Der 30. Spieltag ist vorüber und mancher Verteidiger hat wohl nicht gut geschlafen. Dante, Alejandro Galvez oder Ömer Toprak dürften sich hin- und hergewälzt haben. Ein anderer dagegen ruhte wohl wie ein Engel.
Dante, Note 4
Der Brasilianer ist eines der derzeit am meisten diskutiertesten Themen beim Meister. Was soll das mit ihm nur gegen den FC Barcelona werden? Auch gegen die Hertha machte Dante einmal mehr klar, warum sich die Fans derzeit Sorgen um ihren Innenverteidiger machen.
Während Nebenmann Jerome Boateng erneut ein starkes Spiel ablieferte, fiel Dante ab. Mehrere Unsicherheiten leistete sich der 31-Jährige und strahlte zu keiner Zeit Sicherheit aus. Die Körpersprache zeugte ebenfalls nicht von einem selbstbewussten, komplett fitten Mann.
Die letzten Wochen haben sichtlich ihre Spuren hinterlassen, denn der Verteidiger wirkt verunsichert. Immerhin hatte er das Glück, das keiner seiner Wackler zu einem Gegentor führte, damit steht am Ende doch noch eine 4.
Ömer Toprak, Note 4
Anders lief das bei Toprak. Der Innenverteidiger der Werkself spielte gut, wenn auch nicht herausragend. Grundsolide in der Defensive, mit vielen Zweikämpfen und einer guten Erfolgsquote.
Auch in der Luft war Toprak ordentlich unterwegs. Vor allem, wenn man bedenkt, dass er mit Tin Jedvaj einen jungen Mann neben sich hatte, der sicher die ein oder andere Anweisung brauchte, eine befriedigende Leistung.
Dann passierte dem türkischen Nationalspieler jedoch das, was Dante zu vermeiden gewusst hatte: Ein entscheidender Fehler. In der 83. Minute zog er gegen Anthony Ujah den Kürzeren und damit wurden aus drei nur noch ein Punkt für Leverkusen.
Roel Brouwers, Note 3,5
Einen Fehler dieser Art leistete sich Brouwers nicht. Der Routinier spielte souverän und ohne große Nachlässigkeiten. Zusammen mit Alvaro Dominguez in der Innenverteidigung hatte er alles im Griff, auch wenn der Spanier eine deutlich dominantere Rolle einnahm.
Bei aller Abgeklärtheit fiel aber doch auf, dass Brouwers inzwischen in einigen Situationen die letzten Prozent fehlen. Hier ein wenig Spritzigkeit, dort ein wenig Sprungkraft.
Das ließ den 33-Jährigen bisweilen etwas unsicher wirken. Zusammen mit Dominguez ergänzt er sich aber gut - die Fohlen dürften sich auch trotz des Saison-Aus für Martin Stranzl keine großen Sorgen machen.
Alejandro Galvez, Note 4,5
Gar keinen guten Tag erwischte Galvez beim Gastspiel in Paderborn. Zwei Gegentore durch ein Team im Abstiegskampf sind zu viel, wenn man in die Europa League will.
Ohne den verletzten Jannik Vestergaard fiel Bremen in der Zentrale etwas zurück in Zeiten zu Beginn der Saison. Bisweilen kopflos und hektisch, ohne wirklichen Zugriff auf die Gegenspieler.
Der sonst eigentlich so passsichere Galvez war da keine Ausnahme. Der Spanier leistete sich den ein oder anderen Fehler im Aufbau und schaffte es zudem nicht, die Viererkette so zu organisieren, wie es von ihm verlangt war.
Stefan Bell, Note 2
Bei all der Kritik muss doch ein Innenverteidiger lobend erwähnt werden. Zwei Tore erzielten Stefan Bell gegen das kriselnde Schalke 04 und stieg damit zum Matchwinner auf.
Kein Wunder, schließlich sind zwei Treffer für einen Verteidiger alles andere als normal. Bei Ecken war Bell jedoch hochkonzentriert und sicherte seinem Team damit drei Punkte. Das wurde auch belohnt, erhielt Bell doch die beste Note seiner Mannschaft.
Jedoch muss in erster Linie bewertet werden, wie sich Bell bei seiner eigentlich Aufgabe schlug: Dem Verhindern von Gegentreffern. Die Null stand zwar ohne Zweifel, insgesamt hatte er aber doch mehrere Wackler in seinem Spiel, die zum Glück der Mainzer nicht bestraft wurden.
Auf Nebenmann Bungert war Verlass. Vielleicht sollten die beiden fortan eine ähnliche Rollenverteilung vorantreiben. Bungert gewinnt die Zweikämpfe hinten, Bell die im gegnerischen Strafraum.