Denise Herrmann lief zum vierten Mal im Folge am Finale vorbei, Josef Wenzl verabschiedete sich sang- und klanglos in der Qualifikation: Den deutschen Skilanglauf-Sprintern ist im Endspurt einer langen Weltcup-Saison die Puste ausgegangen. "Es war es doch trotzdem ein richtig gutes Jahr", befand Aufsteigerin Herrmann nach ihrem siebten Platz im schwedischen Falun in der ARD.
Die 25 Jahre alte Oberwiesenthalerin verpasste zum Auftakt des Weltcup-Finals im WM-Ort von 2015 den Endlauf um sieben Hundertstel. Herrmann, die bis Anfang März im Sprintweltcup geführt hatte, war zuletzt schon bei Olympia sowie in Lahti und Drammen vorzeitig gescheitert, nachdem sie zuvor in jedem Sprint der Saison das Finale und fünfmal das Podest erreicht hatte.
Hermann mit Saison zufrieden
"Auch wenn es manchmal was zu ärgern gab, bin ich doch mit dieser Saison hochzufrieden", sagte Herrmann: "Und insgesamt gehören wir im Sprint mittlerweile zur Weltklasse."
In Falun siegte Norwegens sechsmalige Olympiasiegerin Marit Björgen, die im Gesamtweltcup mit 1292 Punkten nur noch drei Zähler hinter ihren führenden Landsfrau Therese Johaug liegt. Im Skiathlon am Samstag und dem Verfolger am Sonntag ist "Königin Marit" klar favorisiert - es läuft auf ihre vierte große Kristallkugel hinaus.
In der Endabrechnung des Sprintweltcups wurde Herrmann Zweite hinter Kikkan Randall aus den USA. Als bislang letzte Deutsche hatte Manuela Henkel als Dritte der Saison 2000/2001 einen Podiumsplatz geschafft.
Wenzl enttäuschend
Gar nichts ging indes mehr bei Josef Wenzl. Der 29-Jährige aus Zwiesel, in dieser Saison zweimal auf dem Podium und bis Anfang März noch im Roten Trikot des Sprintweltcup-Führenden, blieb als 32. unter 48 Startern schon in der Qualifikation hängen - das war ihm bereits in Sotschi passiert.
Den Sieg im Sprintweltcup sicherte sich in einem norwegischen Herzschlagfinale Olympiasieger Ola Vigen Hattestad mit acht Punkten Vorsprung vor Eirik Brandsdal. Wenzl rettete immerhin Platz drei vor dem Schweden Teodor Peterson, der sich beim Heimspiel in Falun den Tagessieg sicherte. Einziger Deutscher in der K.o.-Runde war am Freitag Tim Tscharnke (Biberau), der sich wacker schlug und erst im Halbfinale ausschied.
Die deutschen Männer gehen im Saisonfinale ohnehin am Stock. Nur noch drei DSV-Läufer haben es nach Falun geschafft, der Rest ist außer Form, angeschlagen - oder hat wie die Altstars Tobias Angerer, Axel Teichmann und Jens Filbrich vor den letzten Rennen in Falun die Karriere beendet.