Aries Merritt lieferte beim Finale der Diamond League in Brüssel eine beeindruckende Show ab, verriet dabei mit seinem Weltrekord über die 110 Meter Hürden auch seinen Pin-Code für das Handy. Usain Bolt glänzte indes als DJ und Silke Spiegelburg als Gesamtsiegerin.
Nach dem Hürdensprint-Fabelweltrekord von 12,80 Sekunden musste Aries Merritt noch einmal sehr schnell sein. "12,85 Sekunden war mein Ziel. Deshalb ist 1285 der Pin-Code für mein Handy und das Passwort für meinen E-Mail-Account", sagte der 27-jährige US-Amerikaner nach seiner fantastischen Darbietung im Finale der Diamond League am Freitagabend in Brüssel vergnügt. "Es zeigt, dass ich nicht mit so einer Zeit gerechnet habe. Nun muss ich meinen Geheimcode ändern."
Gleich um sieben Hundertstelsekunden blieb Merritt über 110 Meter Hürden unter der vier Jahre alten Bestmarke des Kubaners Dayron Robles. Der im texanischen Bryan lebende Leichtathlet konnte kaum glauben, was er nach dem Zieldurchlauf auf der Anzeigetafel sah. "Ich war geschockt, als 12,81 aufleuchtete. Dann wurde es noch korrigiert. Unglaublich! Ich habe erst mal nur geschrien", erzählte der Olympiasieger. "Es war das Rennen meines Lebens."
Allerdings glaubt Merritt nicht, der in diesem Jahr zum zehnten Mal unter der 13-Sekunden-Marke geblieben ist, sein Leistungslimit schon erreicht zu haben. "Ich denke, es war ein fast perfektes Rennen. Der Start war schnell, ich bin tief über die Hürden gesprungen, und dazwischen stimmte der Rhythmus", analysierte Merritt, der seit zweieinhalb Jahren von dem deutschen Trainer Andreas Behm betreut wird, "aber es ist noch Raum für Verbesserungen."
Usain Bolt zeigt sich von Merritt beeindruckt
Auch Sprint-Legende Usain Bolt war von dem blitzschnellen Spurt über die zehn Hürden beeindruckt. "Er hat es verdient, sieben Hundertstel sind eine sehr große Verbesserung", lobte er. 20 Minuten nach Merritts Glanznummer raffte sich der sechsmalige Olympiasieger selbst noch einmal auf und kämpfte sich in guten 9,86 Sekunden über die 100 Meter und dem Feierabend in diesem Jahr entgegen. "Ich hatte meinem Trainer schon vor dem Rennen gesagt, dass ich kaputt bin", bekannte der 26-jährige Jamaikaner. "Nun fühle ich mich ausgelaugt."