Vor dem Monday Night Game zwischen den Chicago Bears und den New York Jets könnten die Voraussetzungen nicht unterschiedlicher sein. Chicago hat nach dem sensationellen Comeback gegen die 49ers alle Trümpfe in der Hand, im Big Apple diskutiert man nach dem fatalen Timeout im letzten Viertel gegen die Packers immer noch über den Schuldigen. Rupft Cutler jetzt auch die Jets?
Wenn es nach dem Momentum geht, dann ist das Spiel in der Nacht von Montag auf Dienstag eine ganz klare Sache. Da wären zum einen die Bears, die einen 0:17-Rückstand in San Francisco dank eines überragenden Jay Cutler, der im letzten Viertel drei Touchdown-Pässe warf, noch in einen 28:20-Sieg umbiegen konnten.
Und dann wären da die Jets. Gegen Green Bay lag man mit 21:3 vorne, ließ sich aber von den Packers überrennen und lag fünf Minuten vor Schluss mit 24:31 hinten. Geno Smith warf einen erfolgreichen 37-Yard-Touchdown-Pass, die Jets blieben aber ohne Punkte. Offensive Coordinator Marty Mornhinweg hatte kurz vor dem Snap noch ein Timeout gefordert.
Beide Teams stehen nun bei einer Bilanz von 1-1, die Voraussetzungen sind dennoch vollkommen unterschiedlich. "Ich muss Geno einfach vertrauen, dass er auch in engen Situationen die richtigen Entscheidungen trifft", gestand Mornhinweg unter der Woche. Zudem nahm er Sheldon Richardson die Schuld ab, die der Defensive Tackle zuvor auf sich genommen hatte. "Sheldon muss dafür keine Verantwortung übernehmen", ergänzte Mornhinweg.
Überragt Cutler erneut?
Auf dem Feld wird es für die Jets vor allem darauf ankommen, Jay Cutler zu stoppen. Bisher kommen 68,7 Prozent seiner Pässe an, dazu warf der 31-Jährige bereits sechs Touchdown-Pässe. Die Secondary der Jets muss versuchen, die effektive Offense der Bears in den Griff zu bekommen. Aaron Rodgers gelangen am vergangenen Sonntag 346 Yards und drei Touchdown-Pässe zu viel für Rex Ryan."So ein Fiasko wie am letzten Sonntag kann einem Team auch helfen. Vielleicht hilft es uns, mit der richtigen Einstellung in die kommenden Spiele zu gehen", erklärte der Head Coach. Ob die Jets überhaupt in Reichweite ihres zweiten Saisonsieges kommen, hängt wohl auch am Schicksal von Erik Decker. Der Wide Receiver musste im vierten Viertel gegen die Packers mit Oberschenkelproblemen vom Feld, ob er spielen kann, wird wohl erst kurz vor Spielbeginn entschieden. Am Sonntag konnte er nur dosiert trainieren.
Defense-Probleme bei den Bears
Die Bears dagegen müssen in der Defense auf Cornerback Charles Tillman, Tackle Jeremiah Ratliff und Safety Chris Conte verzichten. Wie schon gegen die Niners werden wohl Rookie-CB Kyle Fuller und Defensive End Willie Young im Verbund versuchen, die Verletzten zu ersetzen. Fuller gelang im Levi's Stadium immerhin zwei Interceptions im letzten Viertel, Young wiederum zwei Sacks.Die Jets werden sich wohl auf ihr Running Game mit Chris Johnson und Chris Ivory verlassen, immerhin lässt Chicago 5,9 Yards pro Run im Schnitt zu. Das letzte Aufeinandertreffen 2010 konnten die Bears übrigens mit 38:34 für sich entscheiden, ein Sieg am Montag wäre der vierte in Folge über die Jets.
Autor: Sebastian Hahn