Der NFL-Schedule: Das Rache-Menü ist angerichtet

Der Spielplan für die kommende NFL-Saison steht und hat neben den obligatorischen Division-Duellen gleich mehrere Kracher parat. Während die New England Patriots zum Auftakt die Steelers erwarten, bietet sich für einige Teams die Chance zur Revanche. So empfangen die Packers Seattle, New England muss nach Indianapolis und für Dallas geht es nach Green Bay. Spannung ist auch in der zweiten Saisonhälfte garantiert.

Eröffnungsspiel:

New England Patriots - Pittsburgh Steelers (10. September, Week 1)

Der Champion empfängt zum Auftakt einen der möglicherweise ärgsten Conference-Rivalen. Pittsburgh wird sich dabei noch stärker als sonst auf Quarterback Ben Roethlisberger verlassen müssen - Star-RB Le'Veon Bell wird aller Voraussicht nach gesperrt fehlen. Darüber hinaus ist es für die Steelers Spiel eins nach Troy Polamalu. Doch auch die Patriots werden spannend zu beobachten sein: Nach den Abgängen von Darrelle Revis und Brandon Browner muss Bill Belichick einmal mehr die Defense umbauen, während offensiv Allzweckwaffe Shane Vereen weg und LeGarrette Blount ebenfalls gesperrt ist.

Die Chance zur Revanche:

Green Bay Packers - Seattle Seahawks (20. September, Week 2)

Es war eines der verrücktesten Playoff-Spiele der jüngeren Vergangenheit, der verbockte Onside-Kick von Brandon Bostick wird in Wisconsin wohl so schnell nicht vergessen werden. Gleich am zweiten Spieltag haben die Packers die Chance zur Revanche, und das vor den eigenen Fans. Für die Seahawks-Secondary, die Byron Maxwell in der Free Agency verloren hat, auf Jeremy Lane noch länger verzichten muss und zudem fast die komplette Saisonvorbereitung ohne Safety Earl Thomas (Schulter-OP) auskommen muss, wird es gegen Aaron Rodgers und Co. gleich ein echter Test. Wer fragt sich nicht schon, was Seattle mit Jimmy Graham macht"

Philadelphia Eagles - Dallas Cowboys (20. September, Week 2)

Ein aus vielerlei Hinsicht packendes Spiel: Beide Teams gewannen im Vorjahr je auswärts, der 33:10-Thanksgiving-Sieg der Eagles in Dallas tat den Cowboys weh. Zwei Wochen später drehten die Boys den Spieß um und ebneten mit dem Erfolg in Philly den Weg zum Division-Sieg. Abgesehen von offenen Rechnungen aus der Vorsaison müssen die Cowboys DeMarco Murray, der so früh auf sein Ex-Team trifft, ersetzen, während der Eagles-Komplettumbruch unter Chip Kelly unfassbar interessant wird. Wie wird das Offense-Scheme um Murray und Sam Bradford aussehen" Und ist Tim Tebow dabei" Das Rückspiel steigt in Week 9.

Indianapolis Colts - New England Patriots (18. Oktober, Week 6)

Colts gegen Patriots" Da war doch was" ach ja: New England lief Indianapolis in den vergangenen beiden Jahren drei Mal, zwei Mal davon in den Playoffs, buchstäblich in Grund und Boden. In Zahlen: Über die drei Spiele verzeichneten die Pats 657 Rushing-Yards und 13 Rushing-TDs. Wollen die Colts, die in der Free Agency sowohl die Defense, als auch die Offense mit Routiniers aufgerüstet haben, den nächsten Schritt machen, müssen sie ihre Nemesis früher oder später schlagen. Am sechsten Spieltag gibt es die erste Möglichkeit.

Dallas Cowboys - Seattle Seahawks (1. November, Week 8)

In der Vorsaison war es das Spiel, in dem die Cowboys begannen, Kritiker zu überzeugen. Dallas schlug die Seahawks in Seattle 30:23, dominierte offensiv an der Line of Scrimmage und legte seinen ersten 5-1-Start seit 2007 hin. Darüber hinaus gelang ihnen der erste Sieg eines Teams außerhalb der NFC West in Seattle seit 2011. Zur Saisonhalbzeit bekommt Seattle die Chance zur Wiedergutmachung und kann darüber hinaus zeigen, dass es seine vielerorts auf Geschwindigkeit ausgelegte Defense mit Dallas' O-Line aufnehmen kann.

Green Bay Packers - Dallas Cowboys (13. Dezember, Week 14)

Noch heute wird jeder Cowboys-Fan, der auf das Divisional-Playoff-Spiel angesprochen wird, wie aus der Pistole geschossen sagen: "Es war ein Catch!" Die spektakuläre Szene um Dez Bryant hat die Regeldiskussionen wieder neu entfacht und hätten die Refs auf Catch entschieden, wäre Dallas womöglich nach Seattle zum Championship-Spiel gefahren - und wer weiß, was dort passiert wäre. In Week 14 gibt es an gleicher Stelle die Chance zur Revanche, und das womöglich wieder mit starken Playoff-Implikationen.

Thanksgiving Games (26. November, Week 12):

Wie schon im Vorjahr sind die Thanksgiving-Spiele NFC-exklusiv. Dallas und Detroit haben ihre traditionellen Heimspiele und empfangen beide interessante Gegner. Das Highlight könnte aber der NFC-North-Klassiker am Abend werden.

Detroit Lions - Philadelphia Eagles

Dallas Cowboys - Carolina Panthers

Green Bay Packers - Chicago Bears

Spannung garantiert:

Buffalo Bills - New England Patriots (20. September, Week 2)

Rex Ryan gegen seinen Lieblingsfeind, die gefürchtete D-Line der Bills gegen die Pats-O-Line und für Buffalo nach dem Auftakt gegen Indianapolis gleich der nächste Härtetest: Das Division-Duell bietet schon jetzt spannende Storylines. Buffalo darf früh testen, ob es New England in dieser Saison tatsächlich ernsthaft Paroli bieten kann. 

Dallas Cowboys - New England Patriots (11. Oktober, Week 5)

Für die Cowboys gilt es, die starke Vorsaison zu bestätigen und mit den Patriots wartet am fünften Spieltag ein packendes Heimspiel. Die Patriots, die gerne mal etwas langsamer starten, dürften sich bis zu Week 5 gefunden haben, was insbesondere für die umgebaute Defense gilt. Die Cowboys können umgekehrt ein Statement abliefern, wenn sie hinter der besten O-Line der Liga aber ohne DeMarco Murray ihr Running Game aufziehen. Es ist außerdem das erste Duell zwischen Tom Brady und Tony Romo seit fast vier Jahren.

Denver Broncos - New England Patriots (29. November, Week 12)

Der Evergreen erlebt vielleicht, je nachdem wie die Playoffs aussehen, seine letzte Vorstellung: Peyton Mannings Broncos empfangen Tom Bradys Patriots, es erscheint zumindest bei Manning unwahrscheinlich, dass der 39-Jährige anschließend noch ein Jahr dran hängt. Das Duell der beiden zukünftigen Hall-of-Fame-QBs findet zu einem guten Zeitpunkt statt, neben der Pats-Defense sollte auch die Broncos-Offense unter Gary Kubiak zu dem Zeitpunkt voll eingespielt sein.

Pittsburgh Steelers - Denver Broncos (20. Dezember, Week 15)

Zwei der ganz heißen AFC-Anwärter kreuzen kurz vor Ende der Regular Season die Klingen, für beide könnte das Spiel maßgebliche Playoff-Auswirkungen haben. Beide Offenses könnten zu diesem Zeitpunkt wieder auf allen Zylindern laufen, vorausgesetzt, Peyton Manning wird besser entlastet. Ein großes Fragezeichen ist dagegen Stand jetzt noch die Steelers-Secondary, in der mehrere Baustellen offen sind.

Buffalo Bills - New York Jets (3. Januar, Week 17)

Zum jetzigen Zeitpunkt ist es unmöglich, vorauszusagen, wer am Ende noch um einen Playoff-Platz kämpft. Die Bills und die Jets könnten allerdings zwei der fünf ligaweit besten Defenses stellen, daher ist es nicht undenkbar, dass es am letzten Spieltag der Regular Season zumindest für eines der beiden Teams um etwas geht. Darüber hinaus ist es natürlich auch das Heim-Debüt von Bills-Coach Rex Ryan gegen sein Ex-Team - nachdem die Jets nach seinem Abgang die Secondary eingekauft haben, die Ryan letztes Jahr gerne gehabt hätte.

Arizona Cardinals - Seattle Seahawks (3. Januar, Week 17)

Die Cardinals waren in der Vorsaison über längere Zeit ernsthafter Anwärter auf den Division-Titel und sogar auf den Top-Seed der NFC. Die Ausfälle der Quarterbacks Carson Palmer und Drew Stanton sorgten letztlich für einen schwachen Saisonendspurt und das schnelle Playoff-Aus. Das wiedererstarkte Seattle schob sich so in der zweiten Saisonhälfte vorbei und vor allem in den direkten Duellen (3:19, 6:35) war Arizona komplett chancenlos. Auch in diesem Jahr wird der Sieg der NFC West nur über Seattle führen. Am letzten Spieltag könnte es für beide Teams noch um die Playoffs oder den Seed gehen, Spannung ist hier zweifellos garantiert.

Samstagsspiele:

Wie schon im Vorjahr bleibt die NFL bei zwei Samstagsspielen. Im Gegensatz zur vergangenen Saison werden diese aber auf zwei Spieltage verteilt und jeweils als Abendspiele angesetzt. Drei der vier Teams kommen aus der NFC East:

Dallas Cowboys - New York Jets (19. Dezember, Week 15)

Philadelphia Eagles - Washington Redskins (26. Dezember, Week 16)

Die NFL in London:

Die NFL setzt wieder auf drei London-Spiele, ehe im kommenden Jahr mutmaßlich bereits vier Spiele auf der anderen Seite des großen Teichs stattfinden. Schon in dieser Saison werden die (aus USA-Sicht) früheren Kickoffs konsequent durchgezogen: So finden die drei London-Spiele nach MEZ bereits um 15.30 Uhr statt.

Miami Dolphins - New York Jets (4. Oktober, Week 4)

Jacksonville Jaguars - Buffalo Bills (25. Oktober, Week 7)

Kansas City Chiefs - Detroit Lions (1. November, Week 8)

Autor: Adrian Franke