Die Frau des Abends konnte sich nach dem Abpfiff nicht ausgelassen freuen, sie ärgerte sich und hatte sogar Tränen in den Augen. Dzsenifer Marozsan erzielte im Viertelfinal-Hinspiel des 1. FFC Frankfurt beim FC Rosengard zwar per Handelfmeter (71.) das wichtige 1:0 (0:0)-Siegtor, doch nach einem überflüssigen Foul fehlt die Spielmacherin dem Champions-League-Titelverteidiger im zweiten Vergleich gelbgesperrt.
Cheftrainer Matt Ross nahm die Nationalspielerin anschließend aufmunternd in den Arm und blickte bereits nach vorne. "Im Rückspiel werden die Karten neu gemischt und wir wissen selbst nur zu gut, wir schnell sich die Dinge im Fußball ändern können. Von daher werden wir in Frankfurt keinesfalls den Fehler machen, das Ergebnis nur zu verwalten", sagte der Australier mit Blick auf das Heimspiel am Mittwoch.
Gegen den schwedischen Meister zeigte der FFC eine über weite Strecken überzeugende Vorstellung. Rosengards gefürchteten Superstar Marta, die fünfmalige Weltfußballerin aus Brasilien, hielt der Bundesliga-Tabellendritte fast immer in Schach und ließ mit einer geschlossenen Mannschaftsleistung in einer ruppigen Partie insgesamt wenig brisante Torchancen zu.
Wolfsburg mit einem Bein im Halbfinale
Sollte Frankfurt ohne die Hilfe von Marozsan die Vorschlussrunde (23./24. April und 30. April/1. Mai) erreichen, kommt es dort aller Voraussicht nach zum deutschen Duell. Denn der VfL Wolfsburg steht nach dem souveränen 3:0 (1:0)-Heimsieg gegen den ACF Brescia bereits mit einem Bein in der Runde der besten Vier. Tessa Wullaert (32.), Alexandra Popp (52.) und Caroline Hansen (61.) sorgten für die komfortable Ausgangsposition des deutschen Vizemeisters für das Rückspiel am Mittwoch (20.30 Uhr) in Italien.
In der zerfahrenen ersten Hälfte hatte der VfL noch Probleme, sein Offensivspiel aufzuziehen. Nach der Pause brach der italienische Vizemeister aber ein. Der Sieg hätte dann durchaus noch höher ausfallen können, Cheftrainer Ralf Kellermann bemängelte entsprechend die Chancenverwertung. "Wir hätten heute deutlich mehr Tore erzielen müssen. Gerade in den englischen Wochen wäre es besser, solche Kräfte zu sparen", sagte der 47-Jährige.
Noch ein wenig mehr Arbeit hat Nationalspielerin Anja Mittag mit dem französischen Vizemeister Paris St. Germain vor sich. In der klangvollen Paarung mit dem FC Barcelona kam der Vorjahresfinalist auswärts nicht über ein 0:0 hinaus. Der zweimalige Champions-League-Sieger Olympique Lyon dagegen hat sein Halbfinal-Ticket praktisch in der Tasche. Ohne die verletzte Nationalspielerin Pauline Bremer fertigte der französische Serienmeister auf dem Weg zum angestrebten Endspiel am 26. Mai in Reggio Emilia Slavia Prag mit 9:1 (3:0) ab.