Die erfolgreiche Ära von Dagur Sigurdsson als deutscher Handball-Bundestrainer steht vor dem Ende. Nach Informationen des Magazins Handball inside geht das Präsidium des DHB von einer Demission des Isländers spätestens im Sommer 2017 aus.
Sigurdsson, seit August 2014 für das deutsche Team verantwortlich, hatte die Handballer im Januar sensationell zum EM-Titel geführt. Bei den Olympischen Spielen in Rio holte die DHB-Auswahl die Bronzemedaille.
Nach Informationen des SID geht es bei der Entscheidung über die Zukunft Sigurdssons nicht um finanzielle Dinge, vielmehr sollen persönliche Beweggründe ausschlaggebend sein. "Wir sind absolut nicht im Dissenz und befinden uns in sehr vertrauensvollen Gesprächen", sagte DHB-Vizepräsident Bob Hanning dem SID: "Es wird definitiv noch in diesem Jahr eine verkündbare Entscheidung geben." Eine Trennung noch vor der WM zu Jahresbeginn (11. bis 29. Januar 2017) in Frankreich sei allerdings "ausgeschlossen". Sigurdsson war für eine Stellungnahme zunächst nicht erreichbar.
Egal, wie die Entscheidung ausfalle, "das Ziel Olympiasieg 2020 ist unumstößlich und wird erreicht", sagte Hanning: "Der Verband ist viel größer als die Personen Andreas Michelmann (DHB-Präsident, d. Red.), Bob Hanning oder Dagur Sigurdsson."
Der Vertrag zwischen Sigurdsson und dem DHB läuft bis zum 30. Juni 2017, eigentlich ist die Zusammenarbeit bis zu den Olympischen Spielen 2020 vorgesehen. Beide Parteien haben aber die Möglichkeit, im Sommer 2017 aus dem Vertrag auszusteigen. Sigurdsson ist statistisch der erfolgreichste Bundestrainer der Geschichte.
"Dass Dagur auch wegen des Europameistertitels und der olympischen Bronzemedaille zu den begehrtesten Trainern zählt, ist keine Überraschung", wird Hanning in einer Verbandsmitteilung zitiert: "Wir wissen, was wir an ihm haben - und Dagur weiß, was er am Deutschen Handballbund hat. Weiteres wird sich in den nächsten Wochen entwickeln."