Der mögliche neue Bundestrainer Christian Prokop glaubt nicht, dass ihm das enttäuschende Achtelfinal-Aus der deutschen Handballer bei der WM in Frankreich den Einstieg erleichtern würde.
"Man liest, dass es für den neuen Bundestrainer eine gute Situation ist, weil die Fußstapfen dann nicht überdimensional groß sind. Ich finde, dass jeder Trainer, der diese Chance erhalten würde, es erst mal schwer hat und neben der eigenen Philosophie vor allem auch auf die weitere Unterstützung der Liga angewiesen ist", sagte Prokop der Leipziger Volkszeitung.
Zudem sei sein Respekt vor der Arbeit des aus dem Bundestrainer-Amt scheidenden Dagur Sigurdsson riesengroß, sagte der 38-Jährige: "Dagur Sigurdsson ist einer der besten Trainer der Welt."
Prokop, der zurzeit den SC DHfK Leipzig trainiert, ist Wunschkandidat für den Bundestrainerposten. Der Deutsche Handball-Bund steht vor einer finanziellen Einigung mit dem Klub. Möglicherweise wird Prokop bereits am Freitag im Rahmen des Allstar-Game in Leipzig als Sigurdsson-Nachfolger präsentiert. Prokop trainiert bei der Veranstaltung die Bundesliga-Auswahl, Sigurdsson wird offiziell vom DHB verabschiedet.
Wollf verabschiedt sich von Sigurdsson
Nationaltorwart Andreas Wolff hat sich in einem offenen Brief vom scheidenden Bundestrainer Dagur Sigurdsson verabschiedet. Der Isländer habe das Nationalteam zu einer "eingeschworenen Mannschaft" gemacht, die jedes Spiel mit einer "hundertprozentigen Einstellung anging, mit Leidenschaft und Kampfgeist", schreibt Wolff in einem Beitrag für die Zeitungen des Redaktionsnetzwerkes Deutschland.
Der Keeper würdigte Sigurdsson, der am Rande des Allstar-Games am Freitag vom Deutschen Handballbund offiziell verabschiedet wird, als "sehr, sehr guten Trainer. Schade, dass wir dich verlieren."