In den Halbfinal-Rückspielen der Coppa Italia mit jeder Menge Dramatik zu rechnen. Der AC Florenz und der SSC Neapel müssen zwar zwingend zuhause gewinnen, sie haben aufgrund ihrer Auswärtstore bei Udinese Calcio beziehungsweise AS Roma aber keine schlechte Ausgangsposition.
Der Sieger aus Florenz - Udine kann sogar quasi schon für Europa planen.
AC Florenz - Udinese Calcio (Dienstag, 21 Uhr)
"Wir sind entschlossen, das Finale zu erreichen. Dorthin zu kommen, würde uns bereits im Februar einen Europa-League-Startplatz für die kommende Saison sichern. Damit wären wir in einer sehr komfortablen Situation", skizzierte Fiorentina-Trainer Vincenzo Montella die Bedeutung des Halbfinal-Rückspiels gegen Udine.
In der Tat wäre der Finaleinzug wohl gleichbedeutend mit der Europapokal-Qualifikation, immerhin belegen die möglichen Gegner aus Neapel und Rom in der Liga derzeit vor Florenz die Plätze zwei und drei. Für die Endspiel-Teilnahme muss die Viola aber das 1:2 aus dem Hinspiel drehen - und das ohne die verletzten Mario Gomez, Giuseppe Rossi, Alberto Aquilani und Massimo Ambrosini sowie den gelbgesperrten Borja Valero.
Trotz der Fiorentina-Misere sieht Gäste-Trainer Francesco Guidolin sein Team aber nicht in der Favoritenrolle: "Die Begegnung ist immer noch offen. Nach dem 2:1 wird es aber ein hartes Stück Arbeit." Die Friauler haben scheinbar rechtzeitig ihre Form gefunden, vier Siege aus den letzten fünf Pflichtspielen sind eine Ansage. Zudem ist das Team fast frei von Verletzungssorgen. Nur Francesco Benussi und Zeljko Brkic fehlen in der Toskana.
SSC Neapel - AS Roma (Mittwoch 20.45 Uhr)
Beim 2:3 im Hinspiel hat Napoli nach einem 0:2-Rückstand eine tolle Moral bewiesen und sich trotz des späten Siegtors der Römer durch Gervinho eine gute Ausgangsposition geschaffen. Dass die Azzurri im San Paolo eine Offensivmacht sind, haben sie erst beim 3:1-Sieg in der Liga gegen Milan bewiesen, als nur die Chancenauswertung zu bemängeln war.
Gegen die Roma wird man sich wohl kaum erneut 14 Torchancen erspielen, daher muss die Quote besser werden. Trainer Rafael Benitez macht dabei Druck: "Natürlich können wir zuhause gewinnen. Der Pokalsieg bleibt unser Ziel." Verteidiger Anthony Reveillere könnte nach seiner Kontraktur wieder in den Kader rücken.
Die Roma träumt vom Finale im heimischen Stadio Olimpico - und natürlich vom zehnten Titelgewinn, der die Giallorossi zum Rekord-Pokalsieger machen würde. Durch die beiden Gegentore aus der Woche hat sich das Team den Weg aber unnötig erschwert. Das weiß auch Trainer Rudi Garcia: "Wir haben sie mit unnötigen Fehlern zurückgebracht. Trotzdem: Im Rückspiel müssen sie gewinnen, nicht wir." Radja Nainggolan fehlt gelbgesperrt.
Autor: Marco Heibel