Am Dienstag testet der Weltranglistenerste Belgien in Portugal, während England die Niederlande zum Klassiker in Wembley empfängt. EM-Gastgeber Frankreich probt gegen Russland. Und: Die Türkei ist zu Gast in Wien und die Eidgenossen kreuzen mit Bosnien-Herzegovina die Klingen.
Österreich - Türkei (Di., 20.30 Uhr)
Ebenso wie Österreich hat sich auch das Team von Fatih Terim direkt für die EM qualifiziert und hat dort mit Spanien, Tschechien und Kroatien eine schwere Gruppe erwischt. Das letzte Aufeinandertreffen konnten die Hausherren für sich entscheiden und ohnehin ist die Gesamtbilanz positiv aus sich der Mannschaft von Marcel Koller: Acht Siege, ein Unentschieden und sieben Niederlagen gab es bisher.
Bei den Türken, die zuletzt am Donnerstag mit 2:1 gegen Schweden gewannen, ruhen die Hoffnungen vor allem auf Barca-Star Arda Turan. Ob Hakan Calhanoglu nach seinem grippalen Effekt rechtzeitig fit wird, ist noch unklar.
Schweiz - Bosnien (Di., 20.30 Uhr)
Nach dem Test gegen Irland erwarten die Schweizer mit Bosnien das Team, das in den EM-Playoffs gegen die Iren den Kürzeren zog und somit im Sommer nicht nach Frankreich reisen darf. Die Schweizer hingegen haben in einer Gruppe mit Frankreich, Rumänien und Albanien durchaus Chancen auf das Weiterkommen und gehen die letzten Tests daher mit großer Ernsthaftigkeit an.
Yann Sommer, der sich auf der Position des Torhüters einen Bundesliga-Konkurrenzkampf mit Roman Bürki und Marvin Hitz liefert, sagte: "Wir wollen Selbstvertrauen holen, gute Gefühle sammeln und die knappe Zeit als Gruppe möglichst optimal nutzen."
Ein Fragezeichen steht noch hinter den Einsätzen von Stephan Lichtsteiner und Xherdan Shaqiri, der mit leichten muskulären Problemen zu kämpfen hat. Bei beiden Spielern möchte Trainer Vladmir Petkovic kein Risiko eingehen.
Portugal - Belgien (Di., 20.45 Uhr)
Durch die Terror-Anschläge in Brüssel wird das Duell der beiden EM-Teilnehmer nun in Leiria, Portugal statt in der belgischen Hauptstadt ausgetragen. Neu im Kader der Portugiesen für die beiden Spiele gegen Bulgarien und Belgien ist Benficas Senkrechtstarter Renato Sanches. Dem 18-jährigen zentralen Mittelfeldmann werden gute Chancen für eine Nominierung für Frankreich ausgerechnet.
Die Belgier reisen mit großen Verletzungssorgen auf die iberische Halbinsel. Neben Kapitän Vincent Kompany müssen die Roten Teufel auf Jan Vertonghen (Tottenham), Eden Hazard (Chelsea), Kevin De Bruyne (Man City), Christian Benteke und auch Divock Origi (beide Liverpool) verzichten.
Trotz des Aderlasses kann der Weltranglisten-Erste auf einen guten Kader zurückgreifen. Vor allen Stürmer Michy Batshauyi (Marseille) traf in der Ligue 1 zuletzt wie er wollte und auch in seinen beiden Einsätzen für Belgien konnte der Angreifer jeweils ein Tor erzielen.
England - Niederlande (Di., 21 Uhr)
Wembley ist eine Festung: Die Engländer haben ihre letzten neun Heimspiele ausnahmslos gewonnen. Hochkarätige Gegner waren allerdings nicht dabei und so resultiert die letzte Schlappe aus dem November 2013, als Joachim Löws Nationalelf mit 1:0 siegte.
Für die Niederlande spielen derartige Serien im Moment keine Rolle. Neuaufbau heißt das Stichwort nach der verpassten Qualifikation für die EM in Frankreich. Bondscoach Danny Blind berief deswegen ein sehr junges Team, in dem nur Wesley Sneijder und Klaas-Jan Huntelaar die 30 bereits überschritten haben.
Erstmals im Kader ist der aktuelle Führende der Torjägerliste in den Niederlanden, Vincent Janssen mit dabei. Der 21-Jährige von AZ Alkmaar wird in seiner Heimat als die nächste große Sturmhoffnung nach der goldenen Generation gefeiert.
Frankreich - Russland (Di., 21 Uhr)
Nach dem Abstecher nach Amsterdam präsentiert sich der Gastgeber der EM erstmals heimischen Publikum im Jahr 2016. Es ist das erste Länderspiel im Stade de France seit dem Terroranschlag in Paris, während des Freundschaftsspiels gegen Deutschland.
Diesmal soll wieder nur der Fußball im Vordergrund stehen. Gegen die Russen wird von der Grande Nation nichts weiter als ein klarer und überzeugender Sieg erwartet, um mit einer Portion Optimismus in die heiße Zeit der Vorbereitung starten zu können.
Die Erwartungen an die Russen sind hingegen deutlich geringer. Die Sbornaja reist mit einem Kader ohne Legionäre (Alexander Kerzhakov ist von Zenit zum FC Zürich geliehen) nach Paris. Nach einem holprigen Start in die Qualifikation konnte das Ticket für die EM in Frankreich letztlich souverän gebucht werden. Im November konnte in einem Testspiel sogar Cristiano Ronaldo und seine Portugiesen bezwungen werden.