Für die deutsche Tennismannschaft geht es im Davis Cup gegen den Abstieg. Da passt es nicht so ganz ins Bild, dass Tommy Haas aus persönlichen Gründen seine Teilnahme absagte und der Streit zwischen Teamchef Patrick Kühnen und Philipp Kohlschreiber eskalierte.
Vom 14. - 16. September trifft das DTB-Team am Rothenbaum auf Australien und die Mannschaft aus Down Under wartet durchaus mit guten Einzelspielern auf. Bernard Tomic, Lleyton Hewitt, Matthew Edben und Christopher Guccione sind die Spieler, die sich der Mannschaft von Kühnen entgegen stellen werden.
Nicht, dass Kühnen keine guten Spieler zur Verfügung hätte. Florian Mayer, Philipp Petzschner, Cedrik-Marcel Stebe und Benjamin Becker sollen die Eisen für Kühnen aus dem Feuer holen. Der restliche Teil des Kaders hatte sich aus praktisch eigenem Antrieb selber dezimiert - Tommy Haas und Philipp Kohlschreiber sind nämlich nicht dabei.
Haas hat das beste Alter schon hinter sich, brauchte nach seiner Niederlage in Runde eins der US Open erst einmal eine Pause. Haas nannte persönliche Gründe für seine Absage. "Ich habe mich intensiv um Tommy bemüht. Letztlich muss man seine Entscheidung aber akzeptieren", sagte Kühnen.
Kohlschreiber und Haas mögen sich nicht
Zusammen mit Philipp Kohlschreiber hätte Kühnen ein schlagkräftiges Duo auf den Platz schicken können. Allerdings verzichtete Kühnen auf eine Nominierung des derzeit besten deutschen Tennisspielers. Grund dafür sind die ewigen Streitereien zwischen Kohlschreiber und Haas, die sich auch auf das Verhältnis Kohlschreibers auf Kühnen ausgewirkt hatte.
Noch in New York hatte Kühnen mit dem Augsburger ein klärendes Gespräch über die Vorfälle beim Erstrundenspiel in Bamberg gegen Argentinien geführt. Kohlschreiber hatte im Februar aus gesundheitlichen Gründen abgesagt und die Kritik sowohl von Kühnen als auch von Haas auf sich gezogen, weil er sich angeblich nicht beim Team gemeldet hatte.
Kühnen hatte sich damals auf die Seite von Haas gestellt und Kohlschreiber damit verärgert. Quasi als Retourkutsche booteten der eigenwillige Profi und Mayer im Mai Kühnen als Teamchef beim World Team Cup aus und stellten den 46-Jährigen damit in aller Öffentlichkeit bloß. Später gab es ein Treffen zwischen Patrick Kühnen und Philipp Kohlschreiber.