Ausgerechnet im EM-Endspiel kassierte die deutsche U 17 in der Nachspielzeit den ersten Gegentreffer des Turniers. Das 1:1 für die Niederlande bedeutete Elfmeterschießen, wo ausnahmsweise einmal nicht das DFB-Team als Sieger vom Platz ging.
Die deutschen Nachwuchs-Fußballer haben den Titel bei der U 17-Europameisterschaft verpasst. Am Mittwoch unterlag die Mannschaft von Trainer Stefan Böger im Finale in Slowenien mit 4:5 (1:1/0:0) im Elfmeterschießen gegen die Auswahl der Niederlande. Marc Stendera von Eintracht Frankfurt war vom Elfmeterpunkt der einzige Fehlschütze im DFB-Team.
Für die Niederlande, die sich durch einen Treffer von Elton Acolatse erst in der Nachspielzeit (80.+1) ins Elfmeterschießen retten konnten, trafen alle fünf Schützen. Vor 11.000 Zuschauern in Ljubljana hatte zuvor Leon Goretzka (45. Minute) vom VfL Bochum für das DFB-Team getroffen.
Zum dritten Mal in Folge gegen die Niederlande
Damit verpassten die deutschen Talente die Revanche für die im Vorjahr erlittene 2:5-Pleite im U-17-EM-Finale gegen die Niederlande. 2009 ging der Titel in dieser Altersklasse zuletzt nach Deutschland. Vor drei Jahren bezwang die Auswahl um den heutigen A-Nationalspieler Mario Götze im Endspiel ebenfalls Oranje mit 2:1.
Böger hatte den Stuttgarter Timo Werner für den im Halbfinale glücklos agierenden BVB-Stürmer Said Benkarit in die Startformation berufen. Unverändert blieb die deutsche Defensive, die in den vorherigen vier Turnierspielen kein Gegentor hinnehmen musste und auch gegen die Niederlande konzentriert begann.
Kaum Chancen auf beiden Seiten
Das DFB-Team kontrollierte zunächst das Match, konnte im Angriff aber kaum Impulse setzen und blieb harmlos. Für Torgefahr sorgte vor dem Seitenwechsel nur ein Distanzschuss von Werner, der die Latte traf (23.).
Auf der Gegenseite hatte DFB-Keeper Oliver Schnitzler Glück, als ein Schuss von Queensy Menig (39.) von der Latten-Unterkante auf die Torlinie und dann zurück ins Spielfeld prallte. Im zweiten Abschnitt agierte die deutsche Mannschaft druckvoller und wurde durch eine einstudierte Standardsituation belohnt. Wie bereits beim 1:0-Sieg im Halbfinale gegen Polen war Goretzka mit einem wuchtigen Kopfball nach einer Ecke des kurz zuvor eingewechselten Marc Stendera erfolgreich.