Clemens Prokop, Präsident des DLV, hat sich nach den Doping- und Korruptions-Enthüllungen in seiner Sportart für eine Prüfung der Vergabe vieler Großereignisse ausgesprochen.
"Die Vergabe der Leichtathletik-Weltmeisterschaften nach Doha und nach Eugene sollte eine externe Kommission überprüfen und entscheiden, ob eine neue Vergabe notwendig ist", sagte Prokop der Frankfurter Allgemeinen Zeitung: "Dies gilt auch für die Vergabe der Olympischen Spiele, wenn es Beweise dafür gibt, dass mittels eines Sponsor-Vertrags mit Diack (Weltverbands-Präsident Lamine Diack, d. Red.) und der IAAF für Stimmen gezahlt wurde. Das IOC wird den Hinweisen sicher nachgehen."
Er sei zudem "überrascht, dass in Russland allein die Leichtathletik im Fokus der Untersuchung steht. Wenn man von einer Systematik des Dopings ausgeht, wenn das Kontrolllabor und wenn die Anti-Doping-Agentur in Russland Doping vertuscht haben, ist nicht vorstellbar, das dies auf eine einzige Sportart beschränkt war." Insgesamt seien die Enthüllungen in der Leichtathletik, "was die bekannten Fakten angeht, beispiellos im internationalen Sport und übertreffen wohl auch die FIFA, weil hier sogar in den sportlichen Wettkampf eingegriffen wurde."