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"Ich fühle, wie mein Selbstvertrauen zurückkehrt", kommentierte Kaymer laut focus.de entsprechend euphorisch. Die leichten Selbstzweifel, die Kaymer angeblich fast zur Absage des Ryder Cups getrieben hätten, sind verflogen. Daran nicht ganz schuldlos dürfte auch Kapitän José Maria Olazabal gewesen sein, der den Deutschen in einem persönlichen Gespräch mit einer Anekdote aus seiner eigenen Karriere aufbaute. 1993 hatte Olazabal mit ganz ähnlichen Problemen zu kämpfen gehabt, war drauf und dran gewesen, seinen Start im The Belfry abzusagen.
"Ich wollte nicht hinfahren, habe mit Seve Ballesteros darüber am Telefon gesprochen", erklärte Olazabal dem Daily Telegraph. "Mein Glück war, dass ich am anderen Ende der Leitung saß. Sonst hätte Seve mir sicher eine gescheuert. Das Ding ist nämlich, dass die Teilnahme, das Miteinander mit den Teamkollegen, die Atmosphäre manchmal schon ausreichen, um einem kriselnden Spieler den entscheidenden Push zu versetzen. Zwei Tage hat man ja außerdem immer einen Kollegen an seiner Seite, mit dem man gemeinsam kämpft, der einem auf die Schulter klopfen kann."
Darauf habe er Martin Kaymer hingewiesen und ihm zudem erklärt, dass er keinerlei Zweifel hege, dass der Deutsche eine gute Rolle spielen werde: "Martin hat sich seinen Platz verdient und er wird zur Stelle sein." Davon ist auch der nicht qualifizierte Padraig Harrington vollends überzeugt. "Er ist ein Spieler für große Turniere", meinte der Ire. "Ich wäre nicht überrascht, wenn er gleich im ersten Duell an den Start gehen wird. Er hat die Klasse und ich glaube an ihn."
Caddie Connolly verantwortlich für neue Lockerheit
Das tut mittlerweile auch Kaymer wieder. Als Rookie hatte er vor zwei Jahren immerhin 2,5 Punkte für das europäische Team geholt, allerdings sein Einzel gegen Dustin Johnson verloren und sich in den Fourballs und Foursomes verglichen mit seinen Partnern Lee Westwood und Ian Poulter die deutlich schwächere Leistung abgerufen. "Ich war etwas steif und zu verbissen. Ich wollte zuviel", erinnerte sich Kaymer laut rydercup.com zurück.
Das soll sich 2012 nicht wiederholen. "Ich möchte erfolgreich und ein wichtiger Bestandteil des Ryder Cup-Teams sein und nicht einfach nur dabei sein. Dafür fighte und arbeite ich", steckte sich Kaymer ehrgeizige Ziele. "Diesmal werde ich mich nicht so unter Druck setzen." Und wenn er doch wieder zu verbissen ist und verkrampft, kommt sein neuer alter Caddie Craig Connolly, mit dem er seit etwas mehr als einem Monat wieder zusammenarbeitet, ins Spiel. "Er hat die Fähigkeit, mich wieder aufzulockern", erklärte Martin Kaymer laut dailyrecord.co.uk die Rolle des Mannes, an dessen Seite er vor zwei Jahren seine größten Erfolge gefeiert hatte.Vielleicht bringt Connolly ja in Kombination mit dem Ryder Cup Kaymer endlich die verlorene Lockerheit zurück.