Nachdem sich Christian Heidel am Montag von der Familie und den Freunden in Mainz verabschiedet hatte, nahm er große Sorgen mit auf die Fahrt nach Gelsenkirchen. Doch ausnahmsweise ist es nicht Heidels aktueller Klub (Schalke 04), der Kummer bereitet. Diesmal steckt sein früherer Verein (FSV Mainz 05) in der Klemme - und der Manager musste bei seinem kurzen Heimaturlaub als Mutmacher fungieren.
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"Man darf sich nicht verrückt machen. Ich bin felsenfest davon überzeugt, dass Mainz mit ganz unten nichts zu tun haben wird", sagte Heidel nach dem 1:0 (0:0) der Königsblauen am 25. Bundesliga-Spieltag bei den Rheinhessen - die nur noch zwei Punkte Vorsprung auf den Relegationsplatz haben: "Die Liga spielt verrückt, ganz viele sind im Abstiegskampf. Die Mannschaft hat genügend Qualität, da besteht kein Zweifel."
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Als das gesagt war, durfte Heidel ausführlich über seine erste Rückkehr an die alte Wirkungsstätte sprechen. "Es war sehr emotional, das muss ich schon zugeben. Ich war schließlich nicht drei oder vier Jahre hier, sondern 24", äußerte der 53-Jährige: "Das war schon etwas Besonderes für mich. Ich hatte einen Kloß im Hals."
Heidel mit gemischten Gefühlen
Trotz seiner gemischten Gefühle ließ Heidel ("Ich war hier noch nie in der Gästekabine") keinen Zweifel daran, wem seine Loyalität gilt. "Ich bin zwar nicht rumgehüpft und ich habe auch nicht die Becker-Faust gemacht - dennoch habe ich mich sehr über das Tor gefreut", berichtete der Schalker Sportchef über seine Reaktion auf den entscheidenden Treffer von Sead Kolasinac (50.).
Allerdings wusste auch Heidel ("Wir wollen Sead unbedingt halten, es ist noch keine Entscheidung gefallen") nicht genau, was der glückliche Sieg der müden Schalker drei Tage nach dem Einzug ins Viertelfinale der Europa League am Ende Wert sein wird. Schließlich liegt das Team von Trainer Markus Weinzierl vier Zähler hinter Platz sechs und sechs Punkte vor dem Relegationsrang.
Aufschluss könnte die anstehende Partie nach der Länderspielpause geben - denn dann steht das Revierderby an. "Wir haben Borussia Dortmund vor der Brust - das wird wohl nicht ganz so einfach", sagte Heidel: "Aber derzeit haben wir die richtige Einstellung für so ein Spiel."
Die richtige Einstellung für die nächste Begegnung brauchen auch die Mainzer unbedingt - das weiß auch Trainer Martin Schmidt. "Ich muss die Tabelle nicht in die Kabine hängen. Alle wissen, um was es geht", sagte der Schweizer mit Blick auf das "Kellerduell" beim Vorletzten FC Ingolstadt: "Hektik oder Hysterie wären falsch. Aber da brauchen wir drei Punkte."