Im letzten WM-Qualifikationsspiel treffen die deutschen Fußballerinnen am Mittwoch auf Irland. Für das Team von Bundestrainerin Silvia Neid ist es Kür, nachdem das Ticket für die Endrunde 2015 bereits gelöst wurde.
Bei der Rückkehr aus Moskau musste das Flugzeug mit den DFB-Frauen an Bord durchstarten, an der Punktlandung in der WM-Qualifikation mit makellosen 30 Punkten aus zehn Spielen zweifelt indes kaum jemand. "Wir wollen den Zuschauern etwas bieten - auch um etwas für das Selbstvertrauen zu tun und uns langsam einzuspielen", sagte Celia Sasic, die mit ihren drei Toren beim 4:1 am Samstag in Russland das WM-Ticket fast im Alleingang gelöst hatte, vor dem letzten Qualifikationsspiel am Mittwoch in Heidenheim gegen Irland.
Trotz der Schrecksekunde vor der Landung der Lufthansa-Maschine "Rüsselsheim" in München peilen die deutschen Fußballerinnen beim Schaulaufen für die Endrunde im kommenden Jahr in Kanada (6. Juni bis 5. Juli) den zehnten Sieg in der zehnten Quali-Partie an. "Wir haben noch etwas gutzumachen. Das Hinspiel lief trotz unseres Siegs nicht optimal", äußerte Abwehrchefin Annike Krahn mit Blick zurück auf das knappe 3:2 in Dublin.
Planungen laufen im Hintergrund
Eine Rekord kann der zweimalige Welt- und achtmalige Europameister, dem derzeit sieben verletzte Spielerinnen fehlen, allerdings auch mit einem Erfolg vor den 5000 erwarteten Zuschauern gegen Irland nicht aufstellen.Schon bei der bisher letzten Qualifikation vor der WM 2007 (für die Endrunde im eigenen Land 2011 waren die Deutschen gesetzt) gewann die Auswahl des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) alle Partien - ein paar Monate später holte sich die Mannschaft von Bundestrainerin Silvia Neid in China den zweiten WM-Stern.
Im Sommer in Übersee soll der dritte Titel dazukommen. Die Planungen dafür laufen im Hintergrund bereits auf Hochtouren. Vor allem Teammanagerin Doris Fitschen, die Ende Mai mit dem Tross zur Endrunde anreisen möchte, hat alle Hände voll zu tun.
Inspektionsreise durch Spielorte
Im Mittelpunkt stehen die organisatorischen Herausforderungen, die die Endrunde aufgrund der großen Distanzen zwischen den Spielorten mit sich bringt. Nach der Auslosung am 6. Dezember in Ottawa steht eine Inspektionsreise durch die Spielorte (möglich sind Montréal, Vancouver, Edmonton, Ottawa, Winnipeg und Moncton) auf dem Programm.Um den richtigen Kader zu finden und die Mannschaft einzuspielen stehen ab Oktober Tests gegen hochkarätige Gegner (Frankreich, Schweden, England) sowie die Teilnahme am Algarve-Cup im kommenden Frühjahr an.
"Wir müssen die Termine nutzen, um taktische Dinge einzustudieren. Schließlich haben die Europäer keine lange WM-Vorbereitung. Damit müssen wir klarkommen", sagte Neid, der zwischen dem Saisonende Mitte Mai und dem WM-Start nur eine kurze Zeit zur Verfügung steht: "Wir müssen vorher unsere Hausaufgaben machen. Dabei müssen alle - DFB, Klubs, und Spielerinnen - intensiv zusammenarbeiten."
Doch vor der Arbeit steht ausnahmsweise erst einmal das Vergnügen bei der Quali-Kür auf dem Programm. Das gilt in erster Linie für Melanie Behringer. Die Mittelfeldspielerin von Bayern München steht vor ihrem 100. Länderspiel. Sollte die 28-Jährige zum Einsatz kommen, wäre sie die 20. Spielerin im Hunderter-Klub.