Joachim Löw hat noch einige Entscheidungen vor der WM zu treffen
Bundestrainer Joachim Löw glaubt fest an die WM-Teilnahme seiner bislang noch angeschlagenen Stammkräfte. "Ich bin sehr zuversichtlich, dass wir das hinbekommen. Bei Philipp Lahm, Manuel Neuer und Bastian Schweinsteiger sehe ich dauerhaft keine Probleme. Sie werden alle bei der WM fit und gesund sein", sagte der 54-Jährige am Montag im WM-Trainingslager der deutschen Nationalmannschaft in Südtirol.
Lahm soll nach auskurierter Sprunggelenkverletzung nach Aussage von Löw am Dienstag wieder ins Lauftraining einsteigen, nachdem der Kapitän bislang nur auf dem Fahrrad arbeiten konnte. Wann der 30-Jährige ins Mannschaftstraining zurückkehrt, sei dagegen noch offen.
Das gelte auch für Neuer (28), der wegen seiner Schulterverletzung noch einige Tage in der Reha arbeiten müsse. Auch bei ihm müsse man "Ruhe und Gelassenheit bewahren", teilte Löw mit.
Schweinsteiger, der bislang individuell im Ausdauerbereich gearbeitet hat, sei schon einen Schritt weiter. Bei dem 29 Jahre alten Mittelfeldspieler werde in ein oder zwei Tagen entschieden, wann er wieder das volle Programm mitmachen kann.
Abwehrspieler Marcel Schmelzer (26), der drei Tage wegen einer Knieprellung kürzertreten musste, wird am Mittwoch im Mannschaftstraining zurückerwartet. Bei Champions-League-Sieger Sami Khedira, der am Montagabend im DFB-Quartier erwartet wurde, werde man kurzfristig entscheiden, mit welcher Intensität er in den Trainingsbetrieb einsteigt.
Dreierkette ist keine Option
Die aufkommende Diskussion um eine Dreier-Abwehrkette bei der deutschen Mannschaft beendete Löw. "Eine Dreierkette ist nur eine Variante, auf die man während eines Spiels zurückgreifen kann. Von Beginn an werden wir in der Regel nicht so spielen", sagte der Bundestrainer. Löw betonte zum Thema Abwehr zudem, dass sich seine etablierten Innenverteidiger Jérôme Boateng (25), Per Mertesacker (29) und Mats Hummels (25) alle in einer "hervorragenden Verfassung" präsentieren würden. Aber auch die Newcomer Matthias Ginter (20) und Shkodran Mustafi (22) hätten in den bisherigen sechs Tagen im Passeiertal einen "überragend guten Eindruck" hinterlassen.Zudem teilte Löw mit, dass er wohl erst kurz vor dem ersten WM-Spiel entscheiden werde, ob Kapitän Philipp Lahm in der Viererkette oder im defensiven Mittelfeld spielen werde. "Dies hängt auch damit zusammen, in welcher Verfassung Bastian Schweinsteiger und Sami Khedira sein werden", sagte der Bundestrainer.
Kramer hat gute Chancen
Nach einer Trainingseinheit am Vormittag bei strömenden Regen hatte Löw seinen Spielern am Montagnachmittag Regeneration und Pflege verordnet. Der Bundestrainer machte unter anderem Nachrücker Christoph Kramer Hoffnungen auf eine Teilnahme an der WM. "Seine Chancen sind gut", sagte Löw über den Mittelfeldspieler von Borussia Mönchengladbach, den er als "laufstark, unheimlich belastbar, immer anspielbar, präsent und körperlich sehr, sehr fit" bezeichnete: "Mein Eindruck von ihm ist absolut positiv."Allerdings gebe es auch noch "einiges, was er verbessern muss", beispielsweise das vertikale Spiel in Spitze. Kramer war zunächst nicht in den 30-köpfigen vorläufigen WM-Kader nominiert worden. Bei seiner Länderspiel-Premiere gegen Polen (0:0), als 20 Profis aus jenem Aufgebot fehlten, überzeugte er jedoch und durfte mit ins Trainingslager.
Auf seiner Position im defensiven Mittelfeld sind die Sorgen nach den Ausfällen von Ilkay Gündogan und Lars Bender sowie den vorherigen Verletzungen von Sami Khedira und Bastian Schweinsteiger groß. Löw muss bis zur endgültigen Nominierung seiner 23 Auserwählten für Brasilien noch drei Spieler streichen.
Der wiedergesene Khedira ist am späten Montagabend im Passeiertal angekommen und wird am Dienstag zur Mannschaft stoßen. Damit sind nun alle 26 im vorläufigen WM-Kader verbliebenen Spieler anwesend.
Weitere DFB-Team Top News
Top News Ticker
Bundesliga
2. Bundesliga
International
Handball
Formel1
US-Sport
Tennis
Golf
Eishockey
DFB-Team