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Allerdings war besonders Spiel fünf auch eine eindrucksvolle Vorstellung in Sachen körperlicher Härte. Während GM Bird nach dem Spiel monierte, sein Team wäre zu weich für ein solch physisch geführtes Duell (''Ich kann nicht glauben, dass wir so soft gespielt haben. S-O-F-T!'', so Bird in einem Telefoninterview mit dem Indianapolis Star nach der Partie.), fühlten sich besonders die Rollenspieler der Heat sichtbar wohl in einem solchen Spiel. Udonis Haslem machte mit Tyler Hansbrough, was er wollte, und auch ein Ellbogenschlag von Dexter Pittman gegen Lance Stephenson, der in Spiel vier LeBron James noch bei jedem vergebenen Wurf ausgelacht hatte, blieb weitestgehend unbeantwortet.
Die darauf folgenden Sperren konnte Miami gut verkraften, die Pacers hingegen den seelischen Schaden nicht mehr Spiel sechs geriet zu einer einseitigen Angelegenheit, und das vor den Augen der bis dato tollen Fans in Indianapolis. Nun dürfen sich die Heat also zum zweiten Mal in Folge in den Conference Finals beweisen das allerdings gegen einen Gegner, den die meisten Fans in Miami lieber nicht gesehen hätten.
Celtics als Heat-Schreck? So nicht....
Dort geht es nämlich gegen die Boston Celtics, die vor Erfahrung und Routine nur so strotzen und aufgrund ihrer jüngeren Playoff-Historie vor keinem Team der Liga Angst haben dürften. Allerdings mangelt es auch bei den Celtics an so einigem wie der knappe 4:3-Erfolg gegen die Philadelphia 76'ers schonungslos offenbarte.
Vom Spielerpotential her drückend überlegen und mit dem Heimrecht ausgestattet, schafften es die Celtics trotzdem immer wieder, Führungen zu verspielen, riesige Konzentrationsmängel sowie unerklärliche Abschlussschwächen an den Tag zu legen allein im siebten Spiel scheiterten beide Teams zusammen an mehr als einem Dutzend freier Korbleger - und mit schwachem Spiel vor allem in der Zone aufzufallen. Allerdings galt dies über weite Strecken der Serie für beide Teams, so dass man durchaus sagen kann, die sieben Spiele gehörten zu den schwächsten Darbietungen der diesjährigen Playoffs.
Defensiv hui, offensiv pfui
Die Defensive der Celtics funktioniert bestens, aber das war ja bereits in der Regular Season zu beobachten. Schließlich sind mit Rajon Rondo, Kevin Garnett und Paul Pierce zumindest drei der fünf Stammspieler exzellente Verteidiger. Doch in der Offensive nahmen sich die Celtics, vor allem bei eigenem Vorsprung, viel zu oft kleine und größere Pausen. Und solange Ray Allen weiterhin die mit Abstand schlechteste Dreierquote seiner neun Playoff-Saisons aufrecht hält abgesehen von den zwei unheimlich wichtigen Dreiern im vierten Viertel des letzten Spiels gegen Philadelphia - sind die Celtics viel zu sehr auf einen scheinbar nur mäßig fitten Pierce sowie auf Kevin Garnett angewiesen.