmal im Fokus: Die Abwehrchefs. Zweimal im Abstiegskampf, zweimal in Europa - und einmal beim Meister.
Mats Hummels, Note 4
War nicht so stark wie sein Nebenmann und sah vor allem in der 26. Minute nicht gut aus, als Öztunali ihn mit einem Haken komplett aus dem Spiel nahm, zum Anschlusstreffer einschieben konnte und Werder so aus einer aussichtlosen Situation zurück in die Partie holte.
Doch trotz besagter Mitschuld an einem Gegentreffer kamen vereinzelt Fragen auf, warum es nicht zu einer besseren Bewertung für den Dortmunder Kapitän reichte. Die Hauptgründe dafür liegen in seiner überschaubaren Zweikampfquote (59,3 Prozent) sowie an der für ihn schwachen Passgenauigkeit von nur 77,1 Prozent. Wie anfangs erwähnt, Hummels kann es deutlich besser!
Ragnar Klavan, Note 3
Ragnar Klavan war vor allem in Halbzeit zwei defensiv überall zu finden und sich für keinen Laufweg zu schade. Gegen Ende avancierte er gar zum Fels in der Brandung bei den Augsburgern.
Aber für eine bessere Bewertung wäre dann doch - vor allem für einen Innenverteidiger - eine stärkere Zweikampfbilanz von Nöten gewesen. Diese lag jedoch bei lediglich 47,4 Prozent (nur eines von vier Kopfballduellen entschied er für sich), weshalb wir nicht über eine bessere Noten als 3 reden konnten.
Heiko Westermann, Note 2,5
Das Engagement in Person. Heiko Westermann stellte sich voll in den Dienst der Mannschaft und warf alles an Emotionen, Engagement und Laufbereitschaft in die Waagschale. Der Ex-Schalker schaltete Gegenspieler Sane gänzlich aus, ließ über seine Seite praktisch nichts anbrennen.
Aber auch bei ihm wurde eine bessere Bewertung gefordert. Das Problem bei Westermanns sonst ordentlicher Vorstellung war jedoch, dass wir bei Außenverteidigern eben auch auf die Offensivleistung schauen. Und nach vorn kam von HW4 eben nicht so wahnsinnig viel. Er gab mit seinen wenigen (3) Flanken zwar zwei Torschussvorlagen, war sonst aber auf Defensive bedacht. Und in der Defensive müssen wir auch hier seine Zweikampfquote erwähnen, die bei nur 57,1 Prozent lag.
Johnny Heitinga, Note 5
Die Hereinnahme des Routiniers für den gesperrten Brooks hätte Hertha Sicherheit geben sollen, war gegen die flinken Hoffenheimer Offensivakteure aber die falsche Wahl. Heitinga fand überhaupt nicht in die Mitte, wies eine erschreckende Zweikampfbilanz auf, beziehungsweise fand gar nicht in die direkten Duelle. Nicht mal 30 Ballaktionen standen am Ende für den Niederländer zu Buche.
Viel zu retten war hier nicht, was man dem Niederländer aber zugutehalten muss, ist, dass er nicht an den zwei Gegentoren direkt beteiligt war. Und genau deshalb ist eine 5 noch zu vertreten.
Dante, Note 2,5
Nach Wochen des sportlichen Tiefgangs riss sich Dante zum Abschluss nochmal zusammen und spielte souverän. Er kam letztlich auf die meisten Ballaktionen und machte hinten keine Fehler. Er war freilich auch nicht übermäßig hart gefordert, aber dafür kann er ja nichts. Dante machte wohl sein bestes Spiel seit Monaten, war lediglich etwas schwach im Zweikampf.
Man kann Dante zwar für viele schwache Vorstellungen in letzter Zeit rügen, aber zum Saisonabschluss überzeugte er nochmal, vielleicht zum letzten Mal im roten Dress. Daher war eine 2,5 auch mit der Zweikampfquote von nur 56,5 Prozent angemessen.