Während sich der FC Barcelona mit einer Gala-Vorstellung vor heimischer Kulisse den Gruppensieg sichert, bekommen die Gunners hinter den Bayern hier Endspiel. Chelsea tut seine Pflicht, muss aber noch zittern, Zenit ist durch, gent darf träumen.
Gruppe E
FC Barcelona - AS Rom 6:1 (3:0)
Tore: 1:0 Suarez (15.), 2:0 Messi (18.), 3:0 Suarez (44.), 4:0 Pique (56.), 5:0 Messi (59.), 6:0 Adriano (77.), 6:1 Dzeko (90.+1)
Bes. Vorkomnisse: Szczesny hält Elfmeter gegen Neymar (77.), ter Stegen hält Elfmeter gegen Dzeko (82.)
Drei Tage nach dem Sieg im Clasico freuten sich die 82.000 Zuschauer im Camp Nou über das Startelf-Comeback von Lionel Messi und erlebten die nächste Galavorstellung der Katalanen. Vor allem Messi und Luis Suarez zerlegten den AS Rom nach und nach in seine Einzelteile.
Nur drei Minuten mussten die Barca-Fans warten, ehe die Offensive der Gastgeber ins Rollen kam. Zunächst scheiterte Messi mit einem sehenswerten Schlenzer noch an Gäste-Keeper Wojciech Szczesny, wenig später brachen jedoch bereits die Dämme. In der 15. Minute musste Suarez den Ball nach einer traumhaften Kombination nur noch einschieben. Nur drei Minuten später erzielte der Rückkehrer Messi dann per Lupfer sein erstes Tor des Abends, ehe sich vor dem Pausenpfiff erneut Suarez, dieses Mal mit einem satten Volleyschuss, in die Torschützenliste eintrug.
In der zweiten Halbzeit schaltete Barcelona zunächst einen Gang zurück, nach 54 Minuten lieferte Marc-Andre ter Stegen mit einem tollen Reflex seinen ersten richtigen Arbeitsnachweis. Im direkten Gegenzug war dann aber wieder der Gastgeber in Person von Gerard Pique an der Reihe, der den nächsten Traumangriff aus kurzer Distanz vollendete. Drei Minuten später erzielte auch Messi sein zweites Tor. Einzig Neymar blieb ein wenig glücklos, nach seinem verschossenen Elfmeter war jedoch Adriano im Nachfassen zur Stelle.
Mit dem Schlusspfiff erzielte Edin Dzeko noch den bedeutungslosen Ehrentreffer und verließ mit gesenktem Haupt die tosende Arena. Trotz der Klatsche hat der AS Rom aber noch alle Trümpfe in der Hand und kann mit einem Sieg gegen Borisov als Gruppenzweiter ins Achtelfinale einziehen.
Gruppe F
FC Arsenal - Dinamo Zagreb 3:0 (2:0)
Tore: 1:0 Özil (29.), 2:0 Sanchez (33.), 3:0 Sanchez (69.)
Mesut Özil ist nicht gerade als Kopfballungeheuer bekannt, doch an diesem Ruf versucht der Deutsche zu arbeiten. 29 Minuten lang tat sich Arsenal gegen defensiv eingestellte Gäste schwer und konnte sich kaum Torchancen erspielen. Doch dann löste Özil den Knoten. Nach einer Flanke von Alexis Sanchez traf der Mittelfeldmann per Flugkopfball aus kurzer Distanz zum 1:0. Vorlagengeber und Torschütze brannten in den folgenden Minuten bis zur Pause ein echtes Offensivfeuerwerk ab. Zunächst hatte Sanchez nach einem haarsträubenden Ballverlust der Dinamo-Defensive keine Probleme zum 2:0 einzuschießen, dann vergab Özil noch die dicke Chance auf seinen zweiten Treffer.
Doch die Gäste steckten nicht auf. Nach dem Seitenwechsel bemühte sich Dinamo, Druck auf das Arsenal-Tor zu erzeugen, im Angriffsdrittel fehlten aber zu häufig die zündenen Ideen. Stattdessen bekamen die Hausherren zahlreiche Gelegenheiten, um im eigenen Stadion zu kontern. Mit diesen Möglichkeiten ging das Team von Arsene Wenger allerdings viel zu fahrlässig um.
So entstand der dritte Arsenal-Treffer dann auch nicht nach schnellem Umschaltspiel, sondern nach einer starken Einzelleistung von Joel Campbell. Der setzte sich auf der rechten Seite gegen mehrere Gegenspieler durch und passte genau im richtigen Moment zu Sanchez. Der Torjäger bewahrte die Nerven und erzielte seinen zweiten Treffer, der die Vorentscheidung und den Endstand markierte.
Arsenal tat also seine Pflicht und hat dank des Bayern-Sieges über Piräus nun sein Endspiel in Griechenland. Bei drei Punkten Rückstand und einem Hinspiel-Ergebnis von 2:3 aus Sicht der Briten, benötigen die Gunners mindestens ein 2:0, um doch noch Platz zwei in der Gruppe F und damit das Achtelfinale zu erreichen.
Gruppe G
FC Porto - Dynamo Kiew 0:2 (0:1)
Tore: 0:1 Yarmolenko (35., FE), 0:2 Gonzalez (63.)
Die Gastgeber zeigten bereits von der ersten Minute an, wer der Herr im Haus ist. So war es nach zwei Minuten Mittelfeldspieler Danilo Pereira, der aus 25 Metern Gäste-Torwart Oleksandr Shovkovsky prüfte. Doch dessen Schuss ging knapp neben dem Tor ins Aus. Nach einer guten Viertelstunde versuchte Yacine Brahimi mit einem Distanzschuss sein Glück, jedoch ohne Erfolg. Sein Versuch ging deutlich über den ukrainischen Kasten.
Nach 25 Minuten wurde die Partie gekippt und die Gäste aus Kiew übernahmen das Kommando. Angeführt von Andriy Yarmolenko erspielten sich die Ukrainer zahlreiche Chancen. Eine Yarmolenko-Flanke köpfte Denys Garmasch an den Pfosten. Nur wenige Minuten später wurden die Gäste für das mutige Auftreten mit einem Elfmeter belohnt. Yarmolenko ließ Porto-Keeper Iker Casillas keine Chance und brachte sein Team in Führung (35.)
In der ersten Halbzeit tat sich der FC Porto eindeutig schwer gegen die sattelfeste ukrainische Verteidigung. Im zweiten Durchgang sollte Andre Andre, der für Maxi Pereira eigewechselt wurde, dafür sorgen, dass vor allem das Offensiv-Spiel besser wurde. So kamen die Hausherren tatsächlich besser ins Spiel, hatte Barcelona-Leihgabe Tello nach einer guten Stunde doch den Ausgleich auf dem Fuß. Doch dieser konnte nicht wie gewollt vollenden und sein schwacher Abschluss landete in den Armen des Gäste-Torhüters Shovkovsky.
Ein grausamer Fehler von Brahimi im Spielaufbau leitete dann den nächsten Gegentreffer ein, Iker Casillas sah auch nicht gut aus, als er Derlis Gonzalez' Schuss nicht abwehren konnte (64.). Die Portugiesen schienen nach dem zweiten Gegentreffer völlig erschöpft und planlos gegen die starke Defensive der Ukrainer. So musste sich Porto am Ende vor eigener Kulisse geschlagen geben.
Maccabi Tel Aviv FC Chelsea 0:4 (0:1)
Tore: 0:1 Cahill (20.), 0:2 Willian (74.), 0:3 Oscar (77.), 0:4 Zouma (90.+2)
Rote Karte: Ben Haim (41./Grobels Foulspiel, Tel Aviv)
Es geht vorsichtig aufwärts bei den Blues. Nach dem 1:0-Sieg gegen Norwich in der Premier League machte das Team von Jose Mourinho auch in der Champions League einen großen Schritt in Richtung Achtelfinale. Gegen den krassen Außenseiter aus Israel gelang Chelsea ein über weite Strecken ungefährdeter Sieg.
Allerdings durften sich die Engländer bei der Entstehung des wichtigen Führungstreffers auch bei Schiedsrichter Alberto Undiano Mallenco bedanken. Dieser übersah, dass sich Gary Cahill nach einer Willian-Ecke von der rechten Seite klar aufstütze, bevor er das Leder in die Maschen wuchtete. Noch vor der Pause profitierten die Blues erneut von einer Entscheidung des Referees, als Ex-Chelsea-Spieler Tal Ben Haim nach einem Tackling an Diego Costa vom Platz gestellt wurde.
Die noch punktlosen Israelis kamen Ende der ersten Halbzeit zwar zu Chancen, hatten in der Folge aber wenig entgegenzusetzen. Willian mit einem direkt verwandelten Freistoß, Oscar, der eine starke Hereingabe des Ex-Augsburgers Baba verwandelte, und Kurt Zouma sorgten für den Endstand. Chelsea hat das Weiterkommen und den Gruppensieg damit in der eigenen Hand, mit einem Dreier gegen Porto am letzten Spieltag sind die Blues sicher Erster. Durch ist das Team von Mourinho allerdings noch nicht. Bei einer Niederlage gegen Porto stünde das Aus, wenn Kiew gleichzeitig den erwarteten Dreier gegen Tel Aviv einfährt.
Gruppe H
Zenit St. Petersburg - FC Valencia 2:0 (1:0)
Tore: 1:0 Shatov (15.), 2:0 Dzyuba (74.)
Rote Karte: Ruben Vezo (80./Notbremse)
Valencia war mit der Zielsetzung angereist, einen großen Schritt Richtung Achtelfinale zu machen. Doch am Ende müssen die Spanier gehörig zittern und zur Konkurrenz nach Lyon schauen. Zenit hingegen steht nach einer souveränen Heimvorstellung bereits sicher als Sieger der Gruppe H fest.
Während Valencia eigentlich vom Start weg hinten anfällig auftrat, gaben die Russen den Ton an und gingen verdient in der Anfangsviertelstunde in Führung. Hulk hatte den Treffer vom linken Flügel eingeleitet, über Umwege kam das Leder zu Artem Dzyuba, der den Ball direkt weiter spitzelte zu Oleg Shatov. Der wiederum blieb vor Keeper Jaume ganz cool und lupfte den Ball aus gut zehn Metern ins Netz (15.).
In der Folge ließen die Hausherren wenig anbrennen, obwohl Valencia mit fortlaufender Spieldauer immer energischer anrannte. Die Entscheidung fiel dann folgerichtig nach einem Konter. Shatov legte schließlich pfannenfertig für Dzyuba auf, der nur noch einschieben musste (74.). In der Schlussphase sah dann noch Ruben Vezo für eine vermeintliche Notbremse gegen Shatov kurz vorm Sechzehner Rot (80.), wobei in der Mitte durchaus noch ein anderer Verteidiger hätte eingreifen können.
Olympique Lyon - KAA Gent 1:2 (1:1)
Tore: 1:0 Ferri (7.), 1:1 Milicevic (32.), 1:2 Coulibaly (90.+4)
Den Franzosen war von Beginn an anzumerken, dass sie den letzten Strohhalm in Richtung Achtelfinale ergreifen wollten. Früh wurden ihre Bemühungen belohnt, Ferri traf auf Vorarbeit von Ghezzal per Flachschuss zur Führung (7.). Es entwickelte sich eine Partie mit viel Tempo und guten Chancen auf beiden Seiten.
Gent gelang dabei nach rund einer halben Stunde der Ausgleich, als Milicevic einen Freistoß wunderbar in die Maschen setzte. Lyon war daraufhin nicht schockiert, auch nach Wiederanpfiff hielten beide Teams das hohe Tempo aufrecht. Die Franzosen entfalteten dabei immer größeren Druck, schnürten die Gäste zusehends in der eigenen Hälfte ein.
Allein der Ertrag blieb aus, beste Gelegenheiten ließ Lyon reihenweise liegen. Die Strafe dafür gab es in der Nachspielzeit: Eine Ecke von Milicevic erreichte Coulibaly, der das Leder knapp hinter die Linie bugsierte und damit den Auswärtssieg der Belgier besiegelte.
Gent rangiert damit vor dem abschließenden Gruppen-Spieltag mit einem Punkt Vorsprung auf den FC Valencia auf Platz zwei. Lyon ist mit nur einem Zähler abgeschlagenes Schlusslicht und hat auch alle Chancen auf ein Überwintern in der Europa League verspielt.