Real Madrid führt in Donezk lange deutlich, macht es aber nochmal spannend. Astana bleibt Zuhause ungeschlagen, Heimkehrer Ibrahimovic netzt beim klaren Sieg, United kriegt den Ball nicht rein. Drei Gruppen sind schon entschieden.
Gruppe A
Schachtjor Donezk - Real Madrid 3:4 (0:1)
Tore: 0:1 Ronaldo (18.), 0:2 Modric (50.), 0:3 Carvajal (52.), 0:4 Ronaldo (70.), 1:4 Teixeira (77./FE), 2:4 Dentinho (82.), 3:4 Teixeira (88.)
Real Madrid ließ von Beginn an keine Zweifel aufkommen, wer das Stadion in Lwiw als Sieger verlassen würde. Donezk stand in der Defensive zunächst stabil, doch Cristiano Ronaldo (18.) schloss die erste gelungene Kombination der Königlichen mit seinem sechsten Treffer im laufenden Wettbewerb ab. Nach dem Gegentreffer warf Donezk seine Defensivtaktik über den Haufen und spielte teils frech nach vorne, ohne aber das spanische Gehäuse ernsthaft in Gefahr bringen zu können.
Mit einem Doppelschlag kurz nach Wiederanpfiff sorgten die Königlichen für die Vorentscheidung. Luka Modric (50.) und Dani Carvajal (52.) machten jeweils nach Vorarbeit von Ronaldo die Treffer zwei und drei. Noch nie zuvor in seiner langen Champions-League-Karriere konnte Ronaldo zwei Tore in einem Spiel vorbereiten.
Die spanische Offensivmaschine rollte zu Beginn des zweiten Durchgangs nur so über Shakhtar hinweg und die Ukrainer konnten froh sein, dass es Real bei nur einem weiteren Treffer durch den überragenden Ronaldo (70.) beließ. In der Schlussviertelstunde schaltete Real aber mindestens einen Gang zurück und erlaubte sich teils haarsträubende Fehler im Defensivverhalten. Donezk nutzte die Unzulänglichkeiten gnadenlos aus und kam in Person von Alex Teixeira, der in der 77. Minute einen Foulelfmeter verwandelte, Dentinho (82.) und nochmals Teixeira (88.) auf 3:4 heran. Zum Punktgewinn reichte es aber nicht mehr; Real brachte die knappe Führung letztlich über die Zeit.
Madrid steht durch den Erfolg vorzeitig als Sieger der Gruppe A fest und Schachtjor kann nur noch auf ein Überwintern in der Europa League hoffen, denn auch der direkte Konkurrent aus Malmö unterlag deutlich gegen Paris St.-Germain.
Malmö FF Paris Saint-Germain 0:5 (0:2)
Tore: 0:1 Rabiot (3.), 0:2 di Maria (14.), 0.3 Ibrahimovic (50.), 0:4 di Maria (69.), 0:5 Lucas (81.)
Bes. Vorkommnis: Trapp hält Elfmeter von Rosenberg (61.)
Schon früh stellten die Franzosen die Weichen auf Sieg. Zlatan Ibrahimovic legte den Ball raus auf Gregory van der Wiel, dessen Flanke fand in der Mitte Adrien Rabiot, der nur noch den Kopf hinhalten musste (3.). Paris drückte in der Folge weiter: Blaise Matuidi wurde auf der linken Bahn nicht richtig angegriffen und legte nach innen, dort stand Angel di Maria völlig blank und schob abgeklärt in die linke untere Ecke ein (14.).
Nach der Pause das gleiche Bild. Matuidi erlief einen schwachen Pass in unmittelbarer Strafraumnähe und spielte direkt auf Ibrahimovic. Der trieb den Ball noch in die Box und schlenzte den Ball dann aus halblinker Position ins Netz (50.). Die größte Chance zum Anschlusstreffer hatte Markus Rosenberg per Strafstoß, weil Maxwell zu rabiat zu Werke ging. Der Ex-Bremer verlud Kevin Trapp, scheiterte mit seinem Schuss aber am linken Pfosten.
Weil Maxwell seinen Aussetzer wiedergutmachen wollte, bereitete er den nächsten Treffer vor: Bei seiner Flanke von links hatte di Maria wieder viel zu viel Platz und netzte diesmal per Kopf (69.). Lucas machte mit einem sehenswerten Freistoß den Deckel drauf (81.). In Gruppe A ist damit alles geregelt - PSG steht sicher als Gruppenzweiter im Achtelfinale, Malmö bräuchte in Madrid ein Wunder, um an Donezk vorbei in die Europa League einzuziehen.
Gruppe B
Manchester United PSV Eindhoven 0:0
Die Geschichte des Spiels ist schnell erzählt: Es war wie so häufig in dieser Saison bei United. Die Red Devils bestimmten über weite Strecken das Spiel, hatten die größeren Tormöglichkeiten trafen allerdings das Tor nicht.
Fast 65 Prozent Ballbesitz und doppelt so viele Torschüsse verbuchten Schweinsteiger und Co., alleine das Tor wollte nicht fallen. Der DFB-Kapitän wurde in der 58. Minuten nach einer durchschnittlichen Partie für Marouane Fellaini ausgewechselt.
Mit dem Remis haben beide Mannschaften somit noch die Möglichkeit in die K.o.-Runde der Champions League einzuziehen. United (8) muss dafür am letzten Spieltag in zwei Wochen nach Wolfsburg (9) und Eindhoven (7) empfängt ZSKA Moskau (4).
Gruppe C
Atletico Madrid Galatasaray Istanbul 2:0 (1:0)
Tore: 1:0 Griezmann (13.), 2:0 Griezmann (64.)
In Gruppe C stand Galatasary gewaltig unter Druck. Gegen den spanischen Top-Klub Atletico Madrid musste für die Türken unbedingt ein Sieg her, um noch Chancen auf das Erreichen des Achtelfinals zu haben. Atletico hingegen konnte mit einem Remis das Weiterkommen perfekt machen.
Angeführt von Star-Stürmer Antoine Griezmann ließ Atletico den Gästen im ersten Durchgang keine Luft zum Atmen. Mit 10:1 Torschüssen waren die Iberer drückend überlegen und gingen durch den Franzosen schon früh in Führung (13.). Nach punktgenauer Flanke von Kapitän Gabi hatte er in der Mitte keine Mühe und konnte unbedrängt einköpfen. Galatasaray mit Nationalspieler Lukas Podolski in der Startelf kam in der ersten Hälfte durch Wesley Sneijder lediglich zu einer Torchance (10.). Der Schuss des Holländers rauschte jedoch knapp am Kasten von Jan Oblak vorbei.
Auch nach der Pause bot sich das gleiche Bild. Atletico rannte an und drückte die Türken tief in die eigene Hälfte. Nach 64 Minuten machten die Spanier dann den Deckel drauf: Über die rechte Seite spielten sich die Madrilenen nach vorn und Gabi fand in der Mitte erneut Griezmann, der zum 2:0 einschob. Damit untermauerte der französische Nationalspieler seine Rolle als Galatasaray-Schreck bereits im 2:0-Hinspiel sorgte er mit seinem Doppelpack für den Sieg der Rojiblancos.
Durch die Niederlage des türkischen Meisters ist die Spannung in Gruppe C raus. Atletico und Benfica stehen sicher in der Runde der letzten 16. Gala und der FK Astana kämpfen hingegen um den Europa-League-Platz.
FK Astana Benfica 2:2 (2:1)
Tore: 1:0 Twumasi (19.), 2:0 Anicic (31.), 2:1 Jimenez (40.), 2:2 Jimenez (72.)
Patrick Twumasi vergab noch die erste Großchance für die Kasachen (18.), als er den Ball freistehend im Sechzehner nicht unter Kontrolle bekam. Sekunden später war er aber erneut zu Stelle: Junior Kabananga flankte von der linken Seite, im Strafraum wurde Twumasi alleingelassen und köpfte locker ein (19.)
Astana machte weiter: Einen Freistoß von Foxi Kethevoama verlängerte Marin Anicic am langen Pfosten unhaltbar in die rechte Ecke (31.), wobei er wohl knapp im Abseits stand. Benfica machte nach dem 0:2 deutlich mehr nach vorne und belohnte sich noch vor der Pause: Jonas setzte sich auf der rechten Außenbahn stark durch, seine Flanke verwertete Raul Jimenez per Kopf ins kurze Eck (40.).
Im zweiten Durchgang verflachte das Spiel. Benfica drückte nicht mehr so stark, stattdessen überließen sie den Hausherren aus Kasachstans Hauptstadt das Kommando. Die beste Chance für Astana vergab dabei Kabananga, der von Kethevoama geschickt wurde und aus spitzem Winkel scheiterte (70.). Wenig später dann der überraschende Ausgleich: Die flache Flanke von Andre Almeida traf Jimenez nicht richtig, der Ball hoppelte an den linken Innenpfosten und von dort aus in die Maschen.
Astana bleibt damit zu Hause ungeschlagen (drei Remis) aber auf dem letzten Tabellenplatz und ist sicher aus der CL ausgeschieden, den Europa-League-Platz könnten sie aber noch erreichen, wenn Galatasaray mitspielt. Benfica steht nach wie vor an der Spitze und hat alles in der eigenen Hand.
Gruppe D
Juventus - Manchester City 1:0 (1:0)
Tor: Mandzukic (18.)
Vor 40.000 Zuschauern im Juventus Stadium entwickelte sich in der Anfangsphase ein munteres, ausgeglichenes Spiel mit Chancen auf beiden Seiten. Als Fernandinho in der 16. Minute völlig frei aus elf Metern über das Tor zielte, sollte sich das prompt rächen: Über Paul Pogba gelangte der Ball bei einem Juve-Konter zu Alex Sandro, der auf Mandzukic flankte. Der Kroate setzte sich gegen Nicolas Otamendi durch und schob zur Führung ein.
Durch das Tor übernahm Juve gleichzeitig die Tabellenführung von City - und holte sich offenbar auch Selbstvertrauen. In der Folge spielte nur noch der Gastgeber, Manchester-Keeper Joe Hart musste gegen Mandzukic (28.) in höchster Not retten. Auf der Gegenseite vergab Sergio Agüero die Chance zum Ausgleich, als er in einen Rückpass von Claudio Marchisio spritzte, Gigi Buffon aber nicht umkurve konnte (44.).
In Halbzeit zwei starteten die Gäste stärker, Buffon musste nach einem Eckball blitzschnell abtauchen und einen Kopfball von Fernando an den Pfosten lenken. Nur wenige Minuten später lupfte der für Mandzukic eingewechselte Morato über den Schlussmann, zielte aber knapp vorbei - Teamkollege Sturaro lenkte den Ball nur an den Pfosten.
Danach wurde das Spiel etwas ruhiger. City drängte nicht mehr in letzter Konsequenz auf den Ausgleich und konnte sich bei Hart bedanken, der in der 79. Minute bärenstark gegen Morata hielt - sich dabei aber wohl verletzte: Wenig später kam Willy Caballero für den angeschlagenen Hart. Die beste Chance für die Himmelblauen vegab dann noch Sterling, der eine Hereingabe von Kevin De Bruyne aus kurzer Distanz nicht über die Linie bekam.
Aufgrund der Niederlage von Sevilla gegen Mönchengladbach stehen beide Teams vorzeitig im Achtelfinale, Juve reicht gegen die Spanier am letzten Spieltag aber ein Unentschieden, um als Gruppensieger in die K.o-Runde zu gehen.