Borussia Dortmund ist mit einem 1:0-Sieg in die Champions League gestartet. Ist der BVB automatisch in der Königsklasse angekommen? So einfach ist es nicht, sportal.de hat gegen Ajax einige Verbesserungen, aber auch viele Fehler der vergangenen Saison entdeckt.
Robert Lewandowski hieß der Glücksbringer der Dortmunder: Als das Remis schon fast feststand, behielt der Pole die Nerven und versenkte den Ball im Stile eines Klasse-Torjägers. In der Hammergruppe D ist die Bedeutung des Sieges besonders hoch einzuschätzen, als Tabellenzweiter reist der BVB in zwei Wochen zum punktlosen englischen Meister Manchester City, ein Remis wäre dann schon der nächste große Schritt Richtung Achtelfinale.
Zuvor sahen die Zuschauer in Dortmund ein offenes Spiel mit Chancen auf beiden Seiten, ein Unentschieden oder sogar ein Amsterdamer Sieg wären ebenso möglich gewesen - und schon hätte sich die Borussia mit Déjà-vu-Schlagzeilen auseinandersetzen müssen.
Pro BVB: Mit Geduld zum Sieg
Vor dem Auftakt gegen Ajax wurden sowohl Trainer Jürgen Klopp als auch die Spieler logischerweise gefragt, was im vergangenen Jahr gegen Arsenal, Marseille und Piräus falsch lief und was der BVB nun besser machen möchte. Wie ein roter Faden zog sich durch die Aussagen, dass es die junge Dortmunder Mannschaft zu häufig mit aller Gewalt und vor allem fast ausschließlich mit spielerischen Mitteln schaffen wollte.
Der Auftrag von Klopp, der trotzdem nie müde wurde auch die positiven Aspekte der beiden vergangenen Lehrgeld-Jahre zu betonen, war klar: Mit Geduld, Übersicht und kaltem Herzen wollte der BVB die Aufgaben angehen. In dieser Frage war dann auch ein deutlicher Fortschritt zu erkennen: Die Dortmunder blieben ruhig, öffneten nicht frühzeitig, warteten geduldig und wären lieber mit einem 0:0 aus dem Spiel gegangen, als noch spät eine Niederlage zu kassieren.
Contra BVB: Individuelle Fehler nicht abgestellt
Trotzdem hätte Ajax in der ersten Halbzeit zwei Mal in Führung gehen können, weil dem BVB wie in der vergangenen Saison individuelle Fehler unterliefen, die stärkere Mannschaften - und die kommen in den nächsten Spiele ja - ausnutzen. Ilkay Gündogans Ballverlust (12.), Christian Eriksen scheiterte an Torwart Roman Weidenfeller, erinnerte stark an Sebastian Kehls Fauxpas im Heimspiel gegen Arsenal. Und auch wenn Weidenfeller insgesamt ein starkes Spiel zeigte, sein Ausflug in der 35. Minute begann stark, wirkte dann aber ziemlich übermotiviert.