Er hat es tatsächlich gesagt. Stefan Reuter hat in dieser Woche die beiden Wörter "Champions" und "League" ausgesprochen, und, man mag es kaum glauben, er tat dies im Zusammenhang mit der Situation des FC Augsburg. Nein, sagte Reuter "unmöglich ist die Champions League nicht". Der FC Bayern und der VfL Wolfsburg marschierten vorneweg, aber die anderen Mannschaften, nun, die seien zu packen. "Unsere Ausgangslage", ergänzte Reuter, "ist richtig gut."
Die Ausgangslage: Zehn Spieltage sind noch zu absolvieren, und der FC Augsburg steht auf Rang sechs der Tabelle. Damit wäre er berechtigt, Qualifikationsspiel zur Europa League zu bestreiten. Allerdings: Rang drei (Borussia Mönchengladbach) und damit die direkte Qualifikation für die Champions League ist nur drei Punkte weg. "Die Champions League", betont der angeschlagene Daniel Baier, "ist nicht utopisch. Wir sind in Schlagdistanz."
Auch Trainer Markus Weinzierl wagt sich nun aus der Deckung. "Mit 38 Punkten haben wir den Klassenerhalt geschafft. Aus der Situation lässt sich super angreifen. Wer zwei Drittel der Saison oben dabei ist, der will auch nach drei Dritteln oben sein." Das Restprogramm könnte helfen. Am Samstag (15.30 Uhr) kommt Mainz 05, danach treffen die Schwaben nur noch auf drei Vereine aus der oberen Tabellenhälfte: Den FC Bayern sowie die direkten Konkurrenten Schalke und Gladbach.
Im vergangenen Jahr fiel der FC Augsburg nach der Ausrufung des Klassenverbleibs in ein Leistungsloch, dies soll diesmal nicht passieren. "Die Luft ist sicher nicht raus", behauptete Weinzierl. Er legt freilich Wert darauf, dass die Vermeidung des Abstiegs das einzige "Ziel" in dieser Saison bleibe, das mögliche Erreichen der Europa League oder mehr laufe unter der Rubrik "Wunsch". Das heißt dann: "Wir haben den Wunsch, da oben zu bleiben. Und wir sind ehrgeizig."
Unabhängig davon: Die Aktie Augsburg hat eine Wertsteigerung erfahren, die sich auch finanziell positiv auswirken soll. So wird der Verein ab der kommenden Saison voraussichtlich einen neuen Hauptsponsor bekommen, weil der bisherige die Erhöhung von garantierten zwei auf angeblich drei Millionen Euro nicht mitmachen will. FCA-Geschäftsführer Peter Bircks bestätigte dem Magazin Sponsors, dass es Gespräche gebe und sagte, die "Braut FCA" sei durch ihre Erfolge interessanter geworden.
Es ist übrigens nicht so, dass die Augsburger mit Gegnern aus Europa keine Erfahrung hätten. Während des Trainingslagers im türkischen Belek besiegten sie am 15. Januar den türkischen Erstligisten Gaziantepspor mit 1:0.