In ganz Europa haben die Ligen den Spielbetrieb wieder aufgenommen. Zeit, um ein weiteres Mal über den Tellerrand der Bundesliga hinaus zu schauen. sportal.de interessieren einmal mehr die Deutschen im Ausland. Es geht im ersten Teil von London bis an die Karpaten.
Vor Kurzem sah es für den derzeit vielleicht prominentesten deutschen Fußballer im Ausland alles andere als gut aus. Lukas Podolski und der FC Arsenal gingen ohne Tor aus den ersten beiden Partien der Saison. Dabei ist es Podolskis Aufgabe, zusammen mit Olivier Giroud und Santi Cazorla den Torschützenkönig der vergangenen Spielzeit, Robin van Persie, zu ersetzen. Dann aber verhinderten die Gunners den kompletten Fehlstart in die Saison durch ein 2:0 gegen den FC Liverpool.
Und auch beim Ex-Kölner platzte der Knoten, gegen die Reds konnte Podolski ein Tor und einen Assist beisteuern. Mit seinem engagierten Spiel deutete der Linksfuß an, dass er für die Gunners zu einem wichtigen Puzzleteil werden kann, wenn es darum geht, die niederländische Tormaschine van Persie zu ersetzen. Podolski sprach von einem "sehr guten Tag für Arsenal und einen sehr guten Tag für mich." Die englischen Zeitungen reagierten gewohnt enthusiastisch, die Daily Mail machte aus den Torschützen Cazorla und Podolski ein "Deadly duo".
Dass es in den englischen Medien noch schneller bergauf, und bergab geht, als in den deutschen weiß Per Mertesacker schon längst. Seit Sommer 2011 verdient er sein Geld in Londons Norden. Mertesacker spielte gegen Liverpool wie in den vorangegangenen Partien von Beginn an und bewies mit einigen riskanten Tacklings, dass er die Spielweise auf der Insel inzwischen verinnerlicht hat.
Ebenso musste er sich an die Eigenarten der Presse gewöhnen, die auch in der jetzigen Situation ihre berühmten Stimmungsschwankungen zeigte. Nach zwei torlosen Unentschieden zum Auftakt schien die Krise perfekt, nach dem jüngsten Erfolg schwenkte die Medienlandschaft um und feierte drei Spiele ohne Gegentor. Das war einer Arsenal-Mannschaft seit 88 Jahren nicht mehr gelungen.
Am Anfangstief der Gunners war ein weiterer deutscher Profi nicht ganz unschuldig. Beim 0:0 Arsenals gegen Stoke City zeigte Robert Huth, warum ihn die Fans in Stoke-on-Trent verehren. Der gebürtige Berliner, der seine dritte Saison bei Stoke in Angriff nimmt, erkrankte in der Vorbereitung allerdings schwer und musste einige Tage im Krankenhaus verbringen. Zuerst hatte Huth, der nach dem Ende der US-Reise des Clubs über Kopfschmerzen und Lichtempfindlichkeit klagte, an einen Jetlag gedacht.
Sein Verein bestand auf eine genauere Untersuchung und verhinderte damit wohl Schlimmeres. Denn wie sich herausstellte, war der Deutsche an Meningitis erkrankt. Da die Hirnhautentzündung schnell diagnostiziert werden konnte, stand Huth aber schon am ersten Spieltag wieder auf dem Platz. Sportlich läuft es noch nicht wirklich rund, bisher kam das Team von Tony Pulis lediglich zu drei Unentschieden.
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Neben Podolski nutzte ein weiterer deutscher Spieler das Transferfenster zu einem Wechsel auf die Insel. Sascha Riether ging auf Leihbasis vom 1. FC Köln zum FC Fulham und lag damit bisher goldrichtig. Während sich die Geißböcke in der zweiten Liga erfolglos gegen Sandhausen und Cottbus abmühten, spielte der Ex-Wolfsburger als Stammspieler gegen Manchester United. Bisher verpasste Riether keine Minute der Premier League Saison. Das Team von Martin Jol steht momentan mit drei Punkten auf dem elften Tabellenplatz.